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Im Warenkorb: Gegen die Wand. Umsonst auf der NDR-Homepage
Im Warenkorb: Gegen die Wand - Film von Fatih Akin, jetzt kostenlos auf der NDR-Homepage. Warum: Weil es gerade eh an der Zeit ist, Fatih Akin zu huldigen, den Hamburg-Altonaer aller Hamburg-Altonaer, dem die Jury der Filmfestspiele von Cannes neulich den Preis für das beste Drehbuch in die Hand drückte. Für seinen neuen Film "Auf der anderen Seite", der sich, da muss man nicht lange raten, mit Identität und der Türkei und Deutschland und der Kluft dazwischen beschäftigt. Es gibt in der Tat wenige Regisseure, die thematisch so sehr an ihrem eigenen Leben entlang arbeiten: In der Doku „Wir haben vergessen zurückzukehren“ stellt er die Kamera vor dem Leben seiner einst gastarbeitenden Eltern auf; in „Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul“ spürt er – naja, steht ja im Titel. Und dann eben Gegen die Wand, der Durchknaller, der Oberfilm des Deutsch-Türkischen, den man sich vor allem wegen Birol Ünel anschauen sollte. Ein im echten Leben reichlich schwieriger Charakter, wie es die ZEIT Anfang 2005 in einem zeilenmäßig üppigen Porträt beschrieb. "Dämonisch" wurde er da genannt und von "aggressiver Präsenz" war die Rede. "Gegen die Wand" also, Ünel spielt mit Sibel Kekilli. Beide landen nach ihren Selbstmordversuchen in der Klapse, lernen sich kennen, führen eine Scheinehe, weil Sibel (sie heißt auch im Film so) ihrer Familie entkommen will. Beide sind eigentlich am Boden, als sie zusammenziehen, als Sibel ein ausschweifungsreiches Leben beginnt und Cahit (so heißt Ünel im Film) unter anderem diesen Satz ins Gesicht zimmert: "Ich will leben, ich will tanzen, ich will ficken. Und nicht nur mit einem Typen." Cahit, erstmal nicht verknallt, verknallt sich, er tötet sogar einen von Sibels Ex-Lovern. Ünel und Kekilli sind das Zentrum einer Geschichte, die alle Superlativ-Adjektive haben kann, die sie braucht, um sich selbst zu beschreiben. Ein beißender, kräftiger, wuchtiger Film. Wer es nicht sowieso schon lange getan hat: Anschauen. Und nochmal anschauen. Beim NDR zum Beispiel, der den Streifen nun ver-umsonstet hat. Link siehe oben. Für wen: Für die Leute, die finden, dass Liebe und Exzess eins sein müssen.