Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.
Langeweile oder das Ding mit dem leck-mich-am-Arsch-Gefuehl
Entspannen, Abspannen, Umspannen. In der Ruhe liegt die Kraft, in der Kraft ruht die Potenz, in der Potenz, nun ja, vielleicht ist das das Problem. Ist nicht leicht, Mann zu sein. Ich zB musste mich heute morgen anziehen. Und es gibt da noch andere pressierende Dinge! Hodenkrebs, ua.. Alleine die Lokation. Wo das maennliche Genitalbrimborium doch aussieht wie ein Tiefseefisch, der innerhalb 30 Minuten ausgestorben ist. Der hat einfach nicht gut funktioniert. Jedenfalls werden Maenner mit Gesundheitsproblemen auf Schultern durch die Stadt getragen. KRANK, KRANK. Schreien die und schmeissen dich in den Knast, und dort kommen so kleine Maenner mit Zylinder und hauen Dich mit Loeffeln. Keiner gibt das zu, aber so ist es, die Ueberdecken das, aber so wird Schwaeche geahndet.
Daher mittags ein Dosenbier, dazu ein paar Doener, und man ist ein anderer Mensch. Da treten die Gesundheitsprobleme in den Hintergrund. Irgendjemand sagte mal, sein Lebensziel sei das Erreichen eines absoluten Leck-mich-am-Arsch-Gefuehles. Ich halte das für eine sehr interessante Dimension.
Fragt einen einer: Wie gehts, sagt ein anderer: Beschissen. Meine Haut faellt ab und ich habe eine Leber gross wie ein Apple Powerbook, ich lebe mit einer alten Frau in einem tiefen Keller und wir lutschen Steine fuer Geld. Ich leide an einer mysterioesen Augenkrankheit und meine einzigartige Mingvasensammlung ist von einem fallenden Schwein zerstoert worden. Voglio morire, verstehste?
Antwortet der einer: Kann jedem passieren. Leck mich am Arsch!
Ach ja. Ich sitze also beim Doenerladen ueber meinem Doener, und zwischen dem Dosenbier und dem Knoblauchspritzerdings hindurch sehe ich luestern an den bestrumpften Schenkeln eines weiblichen Gastes hinauf und ueberlege, was ich davon halten soll. Die Frau ist unter 30 und attraktiv. Die schlaegt immerwieder die Beine uebereinander, und dass dabei das Kleid immer hoeher rutscht, stoert wirklich niemanden. Am liebsten will man sich an sie dranlegen, wie eine Hypotenuse.
Mehr Dosenbier? Klar. Warum nicht schon Mittags trinken? Warum nicht einmal sitzen bleiben und ueber das Leben nachdenken? Ich mag Frauen, die Kleider tragen. Kleider sind mir eine Freude, Hosen sind doch was fuer U-Boottypen oder dergleichen Praktiker.
Der Begleiter dieser Frau sieht aus wie einer mit Karriere. Bunt bebrillt und ein blaues Hemd mit weißem Kragen, sogar Manschettenknoepfe. Ich mag keine mit Karriere. Da muessen die Hirnwuerste schon sehr geordnet sein. Bei meinen Hirnwuersten kann von Ordnung nicht die Rede sein, die liegen da wie ein hingeschmissener Gartenschlauch. Da fuehrt der Karriereversuch schnell zum Zusammenbruch, Da stehst Du dann da, beschlipst und bedrueckt in dem Windzug eines willkuerlichen U-Bahnschachtes, und denkst: Ich will eine Blume sein. Ein Ostergloeckchen. Das geht aber nicht und man wird dann repariert und dann geht es wieder, mit der Karriere. Als waere man bestenfalls ein ganz graessliches Bluemchen, chromdioxydgruenes Blattwerk und zinkfarbene Blueten vor taubengrauen Hintergrund. Nein danke.
Ich sitze bequem und wuerde ich rauchen, jetzt waere es soweit. Das Kleid dieser Frau ist rot-weisslich und ihre Schuhe aus rotem Lack. Das ist ein schoener Kontrast zu ihren blonden Haaren. Von den Ohrlaeppchen haengen Mini-Kronleuchter. Einmal hineinbeißen in ein solches Ohrlaeppchen. Tja. A propos: Ein Autor, dessen Helden existentielle Dinge erleben, denkt nie primaer von der Form her. Hab ich mal wo gelesen. Ich dagegen bin Pro-Form. Ich schaue mir den Hals dieser Frau an. Der Hals einer Frau ist mir besonders wichtig. Manche Frauen haben Haelse, die sogar mit meinen Fingern umschließbar waeren. Diese Frau hat einen solchen Hals, ein ganz wunderbarer Hals. Tja.
Vielleicht erreicht man das totale Leck-mich-am-Arsch-Gefuehl nur ueber Meditation? Ich halte mich also an meinem Dosenbier fest und singe ein langes und tiefes Oooooooooom in mich hinein. Nicht unangenehm, aber irgendwie habe ich das Gefuehl, dass es nicht funktioniert, wenn es mir nicht gelingt, den Blick von dieser Frau zu wenden. Schon treten die linken Hirnwuerste gegen die rechten an, ein dreiminuetiges Gemetzel, yogggaaaayooogiyog! und schon haengt mein Blick stumpf im grauen Vorhang.
Aporien, Aporien, Aporien. Logisch unmoeglich aber trotzdem real. Schon mal einen Schlumpf filletiert? Aber was ist schon ein Fortschrittsparadigma gegen diese Beine. Locker wippt das Bein dieser Frau die Luft unter dem Tisch durcheinander, und man bringt mir die Rechnung. Ich scheine eine Verzehrschallmauer durchbrochen zu haben.
Ich winke mir den Kellner heran und bitte ihn, diese Frau zu fragen, ob sie mit mir ueber offene Kuehlschranktueren reden moechte. Irgendwas hauessliches. Anstatt mit diesem Karrieretypen. Der Kellner geht hinueber und unterbricht die Turtelei. Das ist durchaus spannend, und um mir die Zeit zu verkuerzen, denke ich an den Senegal. Doch der Kellner steht schon wieder an meinem Tisch:
Es tut mir leid, Rocker, aber die Frau meinte, Du koenntest sie am Arsch lecken.
Daher mittags ein Dosenbier, dazu ein paar Doener, und man ist ein anderer Mensch. Da treten die Gesundheitsprobleme in den Hintergrund. Irgendjemand sagte mal, sein Lebensziel sei das Erreichen eines absoluten Leck-mich-am-Arsch-Gefuehles. Ich halte das für eine sehr interessante Dimension.
Fragt einen einer: Wie gehts, sagt ein anderer: Beschissen. Meine Haut faellt ab und ich habe eine Leber gross wie ein Apple Powerbook, ich lebe mit einer alten Frau in einem tiefen Keller und wir lutschen Steine fuer Geld. Ich leide an einer mysterioesen Augenkrankheit und meine einzigartige Mingvasensammlung ist von einem fallenden Schwein zerstoert worden. Voglio morire, verstehste?
Antwortet der einer: Kann jedem passieren. Leck mich am Arsch!
Ach ja. Ich sitze also beim Doenerladen ueber meinem Doener, und zwischen dem Dosenbier und dem Knoblauchspritzerdings hindurch sehe ich luestern an den bestrumpften Schenkeln eines weiblichen Gastes hinauf und ueberlege, was ich davon halten soll. Die Frau ist unter 30 und attraktiv. Die schlaegt immerwieder die Beine uebereinander, und dass dabei das Kleid immer hoeher rutscht, stoert wirklich niemanden. Am liebsten will man sich an sie dranlegen, wie eine Hypotenuse.
Mehr Dosenbier? Klar. Warum nicht schon Mittags trinken? Warum nicht einmal sitzen bleiben und ueber das Leben nachdenken? Ich mag Frauen, die Kleider tragen. Kleider sind mir eine Freude, Hosen sind doch was fuer U-Boottypen oder dergleichen Praktiker.
Der Begleiter dieser Frau sieht aus wie einer mit Karriere. Bunt bebrillt und ein blaues Hemd mit weißem Kragen, sogar Manschettenknoepfe. Ich mag keine mit Karriere. Da muessen die Hirnwuerste schon sehr geordnet sein. Bei meinen Hirnwuersten kann von Ordnung nicht die Rede sein, die liegen da wie ein hingeschmissener Gartenschlauch. Da fuehrt der Karriereversuch schnell zum Zusammenbruch, Da stehst Du dann da, beschlipst und bedrueckt in dem Windzug eines willkuerlichen U-Bahnschachtes, und denkst: Ich will eine Blume sein. Ein Ostergloeckchen. Das geht aber nicht und man wird dann repariert und dann geht es wieder, mit der Karriere. Als waere man bestenfalls ein ganz graessliches Bluemchen, chromdioxydgruenes Blattwerk und zinkfarbene Blueten vor taubengrauen Hintergrund. Nein danke.
Ich sitze bequem und wuerde ich rauchen, jetzt waere es soweit. Das Kleid dieser Frau ist rot-weisslich und ihre Schuhe aus rotem Lack. Das ist ein schoener Kontrast zu ihren blonden Haaren. Von den Ohrlaeppchen haengen Mini-Kronleuchter. Einmal hineinbeißen in ein solches Ohrlaeppchen. Tja. A propos: Ein Autor, dessen Helden existentielle Dinge erleben, denkt nie primaer von der Form her. Hab ich mal wo gelesen. Ich dagegen bin Pro-Form. Ich schaue mir den Hals dieser Frau an. Der Hals einer Frau ist mir besonders wichtig. Manche Frauen haben Haelse, die sogar mit meinen Fingern umschließbar waeren. Diese Frau hat einen solchen Hals, ein ganz wunderbarer Hals. Tja.
Vielleicht erreicht man das totale Leck-mich-am-Arsch-Gefuehl nur ueber Meditation? Ich halte mich also an meinem Dosenbier fest und singe ein langes und tiefes Oooooooooom in mich hinein. Nicht unangenehm, aber irgendwie habe ich das Gefuehl, dass es nicht funktioniert, wenn es mir nicht gelingt, den Blick von dieser Frau zu wenden. Schon treten die linken Hirnwuerste gegen die rechten an, ein dreiminuetiges Gemetzel, yogggaaaayooogiyog! und schon haengt mein Blick stumpf im grauen Vorhang.
Aporien, Aporien, Aporien. Logisch unmoeglich aber trotzdem real. Schon mal einen Schlumpf filletiert? Aber was ist schon ein Fortschrittsparadigma gegen diese Beine. Locker wippt das Bein dieser Frau die Luft unter dem Tisch durcheinander, und man bringt mir die Rechnung. Ich scheine eine Verzehrschallmauer durchbrochen zu haben.
Ich winke mir den Kellner heran und bitte ihn, diese Frau zu fragen, ob sie mit mir ueber offene Kuehlschranktueren reden moechte. Irgendwas hauessliches. Anstatt mit diesem Karrieretypen. Der Kellner geht hinueber und unterbricht die Turtelei. Das ist durchaus spannend, und um mir die Zeit zu verkuerzen, denke ich an den Senegal. Doch der Kellner steht schon wieder an meinem Tisch:
Es tut mir leid, Rocker, aber die Frau meinte, Du koenntest sie am Arsch lecken.