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US-Präsident Barack Obama lädt zu einem letzten Konzert ins Weiße Haus
Einer der rührendsten Momente an diesem Abend war wohl der, als Common und Yolanda Adams „Glory“ sangen. Der Song aus dem Film „Selma“ über die Bürgerrechtsbewegung ehrt den harten Kampf der Schwarzen in den USA für ihre Rechte. Er kritisiert den immer noch herrschenden Rassismus. Und er hat die Botschaft: Egal, wie sehr ihr uns niederdrückt – wir sind stark und stehen immer wieder auf. „Now the war is not over, victory isn't won / And we'll fight on to the finish, then when it's all done / We’ll cry glory, oh glory“, sang Yolanda Adams.
In seiner gesamten Amtszeit hat Obama immer wieder zu Konzerten ins Weiße Haus geladen, mit denen Musik gefeiert werden sollte, die das Land geprägt hat: Country, Blues, Motown, Broadway, Gospel, Jazz, Latin. Am 21. Oktober – also noch vor der Präsidentschaftswahl – fand in einem Zelt im Garten des Weißen Hauses das letzte dieser Events statt, diesmal ohne bestimmtes musikalisches Motto. Sie hätten sich entschieden, sagte Obama in seiner Eröffnungsrede, „einfach ein paar besondere Künstler einzuladen, die mit uns feiern“. Denn dieser Abend im Weißen Haus war auch eine Art Abschiedsparty für Amerikas ersten schwarzen Präsidenten und trug den Titel: „Love&Happiness: an Obama Celebration“. Gestern Abend wurde das Konzert schließlich auf dem afroamerikanischen Sender BET ausgestrahlt.
Es ging also ums Feiern und das wurde auch sehr ernst genommen – zumindest gab es auf der Bühne keine kritischen Töne. Die beschränkten sich auf Twitter, wo der Hashtag #ThankYouObama die Sendung begleitete und auch von Obama-Gegnern genutzt wurde. Sie waren aber in der Minderheit, der Dank überwog und es gab sehr viele Swag-Gifs von den Obamas, die natürlich in der ersten Reihe saßen und bei jedem Song mitwippten und -sangen.
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Schon ganz am Anfang, als sich die Schauspieler Terrence J und Regina Hall, die den Abend moderierten, bei Obama für seine Amtszeit bedankten, gab es Standing Ovations für den Präsidenten. Samuel L. Jackson sagte: „Niemand ist cooler als du.“ Ein Ensemble-Mitglied des Erfolgs-Musicals „Hamilton“ machte schon mal einen Vorschlag für „Obama – das Musical“. Soul-Sängerin Janelle Monáe, die auch auf Obamas Sommer-Playlist stand, sang „Smile“, ein Song, der natürlich sehr gut zu diesem Präsidenten passt, der strahlen kann wie kein Zweiter. „The Roots“ traten auf und Jill Scott und Usher und Michelle Williams und Angela Bessett und Bradley Cooper. Wer sich diese Aufzählung genau anschaut, dem wird auffallen, dass Cooper darin der einzige Weiße ist – alle anderen Künstler an diesem Abend waren schwarz.
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Denn wenn Obama gefeiert wird, muss natürlich auch das gefeiert werden: das schwarze Amerika. Seine Wahl war ein großer Schritt für die afroamerikanische Community und alle anderen Minderheiten, sie war historisch und symbolisch und ein Sieg für die Gleichberechtigung. Beim diesjährigen Parteitag der Demokraten im Juli hielt Michelle Obama eine bewegende Rede, in der sie über ihre Töchter sprach: "I wake up every morning in a house that was built by slaves," sagte sie. "And I watch my daughters, two beautiful, intelligent, black young women, playing with their dogs on the White House lawn.“
Obama selbst nannte das Weiße Haus bei seiner Begrüßungsrede vor dem Konzert „the People’s House“. Ein Haus, dass die Vielfalt, die Fantasie und die Genialität des amerikanischen Volkes widerspiegeln solle. Darum die Musik an diesem Abend: „It's a mirror to who we are, and a reminder of who we can be.“
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Moderator Terrence J sagte, dies sei auch ein „bittersüßer Anlass“. Er meinte natürlich: weil es der letzte seiner Art war. Er wusste noch nicht, dass zum Zeitpunkt der Fernsehausstrahlung das Bittere daran überwiegen würde. Dass zur Überraschung vieler Donald Trump der neu gewählte Präsident der USA sein würde. Dass statt einem weiteren historischen Schritt – die erste Frau im Weißen Haus – einer zurück gemacht werden würde, weil bald ein weiterer weißer Mann den mächtigsten Posten der Welt einnehmen wird. Noch dazu einer, der mit rassistischen Parolen Wahlkampf gemacht hat.
Doch der noch laufende Wahlkampf spielte an diesem Oktoberabend keine Rolle. Es ging darum, sich gegenseitig zu stärken und Obama zu ehren, der sicher kein perfekter, aber ein sehr beliebter Präsident war. Einer, den viele schmerzlich vermissen werden.
Am Ende wurde er natürlich noch selbst auf die Bühne gebeten. Statt einer langen Abschiedsrede dankte Obama kurz seinen Gästen und Freunden – und BET „for filming Obamas black party“. Dann tanzten er und Michelle und die Künstler gemeinsam zu „Love and Happiness“ von Al Green. Ein positiver, fröhlicher Abschied. Kein wehmütiger. Wohl auch, weil keiner wusste, dass knapp drei Wochen später Donald Trump die Wahl gewinnen würde.
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Wie sehr das die schwarze Community schockiert hat, hat keiner so gut auf den Punkt gebracht wie der Comedian Dave Chapelle, als er am vergangenen Samstag die erste „Saturday Night Live“-Folge nach der Wahl moderierte. In seinem Eingangs-Monolog erinnerte er sich an das Konzert im Weißen Haus, das er selbst besucht hat, und wie sehr es ihn bewegt hat, so viele Schwarze im Weißen Haus zu sehen – gut 150 Jahre, nachdem Abraham Lincoln mit Frederick Douglas den ersten Schwarzen ins Weiße Haus eingeladen hat.
„Everybody in there was black – except for Bradley Cooper, for some reason“, sagte er. Und dass all diese schwarzen Menschen, die „historically disenfranchised“, also „historisch Entrechteten“, so glücklich ausgesehen hätten. „I’m wishing Donald Trump luck“, schloss Chapelle. „And I’m going to give him a chance. And we, the historically disenfranchised, demand that he gives us one, too.“
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