Kaum wird es Sommer, zirpt und tschilpt es wieder an allen Ecken und Enden: Die Grillen-Saison hat begonnen. Grillen machen nicht nur andere Geräusche, sondern sie haben auch anders Sex. Die weiblichen australischen Schuppengrillen essen zum Beispiel Spermien.
kathrin-ruther
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Die Männchen der australischen Grillenart Ornebius aperta brauchen eine gute Kondition: Sie müssen ihre Weibchen bis zu 50 Mal begatten, bis es mit dem Nachwuchs klappt. Selbst schuld, könnte man da sagen, denn die Grillenmännchen geben pro Geschlechtsakt nur etwa einige hundert Spermien ab. Bei verwandten Grillenarten ist die Spermienzahl etwa eine Millionen Mal höher. Aber den Männern ist eigentlich kein Vorwurf zu machen, denn die Weibchen essen die Samenpakete (Spermatophoren) auf, und zwar restlos.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Produziert mehr Sperma als die Schuppengrille: die Feldgrille.
Beim Geschlechtsakt heftet das Männchen die Spermatophoren an das Weibchen an. Dann läuft die Zeit für die Samenzellen: Etwa drei Sekunden bleiben ihnen, um die Pakete zu verlassen, dann werden sie vom Weibchen verspeist. Kanadische Wissenschaftler vermuten, dass die Grillenmännchen deswegen weniger Spermien pro Paket haben als verwandte Artgenossen. Auch wenn das Weibchen alle Pakete aufrisst, bleiben für das Männchen immer noch genug Spermien übrig, um sein Glück noch mal noch mal zu versuchen.