Collage: dirk-schmidt
Lepisma saccharina, gemeinhin als Silberfischchen bezeichnete, oft unerwünschte Bewohner im Bad oder unter dem Kühlschrank, verzichten bei ihrer Fortpflanzung entgegen vieler anderer Lebewesen gänzlich auf den Geschlechtsakt.
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Collage: dirk-schmidt
Lepisma saccharina, gemeinhin als Silberfischchen bezeichnete, oft unerwünschte Bewohner im Bad oder unter dem Kühlschrank, verzichten bei ihrer Fortpflanzung entgegen vieler anderer Lebewesen gänzlich auf den Geschlechtsakt. Das, was eigentlich zum Vorspiel gehört, ein Antanzen des Partners mit anschließender Limbo-Session nämlich, führt bei den kleinen glänzenden Ur-Insekten schon zur (unberührten) Empfängnis.
Da die Silberfischchen bevorzugt in dunkler Nacht aktiv werden, wurde ihr Fortpflanzungsritual erst in jüngster Vergangenheit bekannt: Nachdem sich ein Paar durch Betasten mit den Fühlern gefunden hat, laufen die Partner zunächst wild und erregt umher und huschen öfters eng aneinander vorbei, um sich wuschig zu machen. Das Männchen spinnt dann schräg aufsteigende Fäden, in denen es ein Spermapaket deponiert. In einer Art postorgastischen Limbotanzes führt das Männchen daraufhin das Weibchen durch diese Fäden. Dabei nimmt das Weibchen mit seinem Ovipositor das fruchtbare Päckchen auf und lässt es in sich flutschen. Bezeichnet wird der Vorgang mit dem Fachterminus „indirekte Spermatophorenübertragung“.