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"Mein Style ist der eines 18-Jährigen"

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Markus, 26, standardmäßig mit Baseballcap

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


...um meinen jugendlichen Kleidungsstil aufzugeben. Ich würde sagen, mein Style ist der eines 18-Jährigen, aber für mich finde ich ihn völlig in Ordnung: T-Shirt, Jeans oder Shorts, Sneakers. Meistens trage ich eine Baseballcap. Ich komme auf das Thema, weil ich in den letzten Tagen zwei Kommentare gehört habe: Einer kam von meiner Mutter, die mir erklärte, dass ich doch nun wirklich zu alt sei für meine „Käppis“. Und dann sagte ein Arbeitskollege, ich solle mich doch mal meinem Alter entsprechend anziehen. In der Medienbranche ist der Kleidungsstil sowieso eher legerer. Dass sogar da mein Style kritisiert wird, hat mir schon zu denken gegeben. Trotzdem wird sich an meinen Klamotten so schnell nichts ändern. Das hängt vermutlich mit meiner latenten Angst vor dem Älterwerden zusammen. Wenn ich mich älter kleide, habe ich das Gefühl, auch älter zu sein. Jeden Tag frisch rasiert in einem Anzug zu stecken – das macht doch was mit einem! Und meiner Meinung nach nichts Gutes. Eigentlich will ich überhaupt nicht erwachsen werden. 



   

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


...für Youtube-Stars. Ich sehe mir keine Tutorials an, schaue niemanden beim Computerspielen zu und klicke auch sehr selten auf andere Youtube-Clips, in denen mir jemand etwas erzählt, was ich in zehn Sekunden selbst googlen könnte. Ich weiß nicht, wer genau hinter Gronkh steckt, was Bibi eigentlich macht und warum Sami Slimani immer so verdammt breit grinsen muss. Und wenn ich lese, dass Angela Merkel LeFloid ein Interview gibt, habe ich keinen Schimmer, warum. Da ich mich mehr oder weniger aktiv dazu entschieden und mich damit abgefunden habe, zu alt für Youtube-Stars zu sein, wäre eigentlich alles in Ordnung. Das Problem ist: Man entkommt ihnen nicht. Die sind überall! Im Internet, im Fernsehen und sogar in allen Zeitungen. Deswegen kenne ich auch so viele von ihnen, ohne jemals eines ihrer Videos gesehen zu haben. Mindestens die Hälfte der Berichte kommt übrigens von Leuten, die auch zu alt für Youtube-Stars sind. Ich sehe durchaus die Möglichkeit, dass das Youtube-Stars-doof-Finde ein Indiz für das langsame Dahinsiechen meiner Generation ist.




Text: teresa-fries - Foto: Teresa Fries; Illustration: Katharina Bitzl

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