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Von Akzeptanz und Toleranz und Ignoranz
Gestern Abend in Hamburg-Heimfeld: Steve und ich liefen noch gegen null Uhr zur Tanke, um uns ein paar Bier zu kaufen. Wir wollten danach zuhause Big Lebowsky gucken und dazu braucht man gutes Bier, um den neuen Tag um Punkt Mitternacht in seiner Geburtssekunde zu würdigen. Es sollte Sonntag werden. Es sollte anders kommen.
In der Grumbrechtstraße, am nördlichen Rand des Schwarzenbergparks, kam uns eine Gruppe Türken entgegen. Das erste, was sie uns sagten war: Eyy aaaalder isch figg deinäää mudda, dann bin isch dein vaaader und dann figg ich dir innen Arsch.
Dann folgte ein Handgemenge, in deren Verlauf uns ein Bier geraubt wurde. Es vielen noch ein paar dumme Sprüche, mir wurde wieder eine Tracht Figgn angedroht und Jakob selber war damit beschäftigt gewesen, richtig zu reagieren.
Nur was ist richtig? Wie soll man in so einer Situation tolerant reagieren? Wie soll man so einer wüteten Dosis Intoleranz seitens der Türken entgegenwirken? Wir hätten mit Fäusten antworten können auf die Gefahr hin selber ordentlich einstecken zu müssen, mit Messern und Tritten und mit unserer Flasche Bier. Man liest das ja in den Zeitungen. Und ich kenne auch Menschen mit Narben in der Haut. Die Unberechenbarkeit solcher Leute ist monströs. Die waren außerdem sieben oder acht, der neunte lag besoffen und kotzend am Boden. Hätten wir uns mit Fäusten gewehrt, dann hätte sich der Verantwortungsradius zu unseren Ungunsten verschoben.
Ich möchte nicht sagen, dass alle Türken schlechte Menschen sind. Ich möchte auch nicht sagen, dass alle Türken, die in Deutschland leben und gerade Schamhaare bekommen, kriminell sind (die Russen in Neuwiedenthal benehmen sich übrigens nicht anders). Aber was ist der Grund, dass es scheinbar so viele von der Sorte gibt, die sich willkürlich ein paar unschuldige, sich auf einen Film freuende, Menschen aussuchen, um ihre Aggressionspotential zu beweisen? Die waren nicht älter als 16. Die waren nicht erwachsen. Die waren in dem Alter, in dem man Bravo liest, in dem man seine Persönlichkeit entwickelt. Ich hatte in dem Moment das Gefühl gehabt, eine Gruppe Rechtsradikaler stehe uns gegenüber, weil wir nicht türkisch sind, sondern Deutsche. Woher nehmen sie sich das Recht, in dem Land, wo sie wohnen, die Staatsbürger zu terrorisieren? Sind sie untereinander auch so? Wo und wann hat der Dialog mit der Migrationsgeneration einen Riss bekommen?
Ich weiß es nicht. Das einzige, was Steve und ich wussten, war am besten nichts zu sagen und weitergehen. Sich die Demütigungen gefallen zu lassen, ignorieren. Weil jedes Wort, was wir ihnen sagten, und mag es noch so beschwichtigend sein, keine Wirkung hat. Im Gegenteil, das legte sich die Gruppe Türken so zurecht, um noch mehr Sprüche und eventuelle Schläge zu rechtfertigen.
So liefen wir weiter. Mit einem Bier weniger. Mit mehr Wut im Bauch. Mit verblassender Angst im Rücken. Und mit dem Wissen, dass unsere Ignoranz ihr Verhalten in ihren Augen bestätigt hat. Und je mehr Opfer in solchen Situationen nichts sagen, desto leichter haben es die Täter und der Teufelskreis füttert sich selbst. Aber manchmal ist nichts sagen für die Gesundheit einfach besser.
Schlechte Menschen sollten unsichtbar sein, damit man ihnen nicht begegnet.
Was meint ihr, wie man in solchen Situation richtig reagiert? Wo die Gründe für solches Verhalten der Migranten liegen und wie man den Interkulturellen Dialog mit ihnen aufbauen bzw. fördern kann?
In der Grumbrechtstraße, am nördlichen Rand des Schwarzenbergparks, kam uns eine Gruppe Türken entgegen. Das erste, was sie uns sagten war: Eyy aaaalder isch figg deinäää mudda, dann bin isch dein vaaader und dann figg ich dir innen Arsch.
Dann folgte ein Handgemenge, in deren Verlauf uns ein Bier geraubt wurde. Es vielen noch ein paar dumme Sprüche, mir wurde wieder eine Tracht Figgn angedroht und Jakob selber war damit beschäftigt gewesen, richtig zu reagieren.
Nur was ist richtig? Wie soll man in so einer Situation tolerant reagieren? Wie soll man so einer wüteten Dosis Intoleranz seitens der Türken entgegenwirken? Wir hätten mit Fäusten antworten können auf die Gefahr hin selber ordentlich einstecken zu müssen, mit Messern und Tritten und mit unserer Flasche Bier. Man liest das ja in den Zeitungen. Und ich kenne auch Menschen mit Narben in der Haut. Die Unberechenbarkeit solcher Leute ist monströs. Die waren außerdem sieben oder acht, der neunte lag besoffen und kotzend am Boden. Hätten wir uns mit Fäusten gewehrt, dann hätte sich der Verantwortungsradius zu unseren Ungunsten verschoben.
Ich möchte nicht sagen, dass alle Türken schlechte Menschen sind. Ich möchte auch nicht sagen, dass alle Türken, die in Deutschland leben und gerade Schamhaare bekommen, kriminell sind (die Russen in Neuwiedenthal benehmen sich übrigens nicht anders). Aber was ist der Grund, dass es scheinbar so viele von der Sorte gibt, die sich willkürlich ein paar unschuldige, sich auf einen Film freuende, Menschen aussuchen, um ihre Aggressionspotential zu beweisen? Die waren nicht älter als 16. Die waren nicht erwachsen. Die waren in dem Alter, in dem man Bravo liest, in dem man seine Persönlichkeit entwickelt. Ich hatte in dem Moment das Gefühl gehabt, eine Gruppe Rechtsradikaler stehe uns gegenüber, weil wir nicht türkisch sind, sondern Deutsche. Woher nehmen sie sich das Recht, in dem Land, wo sie wohnen, die Staatsbürger zu terrorisieren? Sind sie untereinander auch so? Wo und wann hat der Dialog mit der Migrationsgeneration einen Riss bekommen?
Ich weiß es nicht. Das einzige, was Steve und ich wussten, war am besten nichts zu sagen und weitergehen. Sich die Demütigungen gefallen zu lassen, ignorieren. Weil jedes Wort, was wir ihnen sagten, und mag es noch so beschwichtigend sein, keine Wirkung hat. Im Gegenteil, das legte sich die Gruppe Türken so zurecht, um noch mehr Sprüche und eventuelle Schläge zu rechtfertigen.
So liefen wir weiter. Mit einem Bier weniger. Mit mehr Wut im Bauch. Mit verblassender Angst im Rücken. Und mit dem Wissen, dass unsere Ignoranz ihr Verhalten in ihren Augen bestätigt hat. Und je mehr Opfer in solchen Situationen nichts sagen, desto leichter haben es die Täter und der Teufelskreis füttert sich selbst. Aber manchmal ist nichts sagen für die Gesundheit einfach besser.
Schlechte Menschen sollten unsichtbar sein, damit man ihnen nicht begegnet.
Was meint ihr, wie man in solchen Situation richtig reagiert? Wo die Gründe für solches Verhalten der Migranten liegen und wie man den Interkulturellen Dialog mit ihnen aufbauen bzw. fördern kann?