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Tollwood-Kolumne. Heute: Ende gut

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Ich habe nachgerechnet: In den letzten drei Wochen drangen knappe 4000 Minuten live Musik aus München an mein Ohr. Ein guter Schnitt dafür, dass ich vorher spontan keine Band aus der Isarstadt nennen konnte, außer der Sportfreunde Stiller und Münchner Freiheit. Und 4000 Minuten Sportfreunde Stiller und Münchner Freiheit – bei aller Liebe, das wäre wirklich zuviel! Als am letzten Tollwood-Tag die abschließende Band Jamaram die Bühne betritt, ist das SZ-Zelt bis zum Bersten gefüllt. Vor dem Ball stehen und sitzen noch mehr Zuhörer. Innen ist es heiß, die Brillen beschlagen, von der Decke tropft Schweiß. Die Masse feiert ausgelassen zu Reggae und Ska. München ist zu Recht bekannt für sein Bier, das Oktoberfest und das Hofbräuhaus. Zu Unrecht ist es nicht bekannt für seine Musik und ein wirklich rockbares Publikum. Als ich nach dem Konzert das letzte Mal über das Tollwood-Gelände zu meinem Fahrrad schlendere und nach Hause fahre, bin ich zufrieden, weil ich so viele interessante Musiker sehen durfte. Auch ein bisschen beeindruckt, weil die Bandszene so viel größer und vielseitiger ist, als ich erwartet hatte. Und amüsiert, weil sich viele Musikerklischees einmal mehr bestätigt haben, auch wenn manche Kleinigkeiten doch anders sind, als zum Beispiel in Köln. Nun ist das Tollwood vorbei. Das SZ-Zelt abgebaut. Die Patchoulie-Wolke verflogen. Der Olympiapark wieder ein Park, in dem Jugendlich sich nachmittags zum Grillen und zum Joggen treffen. Zurück in unserem Proberaum am Rhein sitzen ConcordeGT und ich mit importiertem Weißbier in der Hand vor einer großen Landkarte und planen unsere kommenden Konzerte. Ich nehme einen roten Stift und mache einen dicken Kreis um München. Musik machen an der Isar macht Spaß. Wir wollen wiederkommen.

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