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Mein Lebe nach dem Sektenausstieg

Text: sonjaj

Ich hatte die Berichte in Ihrer Zeitung gelesen über die Mutigen Sektenaussteiger, und wollte meine
Geschichte auch gerne Teilen. Ich habe mich vor 5 Jahren von den Zeugen Jehovah's getrennt, da ich einfach Psychisch so fertig war, das jede weitere Minute bei denen ein langsamer „Selbstmord“
gewesen wäre. Ich war für 5 Jahre in einer konventionellen Psychotherapie (Fing an mir psychologische Hilfe zu holen während ich bei den Verein war), war dann in einer Psychiatrie für fast 2 Jahre, und (wie zur zeit noch) hole mir jetzt noch Hilfe in der „Alternativen“ Therapie. Im ganzen war ich für 8 Jahre bei dem
Verein gewesen. Die Wut, Enttäuschung, das Gefühl von allen (auch Gott) verlassen zu sein, die Einsamkeit, diese Schuldgefühle....in die Kann ich mich so gut hineinversetzten, weil das die Gefühle waren die mein leben während meines Sektenaufenthalts und danach geprägt haben. Ich hatte das Glück das
meine Eltern nicht bei den Jehovah's Zeugen waren, also war ich nicht alleine nach meinem Ausstieg. Meine Eltern waren da, und auch nach allem was sie durch gegangen waren, waren sie immer noch für mich da. Trotzdem haben diese Gefühle die ich eben genannt habe mich fast umgebracht. Meine Heilung fing erst an als ich meine eigene Wahrheit im leben anfing zu suchen und meinen eigenen weg ging. Da musste ich sehr viele Gedankenmuster umändern. Ich musste mir neue Glaubenssätze beibringen, und lernen die anderen abzulegen. Da musste ich mich richtig in ein „Bewusstes“ Leben hineinzwingen, da meine destruktiven Glaubenssätze mich immer wieder einholten, da meine Seele, meine Körper, meine Gefühle so schnell wieder in das von den zeugen geprägten verhalten rein rutschten. Einen Gedanken den ich sehr „umändern“ musste war der Gedanke das Gott mich verlassen hat, das ich verantwortlich gewesen wäre wenn alle in der Gemeinde, wo ich war, gestorben wären bei Armageddon wenn ich den Verein nicht verlassen hätte. Die Ältesten sagten mir ja immer das durch mein falsches Tun die ganze Gemeinde bei Armageddon vernichtet wird wenn ich meine schlechten Gedanken und Wege nicht hinter mir lasse, und in der Versammlung sitze während den Tag der Rache Gottes.  Inzwischen habe ich für mich sortiert das ich so einen harten, harschen Gott gar nicht dienen möchte, einen Gott der nicht vergeben kann, sondern der
sein Volk so unter druck und angst setzt das sie das ewige leben nicht erreichen, das es den Menschen so zerstört. Irgendwie kann ich gar nicht mehr glauben das es so einen Gott wirklich gibt. Dafür
haben wir eine viel zu schöne Natur, viel zu viel was wir auf der Erde genießen können. Jedem Aussstieger möchte ich einfach anmutigen zu „Leben“. Versuche es einfach mal. Feier mit wenn Deutschland das Fußball gewinnt, rege dich mit auf wenn in der Politik Sachen schief laufen, Feier deinen Geburtstag und den anderer. Es passiert Dir gar nichts. Meine Motto ist das ich andere so Behandle und respektiere wie ich es für mich haben möchte, und akzeptiere jeden wie er ist. Jeder von uns hat einen freien willen
und ein recht auf seinen eigenen weg! Es ist nur einen von Menschen geformte Institution die solche macht über Menschen ausüben kann, im Namen „Gottes“ auch noch, und so den Menschen verurteilen und
manipulieren kann. Vom Universalen her, von den regeln der Natur, von der Liebe her...ist so etwas gar nicht möglich. Kopf hoch Ihr mit -aussteiger! Es liegt ein tolles, freies, würdiges Leben vor euch!




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