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Was mit Sex...
„Schreib’ doch mal was über Sex“, las ich kürzlich in meinen Mails an dieser Stelle. Da saß ich gerade in Mexiko und habe in diesem Moment vielleicht sogar an Sex gedacht. Sex. Ausgerechnet! Lieber Leser, ich rede und schreibe unheimlich gerne über Sex. Selbstverständlich nur, weil ich ihn nie habe. Fast nie. Außer an Weihnachten. Warum das so ist, weiß nicht mal der Nikolaus. Deshalb kann ich Dir hier leider nicht erklären, wie Du Dich in einen Latin-Lover verwandelst. Aber sei beruhigt, das ist auch gar nicht nötig.
Mexikanerinnen, beispielsweise, stehen unheimlich auf deutsche Männer. Je schüchterner, desto besser. Denn wer seinen Mund nicht aufkriegt, ist in der Regel zur Treue verdammt. Schwaben und Westfalen führen die Hitliste an. Aber auch fränkische Jungs liegen hoch im Kurs. Zwar glauben die Latino-Mädels, dass ihr beim Sex die Socken anlasst, aber mit eurem Ruf als treue Seelen, könntet ihr selbst im Regenmantel zu ihnen ins Bett steigen. Treu sticht. Wir Fränkinnen denken da übrigens ähnlich. Allerdings – und auch da sind Fränkinnen und Latinas gleich - gehen wir abends wesentlich lieber mit einem Südamerikaner als mit euch aus. Das hat praktische Gründe:
Erstens: Er holt uns zu Hause ab. Und zwar im BMW, neustes Modell, während fränkische Väter ihre Autos so gut wie nie rausrücken.
Zweitens: Er hat Verständnis, wenn wir noch im Bad stehen und Lidschatten auftragen. Schließlich ist er selbst den ganzen Tag mit Haarnetz durch die Stadt gelaufen, damit seine sorgsam gekämmte Gel-Matte nicht verrutscht. Ihr dagegen findet solchen Kram affig. Deshalb müssen wir stets fertig gestriegelt sein und so tun, als würden wir früh schon so aus dem Bett steigen. Wie anstrengend.
Drittens: Seine VISA Gold spielt an diesem Abend eine wichtige Rolle. Ihr pocht auf Emanzipation.
Viertens: Er tischt uns jedwede Lüge auf die wir hören wollen. Wir haben die schönsten Augen, das bezauberndste Lächeln und wie intelligent wir erst sind! Ihr hingegen zupft an eurem Bierfilz oder redet über Fahrradbremsen.
Ja, am Balz-Ritual müsstet ihr noch ein wenig feilen. Dafür könnt ihr gegen Ende des Abends punkten.
Der mexikanische Kavalier steht nämlich irgendwann vor unserer Haustür und guckt wie ein Hund in der Chappi-Fabrik. Er wedelt mit dem Schwanz und will wissen, ob wir schon müde wären. Uns geht das natürlich viel zu schnell. „Wartet deine Freundin nicht auf Dich?“, zirpen wir hinterhältig. Klappt immer. Ihm gefriert vor Schreck das Gel in den Haaren, und wir schlagen - zwangsweise erfüllt von weiblicher Solidarität - die Tür zu. Treuloses Macho-Schwein!
Ihr seid da ganz anders. Mit einer Armlänge Sicherheitsabstand begeleitet ihr uns zum Nightliner, um uns dort den letzten Abschnitt eurer Streifenkarte zu schenken. Das ist wahre Franken-Romantik. Wenn ihr betrunken seid, dann drückt ihr uns sogar noch mal kurz und sagt Dinge wie: „Fähschlohf fei dei Haldeschdälln näd!“ Oh, scheue Ritter in goldener Rüstung, ihr seid ja so süß! Am liebsten würden wir euch sofort vernaschen. Wenn nur der Bus nicht schon losgefahren wäre.
Irgendwann gehört man dann irgendwie zusammen. Doch trotzdem müssen wir uns ständig fragen, wann ihr uns endlich die ???-Kassetten-Sammlung zeigt. Das macht uns ganz wuschig. Immerhin seid ihr jetzt ein bisschen gesprächiger. Ihr erzählt zum Beispiel, dass der Club nicht mehr das ist, was er mal war, und ihr den Verdacht habt, dass Sabine Christiansen ins Sonnenstudio geht. Aber wir hören euch gar nicht zu, so wuschig sind wir bereits. Wir überlegen plötzlich, ob es richtig gewesen ist den Mexikaner zu verschmähen, ob wir je erfahren werden, wie eure Bettwäsche aussieht und ob es tatsächlich Sinn macht treu zu sein.
Und dann verlangst Du, dass ich etwas über Sex schreibe? Vielleicht am Wochenende, dann ist nämlich endlich Weihnachten...

Mexikanerinnen, beispielsweise, stehen unheimlich auf deutsche Männer. Je schüchterner, desto besser. Denn wer seinen Mund nicht aufkriegt, ist in der Regel zur Treue verdammt. Schwaben und Westfalen führen die Hitliste an. Aber auch fränkische Jungs liegen hoch im Kurs. Zwar glauben die Latino-Mädels, dass ihr beim Sex die Socken anlasst, aber mit eurem Ruf als treue Seelen, könntet ihr selbst im Regenmantel zu ihnen ins Bett steigen. Treu sticht. Wir Fränkinnen denken da übrigens ähnlich. Allerdings – und auch da sind Fränkinnen und Latinas gleich - gehen wir abends wesentlich lieber mit einem Südamerikaner als mit euch aus. Das hat praktische Gründe:
Erstens: Er holt uns zu Hause ab. Und zwar im BMW, neustes Modell, während fränkische Väter ihre Autos so gut wie nie rausrücken.
Zweitens: Er hat Verständnis, wenn wir noch im Bad stehen und Lidschatten auftragen. Schließlich ist er selbst den ganzen Tag mit Haarnetz durch die Stadt gelaufen, damit seine sorgsam gekämmte Gel-Matte nicht verrutscht. Ihr dagegen findet solchen Kram affig. Deshalb müssen wir stets fertig gestriegelt sein und so tun, als würden wir früh schon so aus dem Bett steigen. Wie anstrengend.
Drittens: Seine VISA Gold spielt an diesem Abend eine wichtige Rolle. Ihr pocht auf Emanzipation.
Viertens: Er tischt uns jedwede Lüge auf die wir hören wollen. Wir haben die schönsten Augen, das bezauberndste Lächeln und wie intelligent wir erst sind! Ihr hingegen zupft an eurem Bierfilz oder redet über Fahrradbremsen.
Ja, am Balz-Ritual müsstet ihr noch ein wenig feilen. Dafür könnt ihr gegen Ende des Abends punkten.
Der mexikanische Kavalier steht nämlich irgendwann vor unserer Haustür und guckt wie ein Hund in der Chappi-Fabrik. Er wedelt mit dem Schwanz und will wissen, ob wir schon müde wären. Uns geht das natürlich viel zu schnell. „Wartet deine Freundin nicht auf Dich?“, zirpen wir hinterhältig. Klappt immer. Ihm gefriert vor Schreck das Gel in den Haaren, und wir schlagen - zwangsweise erfüllt von weiblicher Solidarität - die Tür zu. Treuloses Macho-Schwein!
Ihr seid da ganz anders. Mit einer Armlänge Sicherheitsabstand begeleitet ihr uns zum Nightliner, um uns dort den letzten Abschnitt eurer Streifenkarte zu schenken. Das ist wahre Franken-Romantik. Wenn ihr betrunken seid, dann drückt ihr uns sogar noch mal kurz und sagt Dinge wie: „Fähschlohf fei dei Haldeschdälln näd!“ Oh, scheue Ritter in goldener Rüstung, ihr seid ja so süß! Am liebsten würden wir euch sofort vernaschen. Wenn nur der Bus nicht schon losgefahren wäre.
Irgendwann gehört man dann irgendwie zusammen. Doch trotzdem müssen wir uns ständig fragen, wann ihr uns endlich die ???-Kassetten-Sammlung zeigt. Das macht uns ganz wuschig. Immerhin seid ihr jetzt ein bisschen gesprächiger. Ihr erzählt zum Beispiel, dass der Club nicht mehr das ist, was er mal war, und ihr den Verdacht habt, dass Sabine Christiansen ins Sonnenstudio geht. Aber wir hören euch gar nicht zu, so wuschig sind wir bereits. Wir überlegen plötzlich, ob es richtig gewesen ist den Mexikaner zu verschmähen, ob wir je erfahren werden, wie eure Bettwäsche aussieht und ob es tatsächlich Sinn macht treu zu sein.
Und dann verlangst Du, dass ich etwas über Sex schreibe? Vielleicht am Wochenende, dann ist nämlich endlich Weihnachten...
