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Sonnenuntergang und Paulo Coelho

Text: juni
Hast du den Text über die Liebe von Paulo Coelho noch im Kopf? Ich muss in letzter Zeit immer wieder daran denken.

Vor allem an die Stelle, an der Coelho sinngemäß fragt, wie oft wir schon die Liebe, die uns angeboten worden ist, nicht angenommen haben, obwohl sich im Grunde doch jeder danach sehnt, geliebt zu werden. Und dass wir uns, wenn wir merken, dass wir den Sonnenuntergang alleine betrachten, auf die Suche nach Liebe machen sollen, weil sich die Schönheit des Sonnenuntergangs erst erschließt, wenn man diese Erfahrung teilen kann.

Besonders dieses letzte Bild von dem Sonnenuntergang hat sich in meinem Gedächtnis festgesetzt, weil ich dabei immer daran denken muss wie ich das erste Mal hier in dieser Stadt mit dir und deinem besten Freund abends auf dem Steg am See gestanden habe und wir einfach nur in die Nacht hinaus geschaut haben. Zu dem Zeitpunkt waren unsere Gefühle für einander noch ganz frei von allem Komplizierten und wir konnten ganz unbefangen zu dritt dort stehen.

Aber auch heute würde ich noch sehr gerne mit dir den Sonnenuntergang betrachten und teilen. Und genauso gerne würde ich die Liebe, die du mir angeboten hast annehmen und sie zu schätzen wissen. Nur weiß ich nicht, ob mir dieses Privileg auch zuteil kommen soll, solange ich nicht in der Lage bin auch das zurückzugeben, was ich angenommen habe. Ich weiß nicht, ob deine Liebe an eine Bedingung geknüpft ist. Die Bedingung ebenso zurückgeliebt zu werden wie du es tust. Eine Bedingung, die ich Angst habe nicht erfüllen zu können.

Im Ende sehe ich mich (und nicht dich) auf der Seite des Bittenden. Ich bitte dich darum, mir zu sagen, was ich für dich tun darf, weil ich dir alles geben möchte was mir möglich ist.

Bis bald.

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