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Wie kann ich nachhaltig Fasching feiern?
Billige Kostüme, die nur eine Saison überleben, Konfetti, Plastikbecher – die Karneval-Saison produziert ganz schön viel Müll. Das muss nicht sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fasching nachhaltiger zu feiern.
Das Kostüm
Schon der chemische Duft beim Auspacken mancher Faschingskostüme lässt erahnen, wie es um deren Umweltfreundlichkeit steht. Oft sind die Kostüme von niedriger Qualität und aus 100 Prozent Polyester hergestellt. Beim Waschen kann Mikroplastik aus der Kleidung ins Wasser gelangen - vorausgesetzt das Kostüm überlebt überhaupt mehr als eine Saison. Es geht auch anders. Die Lösung lautet: gebraucht kaufen, selber machen oder tauschen. Online oder noch besser vor Ort in einem Shop kann man günstige Second-Hand-Alternativen kaufen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern senkt auch die Wahrscheinlichkeit, ständig anderen Menschen im gleichen Kostüm zu begegnen. Eine weitere Möglichkeit sind Do-it-Yourself-Kostüme. Auch ohne große Nähkünste lassen sich witzige Ideen umsetzen. Mit gestreiftem Oberteil und Handschuhen kannst du als Bankräuber*in oder mit etwas Make-up als Pantomim*in gehen. Inspiration gibt es im Netz jede Menge. Du hast keine Zeit für die Suche nach gebrauchten Verkleidungen und zum Selbermachen bist du nicht kreativ genug? Einfach bei Freund*innen oder Familie den Kostümfundus durchwühlen und sich ein Teil ausleihen.
Das Make-up
Ist eine Verkleidung gefunden, darf das passende Make-up nicht fehlen. Leider enthält die klassische Karnevalsschminke oft Schadstoffe und Mikroplastik. Stattdessen also lieber auf Naturkosmetikprodukte umsteigen. Ein weiteres Problem ist Glitzer. Das besteht meist aus Mikroplastik und belastet dadurch die Umwelt. Es gibt zwar inzwischen biologische Alternativen, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Du solltest darauf achten, dass das Glitzer nicht nur auf biologischen Rohstoffen basiert sondern auch biologisch abbaubar ist. Laut Naturschutzbund Deutschland gibt es noch kein 100 Prozent unbedenkliches Produkt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, sollte deshalb auf Glitzer verzichten.
Die Accessoires
Perücken und Masken helfen, an Fasching in eine andere Rolle zu schlüpfen. Doch auch diese Accessoires sind meistens aus Plastik und können krebserregende Schadstoffe und Weichmacher enthalten. Deshalb sollten sie möglichst nicht direkt auf der Haut getragen werden. Eine Alternative sind Masken aus Papier oder Stoff. Bei schlecht verarbeiteten Perücken besteht die Gefahr, dass einzelne Haare in die Umwelt gelangen, wenn du beispielsweise hängen bleibst. Statt unter einer Plastikperücke zu schwitzen, kannst du deine Haare mit auswaschbaren, chemiefreien Mitteln färben. Viele weitere Accessoires, wie beispielsweise Feenflügel, Plastikschwerter und Co. können ebenfalls Schadstoffe aufweisen. Stinkt ein Teil stark nach Plastik, sollte es besser im Laden bleiben. Dazu kommt die schlechte Verarbeitung bei Billigartikeln. Oft halten diese nur eine Saison und landen dann im Müll. Braucht es das wirklich? Wer sich schon einmal mit riesigen Flügeln durch eine Menschenmenge gequetscht oder die halbe Federboa bereits auf dem Hinweg verteilt hat, kann diese Frage leicht beantworten.
Die Deko
Bei der Deko kannst du zu nachhaltigen Alternativen wechseln: Luftschlangen aus recyceltem Papier, Luftballons aus Naturkautschuk oder Konfetti aus Mais oder Reispapier. Der Nachteil: Oft sind auch diese in Plastik verpackt und teuerer als Standartartikel vom Discounter. Wer noch mehr öko möchte, kann auf Saatgutkonfetti umsteigen. Daraus wächst vielleicht eine Pflanze und andernfalls ist es super schnell ökologisch abbaubar.
Die Verpflegung
Natürlich ist Müllvermeidung auch beim Fasching ein Thema. Hier wird es allerdings etwas tricky. Gibt es auf der Veranstaltung nur Plastikbecher, kannst du alternativ deinen eigenen Becher mitnehmen. Auch Essen unterwegs verursacht meistens Müll. Entweder du bringst eine eigene Box mit, in die du dein Essen einfüllen lässt, oder du wehrst zumindest unnötige Verpackungen ab. Müll sollte in die Tonne und nicht einfach auf die Straße geworfen werden. Das versteht sich eigentlich von selbst. Dann sieht es nach dem Faschingsumzug auch nicht aus wie auf einem Schlachtfeld.