Das Video der Woche widmet sich der Frage, wieso wir manchmal abbiegen, wo wir doch geradeaus wollen.
jurek-skrobala
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Es gibt sie noch, diese blinden Flecken der Wissenschaft. Die Fragen, an denen sich Unzählige die Köpfe zerbrochen haben. Und letztlich doch der Antworten schuldig geblieben sind. Gemeint sind nicht die üblichen Sujets, bekannt aus Galileo und dem Philosophischen Quartett: Kornkreise, Sinn des Lebens, wie frei ist der Wille des Menschen? Benjamin Arthur und Robert Krulwich vom National Public Radio gehen in ihrem Video der weniger abgedroschenen Frage nach, wieso wir Menschen uns manchmal im Kreis bewegen, obwohl wir geradeaus möchten.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Das zugrundeliegende Experiment ist schnell gemacht, Topfschlagen ohne Topf und ohne Schlagen. Stell dich mit einem guten Freund auf ein Feld, binde ihm die Augen zu und bitte ihn, geradeaus zu gehen. Er wird es schwer haben. Jan Souman vom Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik hat dieses Experiment in der Wüste, am Strand und im Wald durchgeführt. Seine Ergebnisse zeigen, dass das Wetter eine Rolle spielt: War es bewölkt, neigten die Probanden dazu, Kreise zu ziehen. War es sonnig, konnten sie den geraden Kurs besser halten. Wir benötigen also einen Fixpunkt, der uns lotst, wie die Sonne. Weshalb können wir aber, sind die Augen abgedunkelt, nicht auch ohne Sonne, Mond, Berg, Leuchtturm oder Scheinwerfer einfach gerade laufen? Das kann doch nicht so schwierig sein!