06:45

06:45 - Heute ist Mittwoch, das sagt wohl alles. Mal wieder habe ich verschlafen und das Vergnügen, mich innerhalb von 15 min. fertig zu machen und auf dem Weg zur Schule zu sein. Klasse, Handschuhe und Schal auch noch vergessen und ab in den kalten Wind. Krank werden ist da Standart. Schnell zur Bahn gehezt und durchgeschwitzt schon am frühen Morgen.



07:45-9:20 - Die ersten zwei Unterrichtsstunden darf ich damit verbringen, meine bescheuerte Deutsch-Erörterung fertig zu bekommen. Schon allein das Thema lässt mich auf der Stelle tot vom Stuhl fallen.



09:21-09:34 - Dann Schülerradio. Holla die Waldfee hab ich mich gefreut, dass der Schlüssel wieder da ist. So, ich ab ins Sekretariat und den Schlüssel geholt. Namen gesagt, beidem mir dann bestätigt wurde, dass sie ihn schon kennt. Ganz klasse, die Sekretärin kennt schon meinen Namen, wahrscheinlich, weil ich mich so oft hab abholen lassen wegen irgendwelchen Nichtigkeiten. Und das macht mich jetzt bedenklich. Der Tag fängt ja klasse an.

Und ab zum Musik hören, und die wunderschöne Musik mit den anderen Leuten der Schule teilen. Ja, das klappt auch, bis dann irgendein Spast hochkommt und meint, mal zu den anderen Leuten unten in der Pausenhalle winken zu müssen. Da reichts jetzt und ich scheuch ihn raus. Bloß nicht diese Nervbeutel.



09:35 - 11:10 - Nächsten 2 Stunden, Latein. Mit meinem "Lieblingslehrer", der mich anscheinend genau deswegen immer so gerne ärgert. Hinter mir sitzt Marie, die, mit den staksigen Beinen, die mit dem Streichholz-Körperbau und den viel zu purpur-roten Haaren. Alles will sie besser wissen und nett ist sie nur, wenn Paul und ich Schülerradio machen. Paul ist 4 Jahre älter als ich. Martin ist heute nicht da, das ist schade, so kommt Paul ab und zu hoch und spricht mit mir. Ich mag Paul nicht, er ist so gut gelaunt, das immer und auch nur künstlich. Und doch bin ich nett zu ihm, immerhin finden sie meine Musik toll, beeindruckt sind sie und ich schlag mich wacker für ein noch recht junges "Mädel". Tja, und das von wegen Frauen und Technik.

Auf der Bank neben mir sitzt Jule. Sie ist die Grazie der Klasse, mit einem viel zu hohen Selbswertgefühl. Sicher mag sie hübsch sein, aber das ist noch lange nicht alles, was sie nicht zu wissen scheint.



11:11-11:34 - Schülerradio die zweite. Unten stehen Marie und Jule und winken. Ich blicke nur genervt und drehe mich dann um, lasse sie dort bescheuert winkend stehen und freue mich, das endlich mal getan zu haben. Wie oft hab ich zurück gewunken und mich zum Vollidioten gemacht. Wie oft bin ich denen in den Arsche gekrochen, für was? Für nichts.

Dann kommt Paul hoch, mit noch 4 anderen Typen im Schlepptau und einem Mädchen. Ich soll eine Durchsagen machen, was ich jedoch nicht will und somit macht es Robert. Er ist sehr nett, das hab ich heute bemerkt, denn er hat sofort angefangen mit mir zu reden. Das sind alles alte Hasen, und doch nicht eingebildet. Trotzdem können mich heut alle mal am Arsch lecken, denn soviel Trubel hab ich heute nicht verdient. Nicht heute, nur nicht heute.



11:35-13:10 - Doppelstunde Sozi. Abkacken ist angesagt und trotzdem arbeite ich mit, weil ich diese Lehrerin sehr gut leiden kann. Nach ca. 20 min. muss ich von Jule gesagt bekommen, dass ich aus dem Schülerradio fliege. Sie habe es so mitbekommen von Costa & Co.

Auf die Antwort, ich habe es anders gehört, sogar genau das Gegenteil entflieht ihr nur ein dämliches "Was denn?"

Dass sie so bescheuert ist, hätte ich nicht erwartet. Ich mein, arschblöd ist sie ja schon, aber so blöd? "Ja und du meinst, das sag ich dir jetzt einfach so? Frag doch Costa, vielleicht weiß er das ja auch!" Noch nie in Wort gewechselt hat sie mit Costa, aber große Sprüche klopfen, das kann ich leiden. Mädchen, werd erwachsen! denk ich nur und lass sie in Ruh.

Am Arsch lecken kannst du mich.



13:11-15:10 - Lästern, ja und Tuscheln, das macht Spaß. Und zum Schluss wieder einschleimen. Das haben sie gern. Aber nicht mit mir. Letzte Stunde dann auch noch Geo. Mit der "weltbesten" Lehrerin. Ein Lucifer-Diktator ist das, kein menschliches Wesen. Tadel verteilt und Spaß gehabt. Arschloch sein und Spaß dabei.

Am Arsch lecken kannst du mich, Oma!



15:15 - Schnell nach Hause eilen um die liebe Freundin anzurufen, die man heute leider verplant hatte wegen Familienproblemen. Schade, dass sie keine Zeit mehr hat. Sich zu Tode ärgern und traurig klein, hier alleine sein.

Am Arsch lecken kannst du mich, blöde Zeit du!



Zimmer aufgeräumt, Bücherschrank sortiert, Buch auf den Fuß gefallen.

Ja, am Arsch lecken kannst du mich, Buch!