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Die größte LIebesgeschichte der Welt
Große Liebesgeschichten wurden schon viele geschrieben, dies hier soll die größte sein. Größer noch als Romeo und Julia, rührender noch als Harry und Sally, tragischer als Bonnie und Clyde.
Wie soll das gehen, hier in weniger als 5000 Zeichen? Noch dazu, wo alle, jedes einzelne dieser Zeichen gegen unsere Helden spricht. Unter diesem Himmel, in dem sich die Sterne abgewandt haben und sich um ihre eigene einsame Liebe kümmern.
Wie soll es gehen, eine große Liebesgeschichte, die größte noch dazu, in einer Zeit, in der jeder das Glück im Kleinen sucht. Wie sollen wir hier die Menschen finden, die noch Großes wollen, und wie - ohne das Sternenlicht - sollen sich wiederum diese Menschen finden?
Lasst das meine Sorge sein. Ich zünde mir eine Zigarette an und ihr auch und vor unserem Auge entstehen Gestalten im Rauch. Und zum Rauch gesellt sich der Schall ihrer Namen. Pinar und Finn.
Wie aber sollen diese verwehten Gestalten, diese fragilen Figuren die Last einer großen Liebesgeschichte tragen, in der Hektik unserer Tage, in der Schnelllebigkeit von weniger als 5ooo flüchtigen Zeichen?
Da reichen zwei Menschen nicht aus, auch wenn es zwei so mutige, schöne Menschen sind wie Pinar und Finn. Deshalb stellen wir ihnen einen dritten zur Seite, denn an Gefühlen zwischen zwei Menschen ist alles schon ausgereizt und alles schon erzählt.
Deshalb kramen wir mit feuchten Fingern im Aschenbecher und aus der Asche der beiden machen wir eine Anna.
Denn wenn drei sich lieben, lieben immer nur zwei und einer leidet. Und das, was alle großen LIebesgeschichten nacheinander aufreihen, geschieht bei uns zugleich. Auf die Lust folgt nicht die Eifersucht, sondern die eine ist schon immer Seite der anderen. Und wenn sich der eine dem anderen zuwendet, zeigt er der dritten die kalte Schulter. Das ist nötig, weil uns die Figuren schon in der Luft zerfasern, wie es Rauch eben tut. Deshalb drehen wir die eine schnell dem anderen in die Arme und lassen den dritten frieren, und der dritte wird wieder gewärmt auf Kosten des ersten.
Vielleicht ist es das Geheimnis der größten Liebe, dass in ihr nichts erzählt werden kann. Vielleicht ist es der Liebe größtes Geheimnis, dass wir zusehen müssen, beim Wenden.
Und nichts anderes mehr bleibt als das Ende zu erzählen, dass aus der Liebe zu dritt ein Viertes entstand. Wir wissen wohl, von wem Anna das Kind bekam, aber wir sagen es nicht.
Es ist ein Zeichen dieser Stunden, eins der 5ooo unguten Zeichen, dass sich, kaum haben wir unser Auge darauf gerichtet, die Zelle der drei LIebenden teilt und nach den Gesetzen der Biologie aus dem Ungleichgewicht, das mit drei Leute beschrieben werden kann, wieder die Harmonie von zwei Einheiten entsteht.
Aber die Harmonie taugt nicht für große LIebesgeschichten.
Das ist immer nur die kleine Liebe. Da ist sie in den Augen von Finn und Pinar und in den Augen von Anna und dem Kind.
Und während wir sehen, wie die einen sich in Luft auflösen und und die anderen zu Asche verklumpen, bleiben wir zurück und blicken auf die leeren Flecken in unseren Betten.
Alleine, zu zweit, in stabiler Seitenlage. Getröstet, aber ein wenig enttäuscht.
Und jemand, dessen Geruch wir kennen, kommt von hinten auf uns zu, legt uns die Hand auf die Schultern und sagt: Du musst endlich lernen, das Glück im Kleinen zu suchen.
Wie soll das gehen, hier in weniger als 5000 Zeichen? Noch dazu, wo alle, jedes einzelne dieser Zeichen gegen unsere Helden spricht. Unter diesem Himmel, in dem sich die Sterne abgewandt haben und sich um ihre eigene einsame Liebe kümmern.
Wie soll es gehen, eine große Liebesgeschichte, die größte noch dazu, in einer Zeit, in der jeder das Glück im Kleinen sucht. Wie sollen wir hier die Menschen finden, die noch Großes wollen, und wie - ohne das Sternenlicht - sollen sich wiederum diese Menschen finden?
Lasst das meine Sorge sein. Ich zünde mir eine Zigarette an und ihr auch und vor unserem Auge entstehen Gestalten im Rauch. Und zum Rauch gesellt sich der Schall ihrer Namen. Pinar und Finn.
Wie aber sollen diese verwehten Gestalten, diese fragilen Figuren die Last einer großen Liebesgeschichte tragen, in der Hektik unserer Tage, in der Schnelllebigkeit von weniger als 5ooo flüchtigen Zeichen?
Da reichen zwei Menschen nicht aus, auch wenn es zwei so mutige, schöne Menschen sind wie Pinar und Finn. Deshalb stellen wir ihnen einen dritten zur Seite, denn an Gefühlen zwischen zwei Menschen ist alles schon ausgereizt und alles schon erzählt.
Deshalb kramen wir mit feuchten Fingern im Aschenbecher und aus der Asche der beiden machen wir eine Anna.
Denn wenn drei sich lieben, lieben immer nur zwei und einer leidet. Und das, was alle großen LIebesgeschichten nacheinander aufreihen, geschieht bei uns zugleich. Auf die Lust folgt nicht die Eifersucht, sondern die eine ist schon immer Seite der anderen. Und wenn sich der eine dem anderen zuwendet, zeigt er der dritten die kalte Schulter. Das ist nötig, weil uns die Figuren schon in der Luft zerfasern, wie es Rauch eben tut. Deshalb drehen wir die eine schnell dem anderen in die Arme und lassen den dritten frieren, und der dritte wird wieder gewärmt auf Kosten des ersten.
Vielleicht ist es das Geheimnis der größten Liebe, dass in ihr nichts erzählt werden kann. Vielleicht ist es der Liebe größtes Geheimnis, dass wir zusehen müssen, beim Wenden.
Und nichts anderes mehr bleibt als das Ende zu erzählen, dass aus der Liebe zu dritt ein Viertes entstand. Wir wissen wohl, von wem Anna das Kind bekam, aber wir sagen es nicht.
Es ist ein Zeichen dieser Stunden, eins der 5ooo unguten Zeichen, dass sich, kaum haben wir unser Auge darauf gerichtet, die Zelle der drei LIebenden teilt und nach den Gesetzen der Biologie aus dem Ungleichgewicht, das mit drei Leute beschrieben werden kann, wieder die Harmonie von zwei Einheiten entsteht.
Aber die Harmonie taugt nicht für große LIebesgeschichten.
Das ist immer nur die kleine Liebe. Da ist sie in den Augen von Finn und Pinar und in den Augen von Anna und dem Kind.
Und während wir sehen, wie die einen sich in Luft auflösen und und die anderen zu Asche verklumpen, bleiben wir zurück und blicken auf die leeren Flecken in unseren Betten.
Alleine, zu zweit, in stabiler Seitenlage. Getröstet, aber ein wenig enttäuscht.
Und jemand, dessen Geruch wir kennen, kommt von hinten auf uns zu, legt uns die Hand auf die Schultern und sagt: Du musst endlich lernen, das Glück im Kleinen zu suchen.