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Ramones mit Polohemd

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http://www.youtube.com/watch?v=Ou5vRPsKcIA

Wie spielt man sich im sexbessenen Großbritannien in die erste Reihe der Bands, die bitteschön das nächste große Ding werden sollen? Man macht ein Lied mit dem Signalwort und klingt dabei wie die Strokes plus die Ramones, fertig ist die unbegrenzte Hypebarkeit. Mit diesem nicht allzu geheimen Rezept haben Londoner The Vaccines erfolgreich und noch vor jeder richtigen Platte bereits im vergangenen Herbst ihre Konzerte restlos ausverkauft und den Bogen vor dem ersten Album (kommt im März) schon so überspannt, dass es einen wundern würde, wenn das Ding nicht Mitte des Jahres schon wieder durch wäre.

Trotzdem stürzt sich die durstige UK-Presse auf die Band, die erst seit einem Jahr zusammen probt, ganz so als säße der Messias persönlich in der bass drum. Zum wenig sensiblen Superretro-Mix der Vaccines gehört auch ihr Style – nicht nur, dass sie auf der Bühne immer die gleichen Schuhe tragen, es sind dann gerne auch Slipper von Tod’s, die einstmals Markenzeichen der Popper und Preppies waren. Dass diese Ostküsten-Sandalen mit dem roughen Sound der Vaccines, mit den Chucks der Strokes und den Punk-Galoschen der Ramones eigentlich nicht ganz zusammengehen – egal. Schließlich haben ja zum Beispiel die (wesentlich kredibleren) Vampire Weekend trotz Lacoste-Hemden auch bei ehemaligen Trainingsjackenträgern dicke Steine im Brett.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Ein bisschen viel Kalkül trotzdem, würde man mal meinen, wenn man die unscharfen Pressebilder der Vaccines ausdauernd betrachtet - zumal gerade bekannt wurde, dass die Band ihre Album-Veröffentlichung im März extra um eine Woche vorgelegt hat, damit sie nicht zeitgleich mit dem neuen Lebenszeichen der, ja tatsächlich, Strokes aus New York zusammenfällt. Warum haben sie ihren Namen dann nicht gleich in The Accents umbenannt, damit er im Plattenladen-Alphabet ganz vorne kommt?

Egal, es steht uns also ein Frühsommer im Zeichen des New-New-Rock bevor und die Zukunft der englischen Gitarrenmusik klingt erstmal tatsächlich so, wie sie schon mindestens dreimal in den letzten 15 Jahren geklungen hat. Wenigstens kann man aber als Fan diesmal offenbar alles dazu anziehen.

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