Von Trends und Dingen, die es noch werden wollen. Diesmal: Warum Kinderklamotten nun genauso blöd aussehen wie die von den Großen
xifan-yang
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Kinder dürfen heute so einiges. Kinder können heute ihre Mutter mit „Du blöde Sau!“ anreden, Kinder gehen in Kinder-Discos. Dort trinken sie Kinder-Cocktails. Das Spektrum des Kindseins hat sich fundamental erweitert, wenn man so will.
Kinder sind Statussymbole. Ein von Soziologen frisch erforschter Umstand, der natürlich vor manch fragwürdiger Entwicklung nicht halt macht. Wie sonst soll man diese "Kids Shiny Leggins" verstehen?
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Die Marketingleute von American Apparel verstehen sich bekanntlich darauf, sich durch ästhetisch grenzwertige Produkte ins Gespräch zu bringen (hier, hier und da). In dem vorliegendem Fall schlagen sie clevererweise zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie tragen dem Bedürfnis von Eltern in München-Glockenbach und Berlin-Friedrichshain Rechnung, ihre Kinder als Mini-Mes ihres hippen Selbst zu gestalten. Sie tragen dem Bedürfnis von kleinen Monstern Rechnung, die all das haben wollen, was die Erwachsenen wollen. Groß und klein gemeinsam auf der 80s-Electro-Party.
Wir sagen: So nicht. Kinder sollen keine Lederjacken und keine Trendsneaker anziehen. Kinder sollen Latzhosen tragen, in denen sie durch Schlamm wetzen. Kinder sollen Ringelshirts tragen, in die man reinrotzen kann. Kinder sollen aussehen wie Kinder. Nicht wie Lady Gaga.