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Klosterjungs mit Wumms: Blutjunger Indierock aus Österreich
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Diese Knaben hier haben sich in ihrer Zeit als Schüler eines Klostergymnasiums in Oberösterreich kennen gelernt. Gemeinsames Hobby: Rockmusik. Zuerst noch mit Britpop und der niedlichen aber nicht gerade vielversprechenden Idee beschäftigt, Märchen zu vertonen (daher der langweilige Bandname!), haben sich die jetzigen Wahlwiener bald auf wuchtigeren Indierock und das Schreiben von Texten einigen können, wie man sie von Jungs am Ende ihrer Teenagerjahre nur erhoffen kann. In ihren Titeln, die ein bisschen an die Anfangszeit der Arctic Monkeys erinnern, geht’s um Discobesuche und Mädchengeschichten. Nicht um mehr, nicht um weniger. Die Bilderbuch-Lyrik ist dabei immer etwas listig und provokant. So hantiert Maurice im Song „Tennisverein“ mit dem kitschigen Liebes-Blabla eines verknallten Schuljungen, nur um die schnöden Phrasen später spitzbübisch kaputt pieksen zu können: „Nimm deinen Prince, meine Princess und spiel mit mir ein Spiel/ Ich liebe dich/ Ich liebe alles an dir/ Nur deine Nase nicht.“ Ähnlich schelmisch lautet die Reaktion auf eine Begegnung im Nachtclub in „Joghurt auf der Bluse“: „Zehn Uhr abends in der Diskothek/ Beach Boys aufgelegt/ Sie sieht dich an/ Sie kommt zu dir/ Wenn sie lacht, dann sieht sie aus wie Peter“. Was in Deutschland bislang keine Gruppe geschafft hat, nämlich nicht nur so zu klingen wie Franz Ferdinand & Co., sondern auch ein annehmbares textliches Pendant zur überschwänglichen britischen Indie-Poesie zu finden, gelingt Bilderbuch in jedem der elf Songs auf ihrem Debütalbum „Nelken & Schillinge“. Selbst in Momenten des Zurückgewiesenseins können sie noch polarisieren, wie ihre Single „Kopf ab“ zeigt: „Nur Mut/ Korb, gut/ Ich möchte deinen Kopf abbeißen/ Möchte deine Kleider zerreißen/ Kein Sterbenswort, die Kamera läuft/ Man schlägt drauf, bis der andere keucht/ Ich amüsier’ mich.“ So jung, so gut, so gerne mehr davon. „Nelken & Schillinge“ von Bilderbuch ist auf Schoenwetter Schallplatten/Broken Silence erschienen.