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Video der Woche: "Mein Schwan" von Das Pack
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Die verbale Beweihräucherung des männlichen Geschlechtsteils ist seit Jahren eine Domäne des deutschen HipHop. Die von Kool Savas Ende der Neunziger begründete Tradition wurde von Sido, Bushido, Frauenarzt, King Orgasmus One und KIZ fortgeführt und ist seitdem zu einem Markenzeichen Berliner Raps geworden. Im Übrigen ist die bis ins Groteske gesteigerte Pimmelverehrung („Mein Schwanz ist so lang, ich führ ne Fernbeziehung“ – KIZ) ein deutsches Phänomen: Amerikanische Rapper betonen zwar auch ziemlich oft, wie geil sie sind, nur beschränkt sich die Erhöhung nicht auf das Geschlechtsteil, sondern auf universellere Aspekte der Persönlichkeit (Geld, Muskeln, Frauen). Dass Rapper das Thema „Schwanz“ nicht einfach so für sich okkupieren können, will die Hamburger Band „Das Pack“ verdeutlichen. In ihrem Song „Mein Schwan“ hampeln drei lässig gekleidete Männer mit Dreitagebart und Sonnenbrille durch einen Park und rennen einer Ente hinterher. Sie hängen kaum witzige Zeilen wie „Er ist zuhause überall und ist und bleibt ein Pflegefall“ aneinander, die vom Refrain „Mein Schwan, mein Schwan, mein Schwan, mein Schwan, mein Schwanz“ unterbrochen werden. In Sachen Humor spielt „Mein Schwan“ in einer Liga mit Jungs, die sich darüber kaputtlachen, dass „der Jonas echt viersilbige Wörter rülpsen kann“. Gerettet wird das Video durch eine subtile Metaebene: DAS PACK machen eigentlich eher seriösen Emocore. Sie sehen aus wie typische Endzwanziger, wie sie zu Tausenden in den alternativen Wohlstandsquartieren Hamburg Schanze oder Berlin Prenzlauer Berg hausen. Eigentlich sind sie schon ein bisschen zu alt, um immer noch dieselben Baseballcaps und Cargo-Hosen zu tragen, die sie schon mit 17 anhatten. Ihre Freundinnen finden wahrscheinlich auch, dass sie langsam mal ein bisschen mehr Verantwortung tragen müssten. Das sehen sie ein. Nur wenn sie wieder wie früher zusammen rumhängen, ergreift die Spätpubertät und die ihr inne wohnende naive, aber süße Egozentrik noch einmal Besitz von ihnen. „Heiß geliebte Pupertät“, heißt es im Refrain weiter „wann sie wohl zu Ende geht? Ich gäbe alles, wenn sie bliebe.“ An dieser Stelle geben sich Indie-Rocker und Porno-Rapper noch einmal die Hand. Sind wir nicht alle Jungs? Und ist unser eigener Penis nicht wahnsinnig faszinierend? Haben wir nicht ein Recht darauf, dieses unser Organ zu besingen? PS: Trotz allem bleibt „Mein Schwan“ weit hinter dem genialen „Riesenglied“ von KIZ zurück, das an dieser Stelle erwähnt werden muss:
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