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Klausenhöhle
Es war unsere erste Höhlentour - die Klausenhöhle bei Essing im Altmühltal wo auch 1912 unter anderem ein 24.000 Jahre alter, mit Faustkeilen bearbeiteter Knochen gefunden wurde. Die Höhle ist erforscht, oft begangen, recht sicher. Zu dritt rüsteten wir uns so gut es ging aus, holten uns noch ein paar Tipps von einschlägigen Höhlenforscher-Seiten wie caveseekers und los gings.

Der Eingang war nicht schwer zu finden, was nicht selbstverständlich ist, denn Höhlengeher geben ihrer Einstiege nie öffentlich bekannt und sind immer nur sehr vage beschrieben, damit nicht jeder gleich auf die Schnappsidee kommt unvorbereitet eine Höhle zu betreten.
Ausrüstungcheck vor dem Einstieg: Overall, Bergschuhe, Helm, Handschuhe, Kletterausrüstung, Seil, wasserdichter Sack, Taschenlampen (jeder drei mit jeweils unterschiedlicher Energiequelle), Kamera. Nicht zu viel, da es lt Höhlenkarte, "recht eng" werden kann.

Die Höhle öffnet sich weit und man geht in einem bequemen Spalt ca dreissig Meter in den Berg. Auf dem Weg begegneten wir einer Familie ohne Taschenlampe und in Sandalen. Einige bissige Kommentare und sie drehten um.
Am Ende des Spalts standen wir vor einem Loch. Ca einen Meter Durchmesser und 1,50 m tief. Wir konnten es kaum glauben, aber dieses Loch war tatsächlich der Eingang in die Höhle.
Wir wussten, dass die Gänge eng sind und man zwei Mal mehrere Meter durch enge Röhren kriechen muss, aber diesen Anblick hatten wir nicht erwartet.
10 Minuten Beratung! :)

Gut, wir waren schon hier, sind extra früh aufgestanden also werden wir dieses Loch schon bezwingen. Einer ging vor und rief uns zu was uns erwartete: ein zwanzig Meter langer Schlurf in Schulterbreite (Höhlengehersprache). Er probierte es zuerst mit den Füßen voran aber das funktionierte nicht, da der Gang mehrere Richtungswechsel vollführte. Also kopfüber ab ins Loch. Das klappte, auch wenn es etwas Überwindung kostet in ein stockfinsteres, tiefes Loch zu hechten.
Ging unser Vorläufer ein paar Meter zu weit, konnten wir seine Stimme schon fast gar nicht mehr hören, so sehr bricht sich der Schall in diesen engen Röhren. Trotz der feuchten Kühle stand mir der Schweiss auf der Stirn und nach einigen Minuten kamen wir in der ersten Kammer an. Stehen konnten wir nicht aber zumindest hatten wir alle drei Platz zum Durchatmen.

Der zweite Schlurf war sogar noch enger als der Erste, aber nicht so lang. Ausserdem wussten wir ja nun schon was uns erwartete. Also auf den Bauch und durch bis zur zweiten Kammer. Hier hatten wir mehrere Möglichkeiten. Entweder mehrere Schlurfe nach unten oder über einen Tropfstein klettern. Unsere Entscheidung fiel gegen das Klettern - es war ja unsere erste Höhlentour und man muss es ja nicht gleich übertreiben.
Das Blöde dabei war, dass unsere Höhlenbeschreibung auf dem anderen Weg eine Stelle Namens "Jungfrauenstein" nannte: "Recht eng und verzwickt"
Als wir nach zwei weiteren engen Gängen zu diesem Stein kamen, wussten wir warum die Kletterroute so bevorzugt begangen wurde.
Der Stein verschloss einen engen Durchgang im rechten Winkel, man musste sich also während des Durchkriechens um die eigene Achse drehen, damit die Schultern nicht stecken blieben. Eine Panikattake wäre in diesem Moment angebracht gewesen, aber wir blieben ruhig, halfen uns gegenseitig durch den Stein und kamen auf der anderen Seite wohlbehalten wieder heraus.

Noch ein Gang und das Ende der Höhle war erreicht. Nach 330 Metern durch den Berg im Jurakalk erwartete uns eine schöne große Halle und ein kleiner See. Leider war unsere Kamera nur mit einem ganz normalen Blitz ausgestattet, der bei absoluter Dunkelheit in großen Räumen so gut wie gar keine Wirkung entfaltet. Alles was mehr als zwei Meter entfernt war, wurde nur schwarz.


Spasseshalber schalteten wir alle unsere Taschenlampen aus um mal zu sehen wie lange wir der dunklen Seite trotzen konnten. Wir hielten es kaum zwei Minuten aus, dann ging die erste Taschenlampe wieder an.

Rückweg! Diesmal gings schneller, da wir uns ja schon orientieren konnten und auch die Kletterpassage dem Jungfrauenstein vorzogen.
Das Gefühl beim Verlassen der Höhle war unbeschreiblich: Das Licht durchströmte mich und die warme Luft fühlte sich an wie eine weiche, warme Wand. Man steht nur von oben bis unten verdreckt da und genießt den Raum, das Licht und die Wärme.

Als wir auf die Uhr sahen, die wir die ganze Zeit über nicht beachteten konnten wir kaum glauben ganze sechs Stunden und vierzig Minuten in der Höhle verbracht zu haben. Wir hatten auch glücklicherweise vergessen bei unserem Einstieg Bescheid zu geben und einen Ausstiegsanruf zu vereinbaren, denn dann hätten unsere Freunde und Familien nach den geplanten drei Stunden Alarm geschlagen.
Ein Erlebnis, das ich unbedingt wiederholen möchte - vielleicht beim nächsten Mal in einer nicht ganz so engen Höhle. :)
Mein Bewusstsein hat übrigens noch etwas gebraucht dieses Erlebnis zu verarbeiten, denn meine Freundin erzählte mir, dass ich in der Nacht während des Schlafs durch die Wohnung wandelte, alle Lampen einschaltete und dann wieder in Bett ging.
Ich kann mich nicht daran erinnern....

Der Eingang war nicht schwer zu finden, was nicht selbstverständlich ist, denn Höhlengeher geben ihrer Einstiege nie öffentlich bekannt und sind immer nur sehr vage beschrieben, damit nicht jeder gleich auf die Schnappsidee kommt unvorbereitet eine Höhle zu betreten.
Ausrüstungcheck vor dem Einstieg: Overall, Bergschuhe, Helm, Handschuhe, Kletterausrüstung, Seil, wasserdichter Sack, Taschenlampen (jeder drei mit jeweils unterschiedlicher Energiequelle), Kamera. Nicht zu viel, da es lt Höhlenkarte, "recht eng" werden kann.

Die Höhle öffnet sich weit und man geht in einem bequemen Spalt ca dreissig Meter in den Berg. Auf dem Weg begegneten wir einer Familie ohne Taschenlampe und in Sandalen. Einige bissige Kommentare und sie drehten um.
Am Ende des Spalts standen wir vor einem Loch. Ca einen Meter Durchmesser und 1,50 m tief. Wir konnten es kaum glauben, aber dieses Loch war tatsächlich der Eingang in die Höhle.
Wir wussten, dass die Gänge eng sind und man zwei Mal mehrere Meter durch enge Röhren kriechen muss, aber diesen Anblick hatten wir nicht erwartet.
10 Minuten Beratung! :)

Gut, wir waren schon hier, sind extra früh aufgestanden also werden wir dieses Loch schon bezwingen. Einer ging vor und rief uns zu was uns erwartete: ein zwanzig Meter langer Schlurf in Schulterbreite (Höhlengehersprache). Er probierte es zuerst mit den Füßen voran aber das funktionierte nicht, da der Gang mehrere Richtungswechsel vollführte. Also kopfüber ab ins Loch. Das klappte, auch wenn es etwas Überwindung kostet in ein stockfinsteres, tiefes Loch zu hechten.
Ging unser Vorläufer ein paar Meter zu weit, konnten wir seine Stimme schon fast gar nicht mehr hören, so sehr bricht sich der Schall in diesen engen Röhren. Trotz der feuchten Kühle stand mir der Schweiss auf der Stirn und nach einigen Minuten kamen wir in der ersten Kammer an. Stehen konnten wir nicht aber zumindest hatten wir alle drei Platz zum Durchatmen.

Der zweite Schlurf war sogar noch enger als der Erste, aber nicht so lang. Ausserdem wussten wir ja nun schon was uns erwartete. Also auf den Bauch und durch bis zur zweiten Kammer. Hier hatten wir mehrere Möglichkeiten. Entweder mehrere Schlurfe nach unten oder über einen Tropfstein klettern. Unsere Entscheidung fiel gegen das Klettern - es war ja unsere erste Höhlentour und man muss es ja nicht gleich übertreiben.
Das Blöde dabei war, dass unsere Höhlenbeschreibung auf dem anderen Weg eine Stelle Namens "Jungfrauenstein" nannte: "Recht eng und verzwickt"
Als wir nach zwei weiteren engen Gängen zu diesem Stein kamen, wussten wir warum die Kletterroute so bevorzugt begangen wurde.
Der Stein verschloss einen engen Durchgang im rechten Winkel, man musste sich also während des Durchkriechens um die eigene Achse drehen, damit die Schultern nicht stecken blieben. Eine Panikattake wäre in diesem Moment angebracht gewesen, aber wir blieben ruhig, halfen uns gegenseitig durch den Stein und kamen auf der anderen Seite wohlbehalten wieder heraus.

Noch ein Gang und das Ende der Höhle war erreicht. Nach 330 Metern durch den Berg im Jurakalk erwartete uns eine schöne große Halle und ein kleiner See. Leider war unsere Kamera nur mit einem ganz normalen Blitz ausgestattet, der bei absoluter Dunkelheit in großen Räumen so gut wie gar keine Wirkung entfaltet. Alles was mehr als zwei Meter entfernt war, wurde nur schwarz.


Spasseshalber schalteten wir alle unsere Taschenlampen aus um mal zu sehen wie lange wir der dunklen Seite trotzen konnten. Wir hielten es kaum zwei Minuten aus, dann ging die erste Taschenlampe wieder an.

Rückweg! Diesmal gings schneller, da wir uns ja schon orientieren konnten und auch die Kletterpassage dem Jungfrauenstein vorzogen.
Das Gefühl beim Verlassen der Höhle war unbeschreiblich: Das Licht durchströmte mich und die warme Luft fühlte sich an wie eine weiche, warme Wand. Man steht nur von oben bis unten verdreckt da und genießt den Raum, das Licht und die Wärme.

Als wir auf die Uhr sahen, die wir die ganze Zeit über nicht beachteten konnten wir kaum glauben ganze sechs Stunden und vierzig Minuten in der Höhle verbracht zu haben. Wir hatten auch glücklicherweise vergessen bei unserem Einstieg Bescheid zu geben und einen Ausstiegsanruf zu vereinbaren, denn dann hätten unsere Freunde und Familien nach den geplanten drei Stunden Alarm geschlagen.
Ein Erlebnis, das ich unbedingt wiederholen möchte - vielleicht beim nächsten Mal in einer nicht ganz so engen Höhle. :)
Mein Bewusstsein hat übrigens noch etwas gebraucht dieses Erlebnis zu verarbeiten, denn meine Freundin erzählte mir, dass ich in der Nacht während des Schlafs durch die Wohnung wandelte, alle Lampen einschaltete und dann wieder in Bett ging.
Ich kann mich nicht daran erinnern....