Üble Orgie mit Nachspiel bei den Regenbogenfischen
Üble Orgie mit Nachspiel bei den Regenbogenfischen
Tiere sehen nicht nur anders aus, sie haben auch anders Sex. Diese Woche im Schlüsselloch: Die Regenbogenfische
andre-kerner
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Wenn vier Männer auf eine Frau kommen, dann denkt man zunächst an den Studiengang Maschinenbau. Und wie werden die Studenten mit dieser Lage fertig? Richtig, sie gehen einen saufen. Tiere, die im Wasser leben, haben diese Möglichkeit nicht. Da das Verhältnis von Männchen zu Frauen bei einer Fischart tatsächlich bei vier zu eins liegt, greifen die Herren zu anderen, sehr drastischen Maßnahmen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
In einem kleinen See der indonesischen Insel Sulawesi gibt es eine bestimmte Art von Regenbogenfischen, Telmatherina sarasinorum. Die einzige Aufgabe der Männchen bei der Fortpflanzungsgeschichte ist die Balz. Und weil Männer manchmal faul sind, schleichen sich einige von ihnen einfach dazu, wenn ein anderes Paar Sex hat, um dann den eigenen Rogen zu den Eiern zu geben. Das Männchen, das den ganzen Balzaufwand - Ansprechen, Klarmachen, Romantischwerden, Liebemachen – geleistet hat, findet das nicht so gut. Und ob der zahlenmäßig großen Konkurrenz werden die farbigen Fischchen dann sehr eifersüchtig und greifen zu harten Mitteln: Vermutet ein Männchen, dass beim Zeugen ein anderer seinen Rogen im Spiel gehabt haben könne, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er seinen Nachwuchs einfach auffrisst.