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4 Gründe fürs Rauchen

Text: weltherrrschaft
Ich rauche gerne. Zigaretten und Zigarren, manchmal auch Zigarrillos. Ist eigentlich egal, was. Dabei schmeckt mir das Rauchen eigentlich gar nicht so gut. Aber es gibt ja auch viel bessere Gründe fürs Rauchen.





1. Rauchringe



2. Der letzte starke Rauch einer völlig ausgebrannten Filterlosen



3. Das sportliche Weg-Kicken einer zu Ende gerauchten Zigarette



4. Eine schöne Zigarettenverpackung



1. Rauchringe. Mit Rauchringen kann man ganz hervorragend Frauen beeindrucken. Wenn man es denn auch wirklich beherrscht. Wenn es mit dem Sex nicht funktioniert hat, läßt man so ganz nebenbei den Satz fallen, daß man trotz allem aber doch eines noch könne: Rauchringe formen. Ratsam ist es also in diesem Fall und auch sonst immer und überall, daß man vorher so firm in der Technik der kreisrunden Rauchformung ist, daß man sie jederzeit, also vor und nach brenzligen Situationen, in denen man die Welt gerettet oder beim Sex versagt hat, perfekt beherrscht.



Quasi im Schlaf, wobei man natürlich selbstverständlich niemals versuchen sollte, mit Zigarette im Bett einzuschlafen, um währenddessen das Rauchringformen zu üben. Erstens sieht man es eh nicht, ob man erfolgreich war, und zweitens kann es schon zu spät sein, wenn man es denn sieht.



Rauchringformen ist eigentlich ganz einfach. Mund aufmachen, etwas rund verziehen, die Zunge so stellen, daß sie einen eigenen Kreis in der Mitte des vom Mund geformten Kreises bildet und dann langsam und stoßweise den Rauch ausblasen. Also den Rauch, den man vorher eingesogen hatte. Ohne Rauch sieht das ganze zwar noch halbwegs cool aus, verliert dann aber ohne den optischen Effekt doch stark an Reiz, wobei eventuelle anderweitige olfaktorische Reize diese negativen Effekte ebenfalls noch stark zum Negativen hin wenden können.

Wichtig ist, nicht mit dem ersten Rauch die Ringe zu formen, denn dieser ist einfach zu dicht, als daß man dort leicht Ringe erkennen könnte. Der zweite und dritte Rauch eignet sich dagegen hervorragend zur Ringproduktion.



2. Der letzte Rauch. Man nehme eine filterlose Zigarette, rauche diese soweit wie möglich und lege sie dann ohne Auszudrücken in einen bereit stehenden Aschenbecher. Noch cooler ist es, sie so lange wie möglich zwischen den Fingern oder auch zuletzt nur mit den Fingernägeln fest zu halten. Wenn die Hitze an den Händen zu unerträglich wird, dann sollte die Zigarette aber endgültig in den Ascher gelegt werden.



Dort kann man sie dann langsam beim vor sich hin rauchen beobachten. Ein gleichmäßiger dünner Rauchfaden ist eine zeitlang zu beobachten. Erst wenn die letzten Tabak- und Papierreste am verbrennen sind, kommt es dann zu einer wahren Raucheruption. Ein letzter tiefer Atemzug des Rauches, bzw. der Zigarette, die ihr Leben aushaucht. Die Zigarette ist erst tot, wenn sie im großen Rauchfinale den letzten Seufzer getan hat.



Hier steht die Zigarette stellvertretend für alles Leben, bei dem durchaus auch letzte tiefe Atemzüge oder sonstige finale letale Ausscheidungen zu beobachten sind.



Filterzigaretten sind für Weicheier und wenn sie überhaupt für irgendetwas taugen, dann nur für das



3. Sportliche Weg-Kicken. Hierzu raucht man eine Zigarette bis sie entweder nicht mehr rauchbar ist, weil man sie nicht mehr anpacken kann wegen der Hitze (filterlos) oder aber, weil die Glut langsam am Filter angekommen ist (Filterzigaretten). Dann wirft man die Zigarette sportlich und senkrecht vor sich in die Luft, holt währenddessen schon einmal mit dem Schußbein aus und trifft sie dann mit dem rechten Außenspann / Linksfüßer den linken Außenspann und kickt sie trocken und gleichzeitig elegant in Richtung eines imaginären Tors.



Auch so kann man Frauen schwer beeindrucken. Allerdings sollte man immer achtgeben, daß man nicht die Textilien vor einem hergehender Personen verbrennt oder beim Zigaretten-Kick auf Frankfurter Straßen von irgendwelchen dahergelaufenen Sheriffs beobachtet und anschließend zur Buße verprügelt wird, bzw. mit dem Kopf seine ebene noch im Kopf befindliche Zigarette mit dem Kopf, vorzugweise der Wange, ausdrücken darf.



4. Eine schöne Zigarettenverpackung alleine lohnt schon manchmal den Kauf. Zum Beispiel ist das tiefe Blau einer nach einem Fluß benannten Zigarettenart optisch sehr reizvoll. Oder einfach nur ein besonderer Name wie STOP (einmal auf einem italienischen Zigarettenpäckchen gesehen), Senoussi (auch vom Design her zu empfehlen). Gäbe es keine schönen Zigarettenverpackungen, gäbe es für mich keinen Grund Zigaretten zu kaufen... bis auf die oben genannten.

Vielleicht sollte die Zigarettenindustrie einfach auch einmal nur Zigarettenpäckchen produzieren ohne jeden Inhalt. Leere Päckchen für Leute wie mich. Fast leere... mit Rauchringen gefüllt, die beim Öffnen jede beeindruckenswerte Frau sprachlos werden lassen.

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