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Und was guckst Du, Franz Dinda?

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Franz, welche Rolle hat Fernsehen in deiner Kindheit gespielt?
Ich war eine Zeitlang tatsächlich schwer TV-abhängig. Kaum war ich alleine, war die Kiste an.  

Abhängig schon als Kind?
Ja, ich habe mir einfach alles angeguckt - gerne auch die Wiederholungen am Folgetag. „Gummibärenbande“, „Dr. Caligari“, alle DEFA-Filme - das volle Programm.  

Wie lange hielt diese Abhängigkeit an?
So von sechs bis zehn. Als dann der Stress auf dem Gymnasium anfing, hatte das ein jähes Ende.  

Was hat dich als Kind am Fernsehen fasziniert? Nur die bunte Unterhaltung? Oder hatte das Fernsehen auch ein paar Helden für dich parat, deren Geschichten du verfolgen wolltest?
Mir ging es vor allem darum, eine Alternative zum Lesen zu haben und mich in Märchenwelten zu begeben. Träumen passiv sozusagen.  

Keine Vorbilder aus dem Fernsehen?
„ALF“ war großartig. Ich hatte immer den Eindruck, man könnte sich da eine Scheibe von Lässigkeit abschneiden.  

Und später, als Teenager? Welche Fernsehvorlieben hattest du in deiner Jugend?
Serien wie „Alle unter einem Dach“. Das war ein Format, das ich damals wirklich toll fand.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Franz Dinda findet "Juwelo TV" und Restauranttester gut. Mit Wüstenmäusen hält er hingegen keine anderthalb Stunden vor der Glotze aus.

Wann hast du deinen ersten eigenen Fernseher bekommen?
Mit 17.  

Relativ spät.
Das Kind könnte ja abrutschen und von der Schule fliegen.  

War dir der eigene Fernseher wichtig?
Er war ein Teil dieses Loslösungsprozesses, ich wollte erwachsen sein, also wollte ich auch einen eigenen Fernseher (lacht).  

Vielleicht auch, um mal was heimlich gucken zu können, worauf man sich im Familienwohnzimmer nicht hätte einigen können?
So was wie „Sexy Sportclips“?  

Vielleicht war dir vor den anderen auch schon „21 Jump Street“ unangenehm.
Nee, aber es war schon gut, mal selbstständig Fußball gucken zu können.  

Wie viele Fernseher hast du heute?
Einen.  

Es ist früher Abend, wir schalten durch, und du sagst stopp. Los geht’s: ProSieben: „How I Met Your Mother“.
Weiter.

NDR: „Mälzer kocht.“
Weiter.  

RTL: „Unter Uns“.
Weiter.  

„Verbotene Liebe“ läuft im Ersten. Besser?
Nein.  

VOX: „Mieten, kaufen, wohnen“.
Weiter.  

Sport1: „Bundesliga Aktuell“.
Stopp! Sport ist für mich mittlerweile einer der Hauptgründe, den Fernseher einzuschalten. Wenn Fußball kommt, dann weiß man, wo ich bin.  

Noch mal kurz weiter. Arte: Eine Tierdoku aus Mexiko.
Joah, können wir gucken. Hat etwas von Meditation. Es gibt wenig, das mich mehr entspannt, als eine Tierdoku.  

Guckst du oft Tierdokus?
Kommt auf die Tiere an.  

Wie wär’s mit Wüstenmäusen?
Da würde ich wahrscheinlich nicht die gesamten anderthalb Stunden dran bleiben.  

Der 20-Uhr-Gong. „Tagesschau?“
Gucke ich sehr gerne. Vor allem, wenn ich es tagsüber nicht geschafft habe, Zeitung zu lesen.  

Danach hast du die Auswahl zwischen diesen Spielfilmen: „Knockin’ On Heaven’s Door“, „Herr Lehmann“ und „Soul Kitchen“.
Alle mehrfach gesehen. Irgendwann ist dann auch gut.  

Wenn du um diese Uhrzeit den Fernseher einschaltest, findest du normalerweise immer irgendwas für dich?
Wenn nichts mehr geht, dann gibt’s ja immer noch „Juwelo TV“.  

Tatsächlich?
Ja. Der Knaller. Oder „Rach der Restauranttester“.  

Was gefällt dir daran?
Ich rede mir ein, dass da Menschen aus der Patsche geholfen wird. Und darüber freue ich mich.  

Stell dir vor, du dürftest dir genau jetzt etwas aussuchen, was dann tatsächlich im Fernsehen liefe. Was wäre das?
Anderthalb Stunden „Kunst & Krempel“. Also: Experten unterhalten sich über Fundstücke aus dem Keller. Ein absolutes Fernseh-Highlight für mich!  

Hast du auch schon mal darüber nachgedacht, ohne Fernseher zu leben?
Die Dosis macht das Gift.

Text: erik-brandt-hoege - Foto: Ben Wolf

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