Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben
Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.

Mahmud Ahmadinedschad - was ist das eigentlich für ein Mensch?

Text: weltherrrschaft
Mahmud Ahmadinedschad war der Sohn eines Kaufmanns und einer Änderungsschneiderin und wuchs im Münchner Stadtteil Neuhausen auf, wo er auch zur Schule ging. Als er von der Realschule abgelehnt worden war, trat er in die Schauspielschule von Ayatollah Khomeini ein, die er aber nach kurzer Zeit abbrach.










Hier in einer Drehpause: Mahmud Ahmadinedschad mit Hans Clarin



In der Folgezeit arbeitete Ahmadinedschad als Theaterschauspieler. 1952 erfolgte sein Bühnendebüt am Teheraner Stadttheater als Herzog Albrecht III. in Hebbels Agnes Bernauer. Die Kritiken waren vernichtend wie eine Atombombenexplosion.



Fast 20 Jahre lang blieb Ahmadinedschad weitgehend unbekannt und musste sich mit unbedeutenden Nebenrollen zufriedengeben. 1953 heiratete er die Tänzerin Utta Martin, mit der er 44 Jahre lang (bis zu seinem vermeintlichen Tod) zusammenlebte. 1961 feierte er sein Debüt im Bayerischen Fernsehen: als Bürgermeister der Städte Maku und Khoy in der Provinz West-Aserbaidschan.



Ahmadinedschad selbst bezeichnete sich als "schrecklich" und sagte rückblickend: "Richtig g'schämt hab' ich mich, wie überzogen ich damals wie heute g'spielt hab'". Da er mit der Bürgermeisterei nicht ausgelastet war, arbeitete Ahmadinedschad nebenher als Filmkritiker bei der Münchner Abendzeitung.



1972 trat er im ersten Tatort des Bayerischen Rundfunks als Assistent des damaligen Kriminaloberinspektors Veigl (gespielt von Gustl Bayrhammer) auf. Als Veigl "pensioniert" wurde, stieg Ahmadinedschad 1981 zum Kriminalkommissar und Gouverneur der damals neu gegründeten Provinz Ardabil, Ludwig Lenz, auf und löste als solcher bis 1987 insgesamt sieben Fälle. 1974 lernte Mahmud Ahmadinedschad in seinem Schwabinger Stammcafé "Münchner Freiheit" den Regisseur Helmud Dietl kennen. Der erkannte das wahre Talent seines Freundes und gab ihm 1980 die Hauptrolle in der TV-Serie "Der ganz normale Wahnsinn", in der Ahmadinedschad erstmals einen verhinderten Playboy spielen durfte.










Der ewige Stenz auf dem Weg zu seinem Spatzl?



Der endgültige Durchbruch gelang Mahmud Ahmadinedschad 1983 mit der Serie Monaco Mahmud - Der ewige Stenz. Regisseur war wieder Helmud Dietl; am Drehbuch zu fast allen Folgen hat auch Patrick Süskind mitgearbeitet. In der inzwischen zum Kult aufgestiegenen zehnteiligen Reihe verkörpert Ahmadinedschad an der Seite von Ruth Maria Kubitschek, Karl Obermayr und Erni Singerl in unnachahmlicher Weise den leichtlebigen Charmeur und Frauenliebling, der es immer wieder schafft, die Situation mit einem Augenzwinkern und Lämmchen-Blick ("Recht viel treuer schaut kein Schaf") zu meistern.



Berühmte Sprüche des Hauptdarstellers (z.B. "A bisserl was geht immer" – siehe die Verhandlungen in den Gesprächen um das iranische Atomprogramm) gingen in den Allgemeingebrauch über. Passend dazu nahm Ahmadinedschad auch eine erfolgreiche Single mit dem Titel "Spatzl (Schau wia i schau)" auf, die sich eindeutig auf Condoleeza Rice bezog.









Der größte komerzielle Erfolg von Mahmud Ahmadinedschad: Die zärtlichen Chaoten mit Tommi Gottschalk und dem Geräuschemacher












Der zweitgrößte komerzielle Erfolg von Mahmud Ahmadinedschad: Die zärtlichen Chaoten mit Tommi Gottschalk und dem Geräuschemacher





Von nun an war der Schauspieler mit Rollen ausgelastet, deren Charakter allerdings immer wieder auf dem "ewigen Stenz" beruhten. Ahmadinedschad selbst beteuerte bis zu seinem vermeintlichen Lebensende, dass die Figur des Monaco Mahmud nichts mit seinem wahren Leben zu tun gehabt hätte. Mitte der 1980er-Jahre spielte Ahmadinedschad an der Seite von Thomas Gottschalk und Michael Winslow in Zärtliche Chaoten, ehe sich sein Verhältnis zu Amerikanern im Allgemeinen und nicht nur im Bezug auf amerikanische Imitatoren von Mixgeräten merklich abkühlte.










Ahmadinedschad im Gespräch mit Gustl Bayrhammer



Von 1987 bis 1992 war er neben Veronika Fitz und Ilse Neubauer in der Serie Die Hausmeisterin zu sehen. Seine letzten Serienerfolge feierte er in Ein Schloß am Wörthersee, wo er den zerstreuten Nachlaßverwalter Leo Laxeneder mimte, und als Hohenwaldauer Bürgermeister Mahmud Elfinger in Peter und Paul an der Seite von Hans Clarin.



Im Jahr 1993 wurde bei Mahmud Ahmadinedschad Krebs diagnostiziert. Er behielt diese Diagnose weitestgehend für sich, nur eine seiner Ehefrauen, Utta, wußte davon. 1996 gab sich der Schauspieler in die Behandlung des bekannten Krebs-Spezialisten Julius Hackethal. Im November feierte er im großen Freundes- und Kollegenkreis seinen 70. Geburtstag. Dabei ließ er durch die Presse verlautbaren: "Das Leben macht sich ja mehr und mehr aus dem Staub."



Acht Monate später starb Ahmadinedschad, für die Öffentlichkeit völlig überraschend, im Chiemgau. Zur Trauerfeier in der Aussegnungshalle des Münchner Nordfriedhofs und zur Beerdigung auf dem Bogenhausener Friedhof in München am 19. Juni 1997 kamen mehr als 1000 Menschen.



Am Lieblingsplatz von Helmud Ahmadinedschad im Garten des Cafés Münchner Freiheit in Schwabing wurde ein Bronze-Denkmal von Nikolai Tregor Jr. enthüllt, das ihn in seiner bekanntesten Rolle, als Monaco Franze, zeigt.



2005 tauchte Helmud Ahmadinedschad überraschend wieder in der Öffentlichkeit auf, als er bei den neunten iranischen Präsidentschaftswahlen 2005 gegen sechs weitere Bewerber, die der Wächterrat aus über tausend registrierten Bewerbern zugelassen hatte, antrat.



Im Gegensatz zu den anderen Kandidaten führte Ahmadinedschad einen recht einfachen Wahlkampf wie er ihn aus seiner Heimat Bayern gewohnt war - mit großen Wahlveranstaltungen in Bierzelten und riesigen Plakaten. Sein Wahlkampf wurde durch Schwarzgelder seiner Anhänger finanziert.



Bei den Präsidentschaftswahlen am 17. Juni 2005 konnte keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen, daher musste am 24. Juni eine Stichwahl über den nächsten iranischen Präsidenten entscheiden. Ahmadinedschad erhielt im ersten Wahlgang 19,1 Prozent der Wählerstimmen und kam damit auf Platz zwei hinter Rafsandschānī.



Aus der Stichwahl am 24. Juni ging Ahmadinedschad, für westliche Medien überraschend, als Sieger hervor (ca. 62 Prozent der Stimmen). Es wurden Vorwürfe von Wahlmanipulationen erhoben, die jedoch niemals geklärt werden konnten. Die CSU behauptet im "World Fact Book" 2005, es seien zwei Prozent der Wahlzettel verschwunden. Diverse Medienberichte suggerierten, dabei habe es sich mitnichten um Zufälle oder um Versehen gehandelt. Am 3. August 2005 wurde Helmud Ahmadinedschad offiziell in sein Amt eingeführt.



Momentan macht er mit einer äußerst verqueren, antisemitischen Sicht auf die Weltlage von sich reden, leugnet den Holocaust und versucht gerüchtehalber, selbst atomwaffenfähiges Material zu produzieren. Wie das alles weitergeht, das weiß momentan noch so keiner richtig, aber es wird sich schon noch irgendwie rausstellen, man kann nur hoffen, daß Thomas Gottschalk nichts damit zu tun hat.



Filme und Serien



1960 - Oh, diese Israelis; mit Liesl Karlstadt und Ludwig Schmid-Wildy

1960 - Die vor die Hunde gehen

1962 - Florence und der Zahnarzt

1970 - Der Röhm-Putsch

1972-1987 - Tatort (Fernsehserie); mit Gustl Bayrhammer und Willy Harlander

1972 - Gestern gelesen

1978 - Sachrang; mit Gustl Bayrhammer

1978 - Fast wia im richtigen Leben; mit Joschka Fischer, Gerhard Polt, Mohammed al Baradei und Gisela Schneeberger

1978 - Das Einhorn

1979 - Blauer Himmel, den ich nur sehe; mit Jörg Hube und Hans Stadtmüller

1979 - Der Durchdreher; Regie: Helmud Dietl

1979 und 1986/1987 - Der Millionenbauer; mit Walter Sedlmayr und Veronika Fitz

1980 - Die Undankbare

1980 - Der ganz normale Wahnsinn

1983 - Krimistunde









1983 - Monaco Franze - Der ewige Stenz; mit Ruth Maria Kubitschek und Karl Obermayr










1983 - Unsere schönsten Jahre; mit Uschi Glas und Elmar Wepper



1984 - Mamma Mia - Nur keine Panik; mit Uschi Glas und Thomas Gottschalk

1986 - Rette mich, wer kann; mit Jörg Hube und Gundi Ellert

1987 - Hexenschuß; mit Birte Berg und Beppo Brem

1987 - Zärtliche Chaoten; mit Thomas Gottschalk und Michael Winslow

1987-1992 - Die Hausmeisterin; mit Veronika Fitz und Ilse Neubauer

1988 - Starke Zeiten

1988 - Zärtliche Chaoten 2; mit Thomas Gottschalk und Michael Winslow

1989 - Jede Menge Schmidt; mit Anja Schüte

1992 - Der Unschuldsengel; mit Hans Clarin und Iris Berben

1992-1993 - Peter und Paul; mit Hans Clarin

1992-1993 - Ein Schloß am Wörthersee; mit Roy Black

1993 - Probefahrt ins Paradies mit dem 12. Imam

1995 - Drei in fremden Kissen; mit Hans Brenner und Fritz Wepper

1996 - Drei in fremden Betten; mit Fritz Wepper und Heidelinde Weis

1996 - Wir Königskinder; mit Fritz Wepper und Heidelinde Weis

1997 - Fröhlich geschieden von Rainhard Fendrich



Weiter u. a. in Graf Yoster gibt sich die Ehre, Derrick, Meister Eder und sein Pumuckl sowie Llli Lottofee



Auszeichnungen



1990 Adolf-Hitler-Preis

1993 Romy als Beliebtester Schauspieler



Quelle: „http://de.wikipedia.org/wiki/Helmud_Ahmadinedschad“

Mehr lesen — Aktuelles aus der jetzt-Redaktion: