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Der männliche Pfropfen

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Weiblicher Anglerfisch - da ist man als Männchen gerne winzig. Grafik: meereswelten.de Fische haben ein interessantes Sexualleben, das wissen wir seit der wankelmütigen Kärpfline. Deswegen widmen wir uns diese Woche dem Anglerfisch. Das Anglerfischpärchen wohnt gerne in der philippinischen Tiefsee. Da ist es lauschig und dunkel und deshalb ganz kuschelig. Und Kuscheln ist für das Anglerfischpärchen ganz wichtig. Leider profitiert davon hauptsächlich das Männchen. Groß tönte ein Naturforscher am Londoner Museum für Naturgeschichte vor zwei Wochen, er habe das kleinste Wirbeltier der Welt gefunden. Mittlerweile hat sich zwar herausgestellt, dass es ein noch kleineres Wirbeltier gibt (auch ein Fisch – dem widmen wir uns aber ein andermal), aber wir wollen uns den Anglerfisch trotzdem genauer betrachten. Das, wie wir jetzt also wissen, zweitkleinste Wirbeltier der Welt ist das Anglerfischmännchen. Es ist nur 6,2 Millimeter groß und eigentlich zu nix Nutze. Außer zu Paarung. Und weil es so klein ist und von der Natur nur als Befruchter vorgesehen ist, kann es sich auch weder verteidigen, noch ernähren. Deswegen hat es sich entschlossen, ein Parasit zu werden und sitzt nun ein Leben lang und immer festgepfropft auf dem Rücken des hundert Mal größeren Weibchens. Das Weibchen beschützt ihn vor anderen großen Fischen und ernährt ihn. Im Gegenzug muss das Männchen regelmäßig für Nachwuchs sorgen. Sprich: Es ist eine professionelle Spermamaschine. Schlau, könnte man zu diesem Leben sagen, aber wir wissen ja, dass sich das Männchen nicht selber ausgedacht, sondern die Natur es aus Mangel männlicher Hirnmasse so arrangiert hat. Wir halten am Ende also fest: „Mann nutzlos, deswegen an Frau geklebt. Mann ohne Frau nicht überlebensfähig.“

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