Heute: Der Samenkäfer
Betrachtet man den Liebesakt des Samenkäfers, könnte man meinen, es handelt sich um ein indiziertes Videospiel aus der Fetischecke.
michele-loetzner
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Heute: Der Samenkäfer
Betrachtet man den Liebesakt des Samenkäfers, könnte man meinen, es handelt sich um ein indiziertes Videospiel aus der Fetischecke.
Während gemeinhin bekannt ist, dass Tiere in ihrem Paarungsverhalten nicht gerade zimperlich miteinander umgehen, setzt der Samenkäfer (Callosobruchus maculatus) noch eins oben drauf.
Forscher des Department of Animal & Plant Sciences der Universität Sheffield fanden heraus, dass der Geschlechtsverkehr von Samenkäfern für beide Geschlechter nicht gerade friedfertig vonstatten geht. Das männliche keulenartige Glied mit den stark gehärteten Stacheln verletzt die Geschlechtsteile des Weibchens während des Aktes und injiziert dabei chemische Substanzen direkt in die Wunden. Diese Sekrete erhöhen die Rate der Ei-Ablage durch eine hormonelle Veränderung. Nicht selten allerdings stirbt das Weibchen bei diesem Massaker.
...Oder wahlweise auch das Männchen, da das Weibchen sich vehement mit brutalen Tritten wehrt.
Jetzt fragen wir uns also: Was hat sich die Natur dabei gedacht?
Denn zusätzlich zu diesem sadistischen Liebesspiel entdeckten die Forscher, dass die Weibchen aus Überlebensangst ihre Freier gern auf Abstand halten. Die weiblichen Käfer entscheiden sich also gerne und freiwillig für das Jungferndasein oder halten das Geplänkel so kurz wie möglich.
Wer könnte es ihnen verdenken?