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Im Warenkorb: Der alte Mann und das Reich des Bösen
Produkt: „Van Veeteren“ von Håkan Nesser – die Fernsehserie auf DVD
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Warum: Auf die Frage, wo das Böse zuhause ist, gibt es eine klare Antwort: in Schweden. Hier, im Lönneberga-Land der Lasses, Oles und Bosses, wirken dunkle Kräfte, die Gier und der Hass laben sich an den Menschen, Morde geschehen tagtäglich oder doch zumindest so oft, dass Schweden eine stattliche Dichte an Kriminalschriftstellern inspirieren kann – Henning Mankell und sein Kommissar Wallander zum Beispiel, der wohl bekannteste Krimi-Autor des Landes. Nicht ganz so bekannt, aber ähnlich gut ist Håkan Nesser, dessen Kommissar Van Veeteren heißt – ein alter Polizist, der nach langen Jahren in der Mordkommission in den Ruhestand geht. Weil er Bücher liebt, kauft er sich ein Antiquariat für die Zeit seiner Pension. Weil er seinen Sohn Erich liebt, gelobt er, seine Zeit nun besonders ihm zu widmen, der gerade noch eine Haftstraße absitzt. Weil er aber vor allem und zuerst seine Arbeit liebt, lässt Van Veeteren nie ab von dem Bösen, was da draußen töten und mordet, in Gestalt von Axtschwingern oder betrunkenen Bootsbesitzern – Van Veeteren ermittelt weiter, auf eigene Faust. In zehn Bänden hat Håkan Nesser die Geschichte Van Veeterens aufgeschrieben, und das schwedische Fernsehen hat daraus Filme gemacht – kleine große Krimis, wie es auch der „Tatort“ ist, wenn, ja wenn er einmal gut ist. Van Veeteren ist gut. Als Buch, aber erst recht als Film: Van Veeteren ist da ein lieber, netter und alter Mann, der in Zeiten des Stresses höchstens einmal ein silbernes Zigarettenetui zückt, um sich einen der darin befindlichen Zahnstocher in den Mund zu schieben. Er wirkt harmlos, ungefährlich, aus dem Rennen, und gerade das macht ihn für das Verbrechen so gefährlich: Van Veeteren unterläuft noch auf dem Altenteil alle anderen Kommissare, die Ergebnisse sehen wollen oder Verdächtige dingfest gemacht, und zwar ein bisschen dalli-dalli. Er hat Zeit, und er mag keine einfachen Antworten – zwei Zustände, die sich vortrefflich ergänzen. Van Veeteren ermittelt im Warten. Das ist sehr spannend. Für wen: Für alle, die mal mit Kalle Blomquist angefangen haben und jetzt nicht mehr aufhören mögen.