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Wohnungsschau: Mone und Anna in Schwabing
Mone, 22 und Anna, 24 studieren beide Politikwissenschaften. Sie wohnen seit eineinhalb Jahren in München Schwabing in einer 65 Quadratmeter großen Dreizimmerwohnung. Dafür zahlen sie 800 Euro Kaltmiete.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Anna und Mone wohnen im vierten Stockwerk.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Annas Zimmer.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Auch in der anderen Zimmerhälfte ist die Farbgebung eher, nun ja, weiblich.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Das Wohnzimmer. Kronleuchter von Kare, die Herkunft des Bildes wird nicht verraten.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die Küche mit praktischem Klapptisch. Wichtigster Einrichtungsgegenstand, da sind sich Anna und Mone einig, ist allerdings die Spülmaschine. Kann es sein, dass ihr eine Vorliebe für Pink und Rosa habt? Mone: Also, in meinem Zimmer ist kein Rosa. Anna: Das hat vielleicht aus meinem Zimmer heraus abgefärbt. Aber man muss dazu sagen, dass hier im Wohnzimmer alles untergebracht wurde, was sozusagen keinen festen Wohnsitz hatte. Was wir nicht in den Keller tragen wollten und was irgendwie zweckmäßig erschien. Deswegen haben wir uns auf bunt geeinigt. Mone: Wir haben ja beide vorher schon alleine gewohnt. Und wenn man zusammenzieht doppelt sich ja vieles. Deswegen haben wir erst unsere Zimmer eingerichtet, und die Sachen, die noch übrig waren, kamen ins Wohnzimmer. Oder in den Keller. Jetzt sind in München die Mieten ja nicht die billigsten. Ihr habt trotzdem eine Dreizimmerwohnung genommen. War euch das wichtig? Mone: Ja, wir haben schon nach einer Dreizimmerwohnung gesucht. Weil man sonst, wenn man Besuch hat, die Leute immer auf sein Bett hocken muss. Und das wollten wir beide nicht. Wir haben auch des Öfteren mal Leute hier zum Vorglühen, wenn wir feiern gehen. Wir waren hier schon mal 25 Leute. Und da sind wir dann auch immer ganz froh, dass wir das Wohnzimmer haben. Ihr seid also eine Party-WG... Anna: Absolut. Oft übernachten hier auch Leute auf der Couch, und darunter haben wir noch eine Gäste-Matratze gelagert, die wir dann raus holen können. Und was sagen die anderen Leute im Haus zu euren Feiergewohnheiten? Mone: Die sind alle Rentner und schwerhörig. Eigentlich haben sogar eher wir Probleme mit denen, weil die ihre Fernseher auf Altenheimlautstärke aufdrehen. Und die Wände sind nicht die dicksten hier. Anna: Ja, wenn der Herr unter uns Radio hört, kann man das noch in der Metzgerei gegenüber hören. Mone: Ärger gibt’s nur, wenn wir draußen mit Stöckelschuhen durch den Gang gehen. Das mögen sie gar nicht. Aber sonst sind die uns recht wohlgesonnen. Ich hab eh das Gefühl, die halten uns für eine Lesben-WG. Dann kommen sie sich immer total aufgeschlossen vor. Mone: Wo wir schon bei den Nachbarn sind. Lustig ist auch der Dicke auf der anderen Straßenseite. Der hängt immer seine Plauze aus dem Fenster, oben ohne. Und wir laufen echt viel nackt durch die Wohnung. Also, ich warte echt drauf, dass irgendwann mal Fotos im Internet auftauchen, von denen wir noch nichts wissen. Weil oft läuft man nackt rum, ohne zu merken, dass drüben Leute sind, die einen perfekt sehen können. Anna: Aber wir wissen auch über die Leute gegenüber Bescheid. Dieses Milchglas verbirgt nicht so viel, wie man denkt. Einer nimmt immer seinen Laptop mit auf’s Klo. Und schräg gegenüber ist auch eine Party-WG. Denen winken wir dann immer und prosten ihnen zu. Was ist euch bei der Einrichtung wichtig? Anna: Keine Ahnung, das war halt alles da. Es sollte nicht zusammenbrechen, es sollte einfach aufzubauen sein, und leicht zu putzen sein. Mone: Die Spülmaschine war uns wichtig! Anna: Ja, stimmt. Deshalb haben wir auch die Küche extra nicht so übernommen, wie sie vorher war. Weil sonst die Spülmaschine nicht reingepasst hätte. Mone: Wir haben da den Konsens, dass wir sie auch mit nur zwei Gläsern laufen lassen. Ich spüle nichts. Ich fasse kein Geschirr an. Das wird da reingeschmissen, und sauber wieder rausgeholt. Fertig. Anna: Aber nach zwei Jahren amortisiert sich ja eine Spülmaschine auch. Mone: Genau, weil wenn wir spülen, brauchen wir doppelt so viel Wasser.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Mones Schreibtisch.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Das Nachttischchen aus Berlin musste mit, auch wenn der Mini schon voll bepackt war. Zur Not, sagt Mone, hätte ihr Bruder es auf den Schoß nehmen müssen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Die Tür zum Badezimmer ist immer offen. Einen Duschvorhang halten Mone und Anna ebenfalls für überflüssig.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Der Eingangsbereich der Wohnung. Wie regelt ihr so Sachen wie das Putzen? Mone: Gar nicht eigentlich. Wenn es anfällt, dann putzt halt einer. Das funktioniert eigentlich super. Da gibt’s keine Probleme. Ich meine, manchmal sage ich natürlich schon: Mei, die Anna, jetzt hat’s wieder ihr Zeug nicht weggeräumt. Anna: Das sagt ausgerechnet die Dame, die überall ihre Haare lässt. Wir haben echt überall diese dunklen Haare. Wo ich die schon überall gefunden habe. An meinen Pullis, in meinem Bett. Mone (lachend): Dafür wache ich morgens davon auf, wie die Anna in mein Zimmer kommt und sich an meinen Klamotten bedient. Anna: Stimmt. Da wusste ich nicht, dass du zu Hause bist. Aber ich finde auch manchmal Sachen von mir gewaschen und gebügelt in deinem Schrank. Und gibt es eine Art zu wohnen, die ihr euch für euch selbst überhaupt nicht vorstellen könnt? Mone: Ja, das, was du schon fotografiert hast, diese Bauernhof-WG. Also, so Ökos gehen gar nicht. Aber auch so totale Spießer nicht. Anna: Schwierige Frage. Schmutzig mag ich nicht. Und mit Jungs zu wohnen, kann ich mir nicht vorstellen. Da hätte ich keine Lust drauf. Ich hab aber auch keine Brüder und kaum männliche Freunde. Mone: Unser Leitspruch ist: Wir leben über unserem Budget, aber unter unserem Niveau. Ich habe eine andere Mädchen-WG gefragt, wie sie das Problem mit den sich überschneidenden Badezimmerzeiten lösen. Und wie macht ihr das? Anna: Es gibt keine geschlossene Badezimmertüre bei uns. Ich bin immer im Badezimmer, wenn die Mone badet. Ich muss ihr ja schließlich was erzählen. Mone: Weil wir uns sonst kaum sehen. Wir sind so selten gleichzeitig zu Hause. Manchmal müssen wir uns echt verabreden, damit wir uns sehen. Obwohl wir zusammen wohnen. Ich bin viel bei meinen Eltern, oder bei meinem Freund. Der wohnt drei Straßen weiter. Und zum Lernen ist es auch besser. Weil das ein bisschen schwierig ist, wenn man die Lindenstraße vom Nachbarn mithören muss. Wie wichtig ist euch die Lage der Wohnung? Mone: Schon sehr wichtig. Irgendwo außerhalb würde nicht in Frage kommen. Weil ihr nah bei der Uni wohnen wollt? Mone: Wegen der Uni wäre es mir egal. Da fahre ich sowieso mit dem Auto hin. Mit dem Auto? Sind das nicht zu Fuß ungefähr zehn Minuten von hier? Da brauchst du ja länger, um einen Parkplatz zu finden. Mone: Ne. Und ich fahre einfach lieber mit dem Auto, muss ich gestehen. Das ist einfach bequemer und ich muss nicht so viel tragen. Und mit dem Parkplatz ist es auch kein Problem. Der Mini passt überall rein. Und seit es hier diese Anwohnerparkausweise gibt, findet man auch schnell einen Parkplatz. Gestern bin ich mit dem Auto zur Arbeit gefahren, das hätte ich früher nicht gemacht, weil ich ewig einen Parkplatz gesucht hätte.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Von links: Anna und Mone