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Lars Weisbrods WM-Tagebuch: Ein Sieg für den Kontinent

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Zurück nach Nürnberg: Denn dort wird heute entschieden, ob Ghana es als einziges afrikanisches Team schafft, weiterzukommen. Der Campingplatz am Stadion ist voll und ich weiche auf das momentan etwas triste Fan-Camp aus, angesiedelt in einer Schwimmbadruine. Aber auch irgendwie interessant. Ein paar Holländer sind schon hier, fürs Achtelfinale. Das Wetter ist nicht so packen wie das letzte Mal, als ich hier war: keine tropische Hitze. Wolken am Himmel. Das Fan Fest ist auch keine grüne Hölle wie beim Spiel Mexiko gegen Iran. Mehr Nürnberger als Ghanaer, aber die waren fast alle auf den Seiten der Afrikaner. Vor allem bei Studenten mit Dreadlocks scheint das Außenseiterteam beliebt zu sein, na klar. Das hinderte die Minderheit natürlich nicht daran, kräftig loszufeiern, als dann der Sieg endlich da war. Ich bin ja immer skeptisch, wenn ich irgendwo mehr fotografierende als tanzende Menschen sehe. Aber trotzdem: Die haben sich wirklich gefreut. Und auch wenn es das Blödeste ist, was man schreiben kann: In dem Moment kam dann auch die Sonne raus. Für einen Augenblick. Wenn man den tanzenden Ghana-Fans Glauben schenkt, dann feiern sie sich nicht nur einen Sieg ihres Land gefeiert, sondern einen für den ganzen Kontinent und seine großartigen Fußballer. Und gegen Brasilien wird man auch gewinnen: "Because they are no team!" Ich esse noch Nürnberger Würstchen vor einer Lebkuchenfabrik. Das hatte ich beim letzten Mal vermieden, jetzt muss es aber sein.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
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