Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.
Mahatma Pech, Mahatma Glück, Mahatma Gandhi.
Von dem guten Mann denken immer alle, er sei der antikapitalistischste Zimtschlappenträger der Welt mit einem Herz so groß wie seine selbstgewählte Armut und Kopfhaut so rein wie sein Friedenswunsch.
Damit wäre Gandhi Gegenpol unserer Zeit, auch wenn keiner so richtig weiss, wie und wer Gandhi war, wenn er irgendwas mit Frieden und Selbstlosigkeit zu tun hat genügt das und "die BILD hätt ja schliesslich uch schonemo über sune jeggische Indier getittelt, mit Jlück un sune Krom, da können de Indier ja nit su janz verkehrt sinn und de Gandhi is ja janz offensichtlich sune Indier, sieht ma ja an de Bläck Fööß."
Von Gandhi weiss heute keine Socke mehr was und Frieden und Selbstlosigkeit scheint nur noch in den verschrobenen Selbstliberalisierungsversuchen pseudoautonomer Teenies zu bestehen, die Selbstlosigkeit als eine Heldentat ansehen und damit die Intensität ihrer Freundschaften unter Beweis stellen wollen. Auf abstrakter Ebene haben diese Begriffe aber kaum noch Bedeutung, viel mehr werden sich Jungkapitalisten von heute überlegen, wie sie diese vermarkten können, als Klingelton von John Lennon Songs etwa oder als überteuerte Yuppiebrillen, als Geschenkideen in selbstloser Preisklasse à la Socken von Brameier zu 20 Euro das Stück oder als Glücksziegelsteine mit Beinhaarentfernerfunktion und einem Pfund Hack gratis dazu im Teleshop, angepriesen von objektsexualistisch veranlagter Mittfünfzigerin die orgastisch den Preis in die Kamera stöhnt.
Doch nicht nur 'Diamonds are a girls best friend'- in- der- Dusche- vor- sich- hin- trällernde- Damen die aussehen als habe ihr Mann sie für 5 Kamele in der Sahara ersteigert scheinen das Problem der Objektsexualität zu haben, nein, es scheint sich eher wie die Pest auszubreiten und schon Kinder sind davon betroffen.
Was früher ein aus Pappe aufgebauter Tante Emma Laden war ist jetzt der eigens für den kleinen Süßen erbaute WorldTradeCenterNachbau im 300 qm großen Garten, was früher eine Modelleisenbahn war sind jetzt Aktien der Deutschen Bahn und ein Ausstellungsstück eines ICEs im Hobbykeller, was damals Legobausteine waren ist jetzt ein DreiJahresAbo für das Legoland, was Pyramiden abschiessen auf Papas Atari war sind jetzt 30 ägyptische Sklavinnen die die Kornkammer im Hinterhaus aufbauen, was einmal mit Hula Hoop spielen war sind jetzt Bauchtänzerinnen als Abendprogramm neben dem Kinderbettchen, was damals Puppenspiel war ist jetzt Zuhälterei in Höchstform oder was dachten sie was die im Kindergarten mit den Azubis machen, was einmal Baby Born war ist jetzt Kinderhandel und so schreitet und schreitet der Materialismus fort und will kein Ende finden.
Was in Kinderjahren noch relativ harmlos ausgesehen haben mag und in Einzelfällen wie Verwöhnung klingen mochte wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spätestens mit Antreten der weiterführenden Schule zu purer Objektbezogenheit und Fixierung auf Besitz übergehen. Erste Verliebtheit im sechsten Schuljahr in den netten Englischpraktikanten oder in Hans, weil er einem immer das Radiergummi leiht wird einfach ausgetauscht gegen hohe Erregung wenn man im Englischunterricht ein neues Buch braucht oder einen Extratisch für seine Radiergummisammlung. Das Mäppchen besteht nicht mehr aus ein paar Finelinern und einem Füller sondern aus einem Jutesack voll Stiften jeglicher Art und Form, der gute 4You heisst jetzt 4Me und abschreiben gilt nur noch gegen Zahlung. Zu Prügeleien auf dem Schulklo muss man ab jetzt Eintritt bezahlen und am Kiosk kann man sich ein halbes Lamm mit Thymiankruste kaufen.
Das obligatorische Nokia 4500MkY mit Navigationssystem, Milchwarmhalter, ausfahrbarem Fusswaschbecken, integriertem Lampenschirm und Rübengeruch, den MP3Player mit Diamantbesetzung und die Miss Sixty Hose aus purer Seide sind ab der allerspätestens siebten Klasse immer dabei. Aber bei diesem harmlosen Materialismus bleibt es nicht.
Aufgrund der scheinbaren Ersetzbarkeit geistiger Güter passiert weder Liebe noch Sexualität auf adäquater Ebene sondern wird auf Konsumgüter projeziert, was zur Folge hat, dass einige Jugendliche auf Partys nicht mehr mit Klaus oder Bärbel sondern mit der HiFi Anlage oder dem Sofa knutschen. Manche werden eng verschlungen mit der Gieskanne oder der Kaffeemaschine zu finden sein, andere sich rege unterhaltend mit der Unterwäsche der Mutter des Gastgebers oder dem ausgestopften Rehkitz auf dem Fenstersims.
Für Videoabende wird nicht mehr ein Spielfilm aufgenommen und die Werbung rausgeschnitten, sondern die Werbung aufgenommen und der lästige Spielfilm rausgeschnitten, es sei denn es handelt sich um Richie Rich.
Objektsexualität hat aber auch ihre Vorteile, wenn der Kapitalismus weiterhin so schön wächst und gedeiht, braucht man für Hochzeiten zum Beispiel nur noch für die Hälfte der Personen Getränke zu bestellen, denn ist der Bräutigam ein Cocktailmixgerät und bringt er seine Freunde mit läuft die Party ganz von alleine.
Die Zweckmäßigkeit einer Beziehung mit einer elektrischen Zahnbürste liegt auf der Hand und wer wollte nicht schon immer mal die Zärtlichkeit eines Rasenmähers geniessen?
Objektsexualität - ein praktischer und lustiger Fetisch, jetzt ganz exklusiv in ihrem Teleshop. Objektsexualität können sie überall geniessen, erleben sie, wie interessant ein Ausflug in den städtischen Park sein kann und wieviel Spass plötzlich Parkbänke oder Kinderrutschen machen, wie aufregend ein unscheinbarer Mülleimer am Wegrand sein kann und erleben sie ihr Fahrrad in neuer Intensität.
Meine Damen und Herren, es bleibt dabei: Der Mensch ist dem Mensch ein Toaster
Damit wäre Gandhi Gegenpol unserer Zeit, auch wenn keiner so richtig weiss, wie und wer Gandhi war, wenn er irgendwas mit Frieden und Selbstlosigkeit zu tun hat genügt das und "die BILD hätt ja schliesslich uch schonemo über sune jeggische Indier getittelt, mit Jlück un sune Krom, da können de Indier ja nit su janz verkehrt sinn und de Gandhi is ja janz offensichtlich sune Indier, sieht ma ja an de Bläck Fööß."
Von Gandhi weiss heute keine Socke mehr was und Frieden und Selbstlosigkeit scheint nur noch in den verschrobenen Selbstliberalisierungsversuchen pseudoautonomer Teenies zu bestehen, die Selbstlosigkeit als eine Heldentat ansehen und damit die Intensität ihrer Freundschaften unter Beweis stellen wollen. Auf abstrakter Ebene haben diese Begriffe aber kaum noch Bedeutung, viel mehr werden sich Jungkapitalisten von heute überlegen, wie sie diese vermarkten können, als Klingelton von John Lennon Songs etwa oder als überteuerte Yuppiebrillen, als Geschenkideen in selbstloser Preisklasse à la Socken von Brameier zu 20 Euro das Stück oder als Glücksziegelsteine mit Beinhaarentfernerfunktion und einem Pfund Hack gratis dazu im Teleshop, angepriesen von objektsexualistisch veranlagter Mittfünfzigerin die orgastisch den Preis in die Kamera stöhnt.
Doch nicht nur 'Diamonds are a girls best friend'- in- der- Dusche- vor- sich- hin- trällernde- Damen die aussehen als habe ihr Mann sie für 5 Kamele in der Sahara ersteigert scheinen das Problem der Objektsexualität zu haben, nein, es scheint sich eher wie die Pest auszubreiten und schon Kinder sind davon betroffen.
Was früher ein aus Pappe aufgebauter Tante Emma Laden war ist jetzt der eigens für den kleinen Süßen erbaute WorldTradeCenterNachbau im 300 qm großen Garten, was früher eine Modelleisenbahn war sind jetzt Aktien der Deutschen Bahn und ein Ausstellungsstück eines ICEs im Hobbykeller, was damals Legobausteine waren ist jetzt ein DreiJahresAbo für das Legoland, was Pyramiden abschiessen auf Papas Atari war sind jetzt 30 ägyptische Sklavinnen die die Kornkammer im Hinterhaus aufbauen, was einmal mit Hula Hoop spielen war sind jetzt Bauchtänzerinnen als Abendprogramm neben dem Kinderbettchen, was damals Puppenspiel war ist jetzt Zuhälterei in Höchstform oder was dachten sie was die im Kindergarten mit den Azubis machen, was einmal Baby Born war ist jetzt Kinderhandel und so schreitet und schreitet der Materialismus fort und will kein Ende finden.
Was in Kinderjahren noch relativ harmlos ausgesehen haben mag und in Einzelfällen wie Verwöhnung klingen mochte wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spätestens mit Antreten der weiterführenden Schule zu purer Objektbezogenheit und Fixierung auf Besitz übergehen. Erste Verliebtheit im sechsten Schuljahr in den netten Englischpraktikanten oder in Hans, weil er einem immer das Radiergummi leiht wird einfach ausgetauscht gegen hohe Erregung wenn man im Englischunterricht ein neues Buch braucht oder einen Extratisch für seine Radiergummisammlung. Das Mäppchen besteht nicht mehr aus ein paar Finelinern und einem Füller sondern aus einem Jutesack voll Stiften jeglicher Art und Form, der gute 4You heisst jetzt 4Me und abschreiben gilt nur noch gegen Zahlung. Zu Prügeleien auf dem Schulklo muss man ab jetzt Eintritt bezahlen und am Kiosk kann man sich ein halbes Lamm mit Thymiankruste kaufen.
Das obligatorische Nokia 4500MkY mit Navigationssystem, Milchwarmhalter, ausfahrbarem Fusswaschbecken, integriertem Lampenschirm und Rübengeruch, den MP3Player mit Diamantbesetzung und die Miss Sixty Hose aus purer Seide sind ab der allerspätestens siebten Klasse immer dabei. Aber bei diesem harmlosen Materialismus bleibt es nicht.
Aufgrund der scheinbaren Ersetzbarkeit geistiger Güter passiert weder Liebe noch Sexualität auf adäquater Ebene sondern wird auf Konsumgüter projeziert, was zur Folge hat, dass einige Jugendliche auf Partys nicht mehr mit Klaus oder Bärbel sondern mit der HiFi Anlage oder dem Sofa knutschen. Manche werden eng verschlungen mit der Gieskanne oder der Kaffeemaschine zu finden sein, andere sich rege unterhaltend mit der Unterwäsche der Mutter des Gastgebers oder dem ausgestopften Rehkitz auf dem Fenstersims.
Für Videoabende wird nicht mehr ein Spielfilm aufgenommen und die Werbung rausgeschnitten, sondern die Werbung aufgenommen und der lästige Spielfilm rausgeschnitten, es sei denn es handelt sich um Richie Rich.
Objektsexualität hat aber auch ihre Vorteile, wenn der Kapitalismus weiterhin so schön wächst und gedeiht, braucht man für Hochzeiten zum Beispiel nur noch für die Hälfte der Personen Getränke zu bestellen, denn ist der Bräutigam ein Cocktailmixgerät und bringt er seine Freunde mit läuft die Party ganz von alleine.
Die Zweckmäßigkeit einer Beziehung mit einer elektrischen Zahnbürste liegt auf der Hand und wer wollte nicht schon immer mal die Zärtlichkeit eines Rasenmähers geniessen?
Objektsexualität - ein praktischer und lustiger Fetisch, jetzt ganz exklusiv in ihrem Teleshop. Objektsexualität können sie überall geniessen, erleben sie, wie interessant ein Ausflug in den städtischen Park sein kann und wieviel Spass plötzlich Parkbänke oder Kinderrutschen machen, wie aufregend ein unscheinbarer Mülleimer am Wegrand sein kann und erleben sie ihr Fahrrad in neuer Intensität.
Meine Damen und Herren, es bleibt dabei: Der Mensch ist dem Mensch ein Toaster