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Die wankelmütige Kärpfline
Frauen sind doch alle gleich. Kaum ist ein Mann im Begriff vom freien Markt genommen zu werden, wird er für die Mädels interessant, selbst wenn sie ihn zuvor doch eigentlich verschmäht haben.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Der weibliche Breitflossenkärpfling ist da keinen Deut besser. Amerikanische Wissenschaftler fanden in einer Studie heraus, dass die holde Kärpfline immer das größte Männchen haben will. Das kennen wir ja von den Menschen. Kommt das Weibchen aber in die Bredouille, dass sie sich zwischen zwei gleich großen Männchen entscheiden muss, an denen aber natürlich auch andere Weibchen interessiert sind, hätte sie gerne den, dessen Begleiterin die Schönere ist. Bei uns Menschen würde das dann in etwa so aussehen: Heike steht in einem Club und will einen Kerl abschleppen. An der Bar trifft sie Günther und Dieter. Beide sehen gleich gut aus und spendieren Heike gleich viele Getränke. Mann, da kommt die Heike ins Grübeln. Wen nimmt sie denn nun? Da geht sie doch erst mal zur Toilette um ihr Make-Up aufzufrischen. Als Heike gut gepudert zurückkommt, unterhalten sich die Typen doch tatsächlich schon mit zwei anderen Frauen. Weil Heike jetzt eine Breitflossenkärpfline ist, unterstützt das ihre Männchenauswahl und sie sucht deswegen nicht entrüstet das Weite. Günther hat nämlich Heikes blöde alte Schulfreundin Barbara im Arm, während Dieter sich gerade mit Cindy Crawford unterhält. Für Heike ist jetzt klar: Der Dieter muss her! Wie die Karpfenforscher das herausgefunden haben? Sie haben einen hochkomplizierten Versuchsaufbau errichtet mit einer genauen Dokumentation des Zuneigungsverhalten der Kärpfline in bestimmten Situationen. Immer wieder wurden die Weibchen auf Männchen mit oder ohne Begleiterinnen losgelassen bis sie final feststellten, dass die Attraktivität des Konkurrenzweibchens ein Maßstab dafür ist, wie gut die Gene des Männchens sind. Machen wir`s kurz: Ne coole Kärpfline will den Macker ihrer schärfsten Konkurrentin.