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Konzert-Vorschau für den März

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Stechen im Herzen und lange Gesichter werden bereits zum Monatsanfang erwartet, wenn die Arctic Monkeys Hamburg, Berlin und Köln besuchen. Alle wollen hin, doch auf den Plakaten kleben seit Wochen diese lästigen “Ausverkauft”-Aufkleber. Bei ebay schießen die Preise ins Kraut und ständig dieses “Ey, kennst Du nicht jemanden, der ...” Ich kann es nicht mehr hören. Deswegen ein kleiner Tipp am Rande. Anfang Mai kommen sie wieder. Im Vorverkauf gibt es noch Tickets für Gigs in Dresden und Münster. Und etwas Gossip: In England kursieren derweil Gerüchte, dass die Songs der Arctic Monkeys aus der Feder der Anfang der Neunziger recht populären Carter The Unstopable Sexmachine stammen. Das war so ein nettes Pet Shop Boys meets Sex Pistols Duo. Das ist denen, die so aussehen, vermutlich ziemlich wumpe. Die stehen schon alle auf der Gästeliste von Boysetsfire. Erzählen sie zumin-dest ihren Kollegen bei Myspace. In Wahrheit haben sie den Vor-verkauf genutzt, damit auch ja jeder das neue Sternchentattoo zu sehen bekommt. Man sieht den Himmel vor lauter Sternen nicht mehr. Auf bundesdeutschen Bühnen ab dem 18. März. Wer mag so richtig Punk? Es gab da mal eine ziemlich lustige Band aus Coesfeld. Die hießen Nowotny TV und lebten nicht zu-letzt von der Durchgeknalltheit ihres Sängers. Der stand immer in lustigen Sparkassenanzügen auf der Bühne und sang mit marker-schütterndem Gesang über “Einengung durch Bäume” oder “Pommes-Paula, die Frittenfee”. Das lustige an der Geschichte: Im wahren Leben arbeitete er in der Kreditabteilung einer Bankfiliale und war anscheinend auch wirklich etwas seltsam. Gitarrist Sieg-fried Roy ist später bei der Berliner Band Die Türen gelan-det. Als Ausgleichssportart hat er mit dem Bassisten von Surrogat (wir erinnern uns?) die Cockbirds gegründet. Roh, wüst und, nun ja, auch ein wenig Berlin. Mummenschanz und Trallala ab Mitte des Monats in sieben Städten. Aber nun zu etwas Ruhigem: Elegische Australier. Art Of Fighting heißen die und haben die Langsamkeit und das Schweben in Songs wiederentdeckt. Anscheinend auf ihren Turnschuhen, denn die haben sie im Proberaum und auf den Bühnen dieser Welt ganz schön lange angeglotzt, so wie die klingen. Unheimlich schöner Shoegazerpop ohne diesen ganzen Soundwirrwarr. Einfach ein paar Gitarren und ein wenig Hall. Unterwegs ab dem 24. März. Da die nur selten in Deutschland sind, sollte man hingehen. In Münster spielen sie mit 31knots zusammen, was ein wenig ein Kontrast ist. Die spielen ziemlich ener-getischen Postcore, wobei die Betonung hier gerechterweise auf Core liegen sollte. Sie waren die Überraschung auf der letzten Deutschlandtour der Dischord-Auferstehung Q And Not U. Wie sich leider Herausstellte, war es sogar die allerletzte Q And Not U Deutschlandtour. Die haben sich aufgelöst. Vielleicht, weil sie von den 31 Knots auch ein wenig in den Schatten gespielt wurden. In Münster sind wir mal gespannt, wer wen in den Schatten stellt. Au-ßerhalb dieser Schönheitskonkurrenz sind 31 Knots ab dem 22. März hierzulande unterwegs und auch recht ausführlich. Apropos Postcore und hierzulande. da gibt es die mittlerweile quer durchs Land verteilte Band Monochrome die ursprünglich aus dem Ländle kommt und vor 10 Jahren auch noch Dawnbreed hieß. Klingt nach Hardcore und Konzerten in besetzten Häusern, VoKü und Plenum. War auch so. Aber die gute Ernährung aus dem gro-ßen Topf hat mit Monochrome ein ganz besonderes Pflänzchen wachsen lassen. Sie verwandeln die alte Krachsozialisation in Noi-serock mit poppigen, traurigen und vertrackten Elementen mit männlichem und weiblichem Wechselgesang, so dass es dem klas-sischem Schubladendenker schwer fällt, die richtige Aufzumachen. Nervös werden da fünf Laden aufgezogen und am Ende bleibt die Platte auf dem Schränkchen stechen, weil sie doch zu fesselnd ist, als sie schon in der Ablage verschwinden zu lassen. Da kann man ruhig mal hingehen. Zum Beispiel am 11. März im Kölner Blue Shell.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Das jüngste Gewächs aus dem Hause Saddle Creek sind die Two Gallants. Die sind, wie es der Name schon verrät, lediglich zu zweit auf der Bühne. Der eine spielt Gitarre und schreit sich den Dreck von der Seele, der andere behandelt sein Schlagzeug nach einem ähnlichem Schema. Beackert werden Folk und Country und und geerntet wird eine etwas schmutzige Mischung aus Connor Oberst und Kevin Devine. Zu sehen ist das anfang März noch ganze drei Mal. Auch das Grand Hotel van Cleef schickt seine Schlachtrösser auf Tour. Tomte sind unterwegs, zu denen man hier ja nicht übermäßig ausführlich werden muss. Nach dem Einstieg der neuen Platte “Buchstaben ü-ber der Stadt” auf Platz 4 der deutschen Albumcharts sind es die-ses Jahr die größeren Läden, die bespielt werden. Und auch hier kleben bereits die ersten “Ausverkauft”-Schilder an einigen Clubs, so dass der Vorverkauf Sinn macht. Im Gepäck haben sie die alte Legende Walter Schreifels, Ex-Mastermind so prägender Bands wie den Gorilla Biscuits oder Quicksand. Eigentlich hätte man auch gerne Rogue Wave, mit denen die Tomte-Jungs sich bereits im Januar auf ihrer Kurzvisite angefreundet haben, für die ganzen Termine mit in den Tourbulli gesteckt. Die hätten das auch gerne mit sich machen lassen, hatten aber schon Verträge für ein Festival in Kalifornien unterschrieben. Das organisiert der Manager von Death Cab For Cutie und da der auch gerne das Management für Rogue Wave übernehmen will, wollten sie es sich mit ihm nicht verscherzen. Aber Rogue Wave stoßen im April dazu und klatschen mit Schreifels ab. Der spielt dafür am 30. März mit Olli Schulz, dem Singer/Songwriter und Stand-up-Comedian aus dem Grandhotelstall, in Berlin. Schulz hat ja gerade keine Backingband, da zwei von denen mit Tomte unterwegs sind. Er hat sich dafür Davey van Bohlen, ehemaliger Sänger von Promise Ring und jetzt bei Maritime, die ja auch beim Grand Hotel sind, als klampfenden Kollegen eingeladen. Ob sie auch gemeinsam musi-zieren werden. Davon ist vermutlich auszugehen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Außerdem sind noch auf Tour: Blackmail, Monster Magnet, The Streets, Guru, Liars, dEUS. Und wer noch was vermisst, kann es ja drunter schreiben.

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