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Trump-Unterstützer ärgern Demokraten mit „trump straws“
Um zu verstehen, warum es in den USA jetzt Plastikstrohhalme mit Trump-Schriftzug zu kaufen gibt und warum viele Amerikaner dafür nur allzu gerne 1,50 Dollar pro Stück zahlen, muss man zuerst die Symbolkraft des Strohhalms in der US-Politik verstehen. Während der Plastikstrohhalm bei uns inzwischen nämlich höchstens verpönt ist, weil er uns an grausige Bilder von verletzten Schildkröten und unseren zerstörerischen Konsum erinnert, spaltet er in den USA die Gesellschaft: auf der einen Seite die umweltbewussten Großstadt- und Küstenbewohner, die Elektro-Auto fahren und die Demokraten unterstützen. Auf der anderen Seite die Trump-Unterstützer, deren Gedanken eher um Themen wie Migration kreisen als um Meeresverschmutzung. Die einen würden Plastikstrohhalme am liebsten sofort verbieten, die anderen halten das für Heuchelei oder bestenfalls elitäre Pseudo-Probleme.
„Willkommen an der neuesten Front von Amerikas unendlichem Kultur-Krieg“, schrieb der Guardian dazu schon im August 2018. Damals posierten in den sozialen Medien vor allem junge konservative Frauen mit Strohhalmen, um gegen den aufkommenden „plastic straw ban“-Trend zu protestieren.
Der „trump straw“ ist natürlich recycelbar und „Made in USA“.
Jetzt haben diese jungen Frauen also ein ganz besonderes Selfie-Accessoire zur Verfügung: den „trump straw“. Knallig rot, weißer Trump-Schriftzug, 15 Dollar für den Zehner-Pack – der neueste Schrei in der „Make America Great Again“-Merch-Community. Passend auch zum Statement, das Trump kürzlich gegenüber der Presse abgegeben hat. Auf die Frage, wie er zum Verbot von Plastikstrohhalme stehe, antwortete er am vergangenen Freitag: „Ich glaube, wir haben größere Probleme als Plastikstrohhalme.“ Es sei interessant, dass sich alle auf die Strohhalme fokussierten – aber was denn mit anderen Wegwerf-Produkten aus Plastik sein?
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Und da muss man ihm ja tatsächlich mal recht geben: Nur indem wir darauf verzichten, eisgekühlte Getränke in uns hinein zu saugen, retten wir die Welt sicher nicht. Selbst der Guardian schreibt: „Trumps Antwort ist sehr bemerkenswert, weil sie so vernünftig ist.“ Nur folgt aus der Trump-Logik daraus daraus wohl leider nicht, Wegwerf-Plastik insgesamt zu reduzieren oder sonst gar ernsthaft etwas für den Umweltschutz zu tun. Stattdessen ärgert auch das „Trump Make America Great Again Committee“ die Demokraten lieber mit „trump straws“ und dem Verkaufsargument „Liberal paper straws don’t work“.
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