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Die sportlichen Sechs in Münster: Ohne Balkon, aber mit Kicker-Zimmer
Alle Folgen der Serie findest du im Label Wohnungsschau. Im Nordwesten Deutschlands liegt eine beliebte Studenten-Metropole: In Münster haben sich über 38.000 Studierende eingeschrieben. Zwei Dinge sind dort fast unverzichtbarer Standard: ein funktionierendes Fahrrad und ein WG-Zimmer. Im [i]Mauritz-Viertel[/i] residiert eine besonders große WG. Auf circa 160qm leben hier: [i]Anne, 25 (Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Ethnologie) Mathis, 27 (Lehramt Sport&Spanisch) Katharina, 28 (Referendarin für Erdkunde&Deutsch) Uschi, 23 (Lehramt Sport&Deutsch) Sebastian, 27 (Lehramt Sport&Biologie) und bald: Merle, 23, die ihr Zimmer noch einräumen muss Miete: Zwischen 180 und 250 Euro warm, je nach Zimmergröße[/i] In einer großen WG geht es oft zu wie in einem Taubenschlag, es herrscht ständiges Kommen und Gehen. Doch drei Bewohnerinnen stehen uns nach dem Foto-Termin geduldig Rede und Antwort: Katharina, Anne und Uschi. Aber erst, nachdem „Türkisch für Anfänger“ zu Ende ist.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Die Sofa-Ecke im Wohnzimmer. Von hier aus wird "Türkisch für Anfänger" geguckt.[/i] [b]jetzt.de: Wow, ganz schön groß hier![/b] [b]Katharina:[/b] Vor sechs Jahren ist hier grundsaniert worden, dabei wurden gleich zwei Wohnungen auf einer Ebene zusammengelegt. Zusätzlich geht es noch ein Stockwerk höher zum Rest der Zimmer. Die Wohnung reicht also vom dritten bis in den vierten Stock. [b]Wie habt ihr sechs euch gefunden? Gab es ein großes WG-Casting?[/b] [b]Uschi:[/b] Also ich bin hier so halb reingerutscht, über meinen Schwager. Der war mit Mathis zusammen auf einer Sport-Exkursion. [b]Anne:[/b] Ich bin extra gecastet worden! [b]Katharina:[/b] Eigentlich hat sich das bei allen Bewohnern immer über ein paar Ecken ergeben, alle sind irgendwie reingerutscht. Wir hatten einfach nie Bock auf diese nervigen WG-Castings. Vor allem nicht, wenn Anfang des Semesters großer Ersti-Alarm war.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Zweiter Teil des großen Wohnzimmers. Hier ist Platz, um mit vielen Leuten gemeinsam zu essen.[/i] [b]Wieso habt ihr euch das Mauritz-Viertel ausgesucht?[/b] [b]Katharina:[/b] Man wohnt hier sehr zentral, trotzdem ist es schön ruhig. Bahnhof, Hafen, Innenstadt...überall ist man in 10 Minuten mit dem Rad. Und trotzdem hat man hier im Viertel alle Läden, die man braucht. [b]Was gefällt euch denn am besten an eurer Wohnung?[/b] [b]Uschi:[/b] Dass man Ausweich-Möglichkeiten hat. Ein eigenes Zimmer, das große Wohnzimmer und die Küche. Man kann hier immer mal die Räume wechseln, allein sein oder mit den anderen zusammen, ohne sich dauernd auf der Pelle zu hängen. [b]Anne:[/b] Leider haben wir keinen Garten oder einen Balkon, aber dafür die großen Räume und das Kicker-Zimmer! [b]Katharina:[/b] Außerdem sind wir hier eine super Truppe, das macht das Leben so angenehm. Irgendwie hat immer alles gepasst, es hat sich hier nie eine Zweck-WG entwickelt.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Mitten im Wohnzimmer: Die Wendeltreppe. Sie führt zu Annes Zimmer, dem Kicker- und Nähzimmer, dem Sportraum...und der (fast) geheimen Rumpelkammer.[/i] [b]Hier studieren ja fast alle Sport. Gibt es bei euch festes WG-Training?[/b] [b]Anne:[/b] Wir waren schon zusammen laufen, aber so richtig regelmäßig noch nicht. [b]Uschi:[/b] Anne, wir müssen aber bald wieder zusammen zum Power-Fitness!
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Schon am Eingang wird deutlich: Hier herrscht Sport-Diktatur.[/i] [b]Katharina:[/b] Wir machen zwar nicht alle zusammen Sport, aber es gibt immer so unterschwelligen Druck – Hier fühlt man sich schlecht, wenn man keinen Sport macht. [b]Anne:[/b] Aber generell sind wir hier vielseitig: Schwimmen, Klettern, Beachvolleyball, Kanupolo... [b]Klingt ganz schön ambitioniert. Findet man auch nur gesunde Sportler-Nahrung in eurem Kühlschrank?[/b] [b]Uschi:[/b] Nee...Schokolade muss schon sein.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Zwei Kühlschränke für sechs hungrige Mäuler.[/i] [b]Züchtet denn jemand unbekanntes neues Leben in eurem Kühlschrank, oder ist der sauber?[/b] [b]Katharina:[/b] Die Züchter sind Gott sei Dank ausgezogen! [b]Ihr habt ja einen ausgefeilten Putzplan im Flur hängen. Hier ist es unglaublich sauber, für sechs Personen. Ihr seid ziemlich diszipliniert, oder?[/b] [b]Katharina:[/b] Nee, eigentlich funktioniert der Plan nicht.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Der angeblich nicht funktionierende Putzplan. Wir glauben kein Wort, es ist viel zu sauber hier.[/i] [b]Wer ist der fleißigste Putzer?[/b] [i](Katharina hebt selbstbewusst den Arm, alle lachen)[/i] [b]Katharina:[/b] Wobei, insgesamt ist es hier schon in Ordnung. Ich kenne Wohnungen, da sieht man den Teppich und sagt sich: Hey, wenn der jetzt gleich aufspringt und wegläuft...es würde mich nicht wundern! [b][i]Aber jetzt erstmal ein Rundgang durch die Bewohner-Zimmer:[/i][/b]
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Unter dem Dach: Hier wohnt Anne[/i]
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[i]Sport ist überall: Mathis Zimmer[/i]
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Katharinas Zimmer[/i]
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[i]Nicht nur Sport, sondern auch Musik: Sebastians Zimmer[/i]
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[i]Hier wohnt Uschi[/i]
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Mit 10qm das kleinste Zimmer: Merle muss noch einziehen[/i] [i]Auf der nächsten Seite: Wer ist zu faul zum Putzen? Wer kocht am besten? Und wie bezahlt man eigentlich Körperfett-Waagen, Kickertische und einen neuen WG-Fernseher?[/i]
[b]Und wer putzt am wenigsten?[/b] [b]Katharina:[/b] Eigentlich Sebastian. Aber der ist auch fast nie hier, insofern kann man ihm das nicht so richtig vorwerfen... [b]Anne:[/b] ...oder ihn zur Rechenschaft ziehen. [b]Uschi:[/b] Aber er gehört zur WG, insofern müsste er schon mal seinen Putzdienst laut Plan machen. [b]Gibt es eigentlich Sanktionen, wenn jemand nicht putzt?[/b] [b]Katharina:[/b] Eigentlich gibt es dann nur ab und zu einen kleinen Zettel im Flur...das reicht meistens schon. [b]Uschi:[/b] Das klappt hier recht gut. Mein Freund wohnt in einer reinen Jungen-WG, da wird bei Verstoß gegen den Putzplan gleich ein Kasten Bier fällig. [b]Die Putzerei hier dürfte ewig dauern?[/b] [b]Katharina:[/b] Nein, nicht lange. Jeder muss schließlich nur einen Raum machen! [b]Uschi:[/b] Und außerdem isses hier ja nie wirklich dreckig... [b]Anne:[/b] ...daher geht es meistens ziemlich schnell. [b]Gibt es bei sechs Leuten nicht morgens Kampf ums Bad?[/b] [b]Anne:[/b] Nee...das ist eigentlich nie das Problem. Außerdem haben wir ja gleich zwei Stück![/b]
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Das Bad: Nicht groß, dafür aber gleich doppelt vorhanden[/i] [b]Bei so vielen Leuten muss hier doch immer Trubel in der Wohnung sein, oder?[/b] [b]Uschi:[/b] Also in den Semesterferien ist es hier oft sehr ruhig und leer. [b]Katharina:[/b] Wobei ich es erstaunlich finde, wie oft man hier auch an normalen Tagen allein ist, obwohl hier sechs Leute wohnen. [b]Also gibt es hier keine großen WG-Parties? Genug Platz wäre ja da.[/b] [b]Katharina:[/b] Seit ich hier wohne, gab es glaube ich zwei WG-Parties. [b]Anne:[/b] Meistens wird hier zum Feiern eher rausgegangen, in Bars und Clubs.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Hier haben Männer kein Kicker-Monopol: Anne, Uschi, Mathis, Katharina in Aktion (v.l.n.r.)[/i] [b]Gibt es bestimmte WG-Traditionen?[/b] [b]Katharina:[/b] Es entwickelt sich gerade eine...das Kreuzworträtsel in der SZ! Wird in der Küche gelöst, in Kooperation. [b]Anne:[/b] Und natürlich wird fleißig gekickert! [b]Kocht ihr zusammen?[/b] [b]Katharina:[/b] Wenn es sich ergibt, dann sehr gern. Kaffeetrinken war auch mal etabliert. Das schwankt immer ein bisschen, je nachdem, wer wann da ist. [b]Uschi:[/b] Anne kocht am besten! Es gibt die legendären „Anne-Pfannen“. [b]Anne:[/b] Es gibt viele verschiedene Variationen davon. Ich sollte mal ein Pfannen-Kochbuch machen. [b]Katharina:[/b] Und Mathis macht wirklich super Pommes mit Currywurst! Die Pommes sind natürlich selbst geschnitten!
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
[i]Zusammen in der Küche. Neu im Bild: Sebastian, am Tisch.[/i] [b]Wie organisiert ihr bei so vielen Leute die Einkäufe?[/b] [b]Anne:[/b] Essen und Trinken kauft jeder für sich. [b]Uschi:[/b] Aber jeder zahlt 10 Euro in eine WG-Kasse für Klopapier, Gewürze, Öl...die Sachen, die alle benutzen und verbrauchen. [b]Katharina:[/b] Aber irgendwie hat sich über die Jahre doch ein gemeinsames WG-Guthaben angesammelt. Davon wollen wir jetzt einen gebrauchten und besseren Fernseher kaufen. [b]Uschi:[/b] Mathis und ich hätten auch gerne eine Körperfett-Waage! [b]Katharina:[/b] Mit dem Wunsch seid ihr aber wirklich allein, das wird nochmal diskutiert! [b]Anne:[/b] Mit der Kasse haben wir auch den Kickertisch finanziert. [b]Katharina:[/b] Die Spülmaschine haben wir Gott sei Dank auch schon. Mit sechs Leuten wäre es sonst ein Albtraum! [i]Auf der nächsten Seite: Bei insgesamt 160qm gibt es noch viel mehr Zimmer zu entdecken - Wo ist der Sport-Raum? Wie riesig ist der Flur? Wo verstecken sich die Schuhe und Wäsche-Berge? Und wo ist eigentlich das versteckte Schandfleck-Zimmer der WG?[/i]
[i]Luxus pur: Ein separates Kicker-Zimmer
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[i]Direkt gegenüber vom Kicker steht der Nähtisch. Katharina gehört die Maschine, Anne darf sie auch benutzen. Der Deal: Anne zeigt Katharina die wichtigen Tricks beim Nähen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Im Dachgeschoss, hinter dem Kickerzimmer: Das "Sportzimmer". Die Umgebung ist rau, aber schließlich befinden wir uns hier auch im sportlichen Boot-Camp des Hauses:
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Wie verbindet man eigentlich so viele Zimmer in einer Wohnung? Ganz einfach: Mit einem riesigen Flur. 12 Meter lang, mindestens.
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Selbst der Flur ist aufgeräumt. Wo lassen sechs Leute ihre Schuhe? Ganz einfach: Man funktioniert die zweite Wendeltreppe des Hauses zum Schuh-Lager um...
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Bei sechs Leute fällt eine Menge Wäsche an. Kein Problem, wenn man einen extra Wasch- und Trockenraum besitzt...
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Überall verdächtig sauber...wo ist nun der versteckte Schandfleck der WG? Ganz zum Schluss dann doch noch entdeckt: Die Rumpelkammer, versteckt hinter Annes Dachzimmer...
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Text: johannes-graupner - Bilder: Autor