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Produkt: „Hägar der Schreckliche“ (The Early Years)

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Warum: Auf der Liste der unterschätzten Jobs ganz oben: Strip-Zeichner. Das, liebe Web 2.KABUMM (das Wort Web 2usw. zerstört sich auf Anweisung des Chefredakteurs ab sofort von selbst)-Gemeinde, das waren in den Zeiten, als jeder anständige Mensch noch eine Zeitung las, diejenigen, die tagein, tagaus kleine Comic-Strips zeichneten, die dann auf die Rätsel- oder Horoskop-Seite gedruckt wurden. Diese Comics sind die gezeichnete Version des Haikus – gerade in der Kürze so schön. Sie sind nie lang, zwei, drei Bilder, und wenn der Zeichner gut ist, in dieser Bonsai-Länge vollkommen ausreichend, die Welt oder zumindest jenen kleinen Winkel zu zeigen, den zu beleuchten der Zeichner sich vorgenommen hatte: Ein Comic, der genau einen Klogang lang dauert. Zwar gibt es auch Serien als Zeitungs-Strips, berühmte sogar, Modesty Blaise, Tarzan Herr des Dschungels oder gar James Bond, aber die wahren Strips sind diejenigen, die in sich geschlossen sind. Der heimliche König dieser Kunstform war Dik Browne. Der Werbegrafiker, der in seinem früheren Leben mal Logos entwarf – unter anderem die Urvision des berühmten „Chiquita“-Bananen-Logos –, hatte sich Weihnachten 1972 hingesetzt, um einen Comic-Helden zu entwerfen, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte: bärenstark und furchtlos, furchteinflößend und meist schwer bewaffnet – und außerdem gebeutelter Familienvater, unter dem Pantoffel seiner Ehefrau stehend, mit einer Amazone als Tochter und einem Dichter als Sohn gestraft. Sein Name: Hagar the Horrible. Am 5. Februar 1973 erschien der erste Strip mit diesem Wikinger-Häuptling, allein das Debüt veröffentlichten bereits 136 Zeitungen. Seitdem läuft die Serie um „Hägar den Schrecklichen“ ununterbrochen, auch der Tod von Dik Browne 1989 beendete sie nicht: Seit damals zeichnet sein Sohn Chris Browne weiter. Derzeit sollen es in der ganzen Welt fast 2000 Zeitungen sein, die Tag für Tag die Abenteuer von Hägar drucken. Das sind kleine große Comics, manchmal mit Witzen eher im Herrengedeck-Format, manchmal aber auch mit famosen Geschichten in nur drei oder vier Bildern – besonders schön, wenn Hägar und seine Frau Helga aufeinander treffen:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Jetzt sind die ersten Strips um Hägar, aus den Jahren 1973 bis 1975, als Sammelband nochmals veröffentlicht worden. Das ist gut; die vielen WG-Toiletten da draußen werden sich freuen. Für wen: Für alle Freizeit-Wikinger und sonst wie wirr veranlagte Menschen "Hägar der Schreckliche" ist bei Ehapa Comic Collection erschienen und kann hier für 29,95 Euro bestellt werden

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