Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.
"Schön Deine Stimme zu hören..."
Du hast angerufen heute morgen. Ich stand im Fahrstuhl mit einen ganzen Haufen Unterlagen in den Händen und blickte auf das Telefon, welches unschuldig auf dem Stapel ruhte und mich anklingelte. Ich war ehrlich gesagt nicht böse drum, das ich nicht rangehen konnte, stattdessen starrte ich auf das Display und fragte mich, warum Du Dich ausgerechnet jetzt melden musst.
Ich war eine Woche im Urlaub, danach bist Du mit Deiner Liebsten zum Skifahren gefahren. Eine Kollegin erzählte es mir eines abends ganz beiläufig und es hat mir einen merklichen Stich versetzt. Aber es war ok, Du warst weit weg. Gestern nach dem Mittag standst Du dann auf einmal mitten im Gang. Auch wenn Du mir den Rücken zugedreht hattest, warst Du unverkennbar, die Art wie Du dort standest, wie Du mit Deinem Gegenüber diskutiert hast. Ich bemerkte, wie unglaublich ästhetisch deine Hände dabei wirkten und war gleichzeitig heilfroh, einfach weiter mit meiner Essensrunde plaudern zu können und Dir nicht in die Augen sehen zu müssen. Aber ich habe gemerkt, wie Du mir nachgesehen hast und für mich war das wie ein kleiner Sieg - bis jetzt zumindest.
Eine halbe Stunde nach meinem Fahrstuhlerlebnis telefoniere ich mit Deiner Mailbox und verabschiede mich in einen ganztägigen Kundentermin. Zugegebenerweise sehr erleichtert. Auch wenn es nicht besonders sinnvoll ist Dinge vor sich herzuschieben, gehörst Du sehr wohl zu genau dieser Art Themen. Ich würde Dich gerne in ein anderes Universum schieben, wenn ich nur könnte.
Es ist Abend geworden. Nun sitze ich hier und wieder erscheint Dein Name auf dem Display. Meinen Gesprächspartner auf der anderen Leitung würge ich unsanft ab, da ich dieses verdammte Gespräch mit Dir endlich hinter mir haben will.
"Schön Deine Stimme zu hören", sagst Du. "Du Idiot!", antwortet mein kleines inneres Sein. Der Rest von mir zieht es eher vor "hallo" zu sagen. Wir plaudern über deinen Urlaub und die Arbeit. Als wir auflegen frage ich mich, warum du eigentlich angerufen hast. Ja, Du wolltest ein Update zu einem Meeting von letzter Woche... Aber das hatte ich eigentlich an alle schon per Mail verschickt.
Also warum hast Du angerufen? Um zu sehen ob ich mich immer noch wegen Dir in den Schlaf weine? Nein tue ich nicht. Es ist besser geworden, letzte Woche hatte ich sogar geglaubt, ich wäre drüber weg. Bis Du anrufen musstest und alles wieder so vertraut war und sich so unglaublich gut anfühlte. Und jetzt stehe ich wieder genau dort, wo ich kurz nach meiner schriftlichen Beichte gestanden habe. Du wolltest Dich aus dem Urlaub zurückmelden? Danke dafür, mein Kopf, mein Verstand und mein Herz wissen jetzt wieder ganz genau wo Du bist. Immernoch genau da, wo Du nicht hingehörst. Lass mich doch endlich gehen, bitte. Oder komm endlich her und bleibe. Aber tauche nicht immer genau dann auf, wenn ich gerade wieder aufstehe und weitermache ohne jede Minute daran zu denken, dass Du der Mann bist, der zu mir passt, als hätten man ihn mir auf den Leib geschneidert.
Jetzt fehlst Du mir und alles fühlt sich wieder so seltsam leer und dumpf an. Falls das das Ziel war, kann ich nur sagen: herzlichen Glückwunsch, ich bin wieder ganz bei Dir. Und wo bist Du?
Ich war eine Woche im Urlaub, danach bist Du mit Deiner Liebsten zum Skifahren gefahren. Eine Kollegin erzählte es mir eines abends ganz beiläufig und es hat mir einen merklichen Stich versetzt. Aber es war ok, Du warst weit weg. Gestern nach dem Mittag standst Du dann auf einmal mitten im Gang. Auch wenn Du mir den Rücken zugedreht hattest, warst Du unverkennbar, die Art wie Du dort standest, wie Du mit Deinem Gegenüber diskutiert hast. Ich bemerkte, wie unglaublich ästhetisch deine Hände dabei wirkten und war gleichzeitig heilfroh, einfach weiter mit meiner Essensrunde plaudern zu können und Dir nicht in die Augen sehen zu müssen. Aber ich habe gemerkt, wie Du mir nachgesehen hast und für mich war das wie ein kleiner Sieg - bis jetzt zumindest.
Eine halbe Stunde nach meinem Fahrstuhlerlebnis telefoniere ich mit Deiner Mailbox und verabschiede mich in einen ganztägigen Kundentermin. Zugegebenerweise sehr erleichtert. Auch wenn es nicht besonders sinnvoll ist Dinge vor sich herzuschieben, gehörst Du sehr wohl zu genau dieser Art Themen. Ich würde Dich gerne in ein anderes Universum schieben, wenn ich nur könnte.
Es ist Abend geworden. Nun sitze ich hier und wieder erscheint Dein Name auf dem Display. Meinen Gesprächspartner auf der anderen Leitung würge ich unsanft ab, da ich dieses verdammte Gespräch mit Dir endlich hinter mir haben will.
"Schön Deine Stimme zu hören", sagst Du. "Du Idiot!", antwortet mein kleines inneres Sein. Der Rest von mir zieht es eher vor "hallo" zu sagen. Wir plaudern über deinen Urlaub und die Arbeit. Als wir auflegen frage ich mich, warum du eigentlich angerufen hast. Ja, Du wolltest ein Update zu einem Meeting von letzter Woche... Aber das hatte ich eigentlich an alle schon per Mail verschickt.
Also warum hast Du angerufen? Um zu sehen ob ich mich immer noch wegen Dir in den Schlaf weine? Nein tue ich nicht. Es ist besser geworden, letzte Woche hatte ich sogar geglaubt, ich wäre drüber weg. Bis Du anrufen musstest und alles wieder so vertraut war und sich so unglaublich gut anfühlte. Und jetzt stehe ich wieder genau dort, wo ich kurz nach meiner schriftlichen Beichte gestanden habe. Du wolltest Dich aus dem Urlaub zurückmelden? Danke dafür, mein Kopf, mein Verstand und mein Herz wissen jetzt wieder ganz genau wo Du bist. Immernoch genau da, wo Du nicht hingehörst. Lass mich doch endlich gehen, bitte. Oder komm endlich her und bleibe. Aber tauche nicht immer genau dann auf, wenn ich gerade wieder aufstehe und weitermache ohne jede Minute daran zu denken, dass Du der Mann bist, der zu mir passt, als hätten man ihn mir auf den Leib geschneidert.
Jetzt fehlst Du mir und alles fühlt sich wieder so seltsam leer und dumpf an. Falls das das Ziel war, kann ich nur sagen: herzlichen Glückwunsch, ich bin wieder ganz bei Dir. Und wo bist Du?