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Yvonne Catterfeld macht Jagd auf blutrünstige Orks

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Auch die deutsche Soul-Prinzessin Yvonne Catterfeld führt ein Doppelleben, von dem kaum einer etwas ahnt. Mit dem Charakter Schutzengel längst auf Level 60 angelangt, trifft man die bezaubernde Allianz-Magierin auf dem deutschen Server Lothar oft bei Spieler-gegen-Spieler-Matches in der Warsongschlucht, dem Alteractal und dem Arathibecken.

Wo steht das denn? In der aktuellen Ausgabe der PC Games. Dort erfahren wir, dass Yvonne Catterfeld eine glühende Anhängerin des Online-Rollenspiels „World of Warcraft“ ist. Der Ausblick in die Welt der Promis ist als kleines Kästchen einem Artikel angefügt, in dem zu lesen ist, dass neben der Real-Life-Simulation SIMS World of Warcraft zu den Computerspielen mit dem höchsten Frauenanteil gehört. Bis zu 40 Prozent der Kämpfer auf Seiten der Allianz und der Horde sollen von Spielerinnen gesteuert werden. Um diese These zu untermauern, lud sich die PC Games gleich zwölf Damen in die Redaktion ein und ließ sie mit Schwertern und Äxten posieren. Darunter eine „Dipl.-Sozialpädagogin, Nachtelf-Jägerin (Lvl 34)“, eine „Kindergarten-Erzieherin und Untote Hexerin (Lvl 60)“ und eine „Krankenschwester und Menschen-Schurkin (Lvl 36)“. Was sie dazu gebracht hat, sich eine World-of-Warcraft-Heldin zuzulegen? „Oft genug stand dahinter auch der Wunsch gemeinsam etwas zu ,unternehmen' – erst recht, wenn die beste Freundin oder der werte Gatte ganze Abende und Wochenenden in Azeroth verbringt.“

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

World of Waynecraft: Yvonne Catterfeld hier auf dem Schlachtfeld der Liebe mit ihrem Lebenspartner Wayne Carpendale. Foto: dpa Was Wayne Carpendale so macht wissen wir nicht, Frau Catterfeld jedenfalls nutzt die Gelegenheit, um ihren Charakter ein wenig aufzuwerten. "Ich habe nur deswegen kein Gold, weil ich zu wenig Zeit für Itemraids habe", so „verteidigt sich die schöne Erfurterin lächelnd“ (PC Games). Daher sei sie auf Spenden angewiesen. „Der Gürtel und die Bindungen der Arkanisten stehen zurzeit ganz oben auf ihrer Wunschliste“, weiß die Spielezeitung und verkündet augenzwinkernd: „Na, es wäre doch ein Wunder, wenn sich da nicht wohltätige Mitspieler finden ließen...“ Bisher lassen sich allerdings bloß Mitspieler finden, die in Forenbeiträgen ihre Zweifel äußern, ob die „Soul-Prinzessin“ tatsächlich bei World of Warcraft unterwegs ist. Wenn es aber doch stimmt, verdient sie dafür ein paar Sympathiepunkte. Weil: Rollenspiele sind eigentlich ja in Ordnung und Nerd-Hobbys widersprechen so nett dem Image des durchgemanagten Retortensternchens. Man sollte nur nicht jedem gleich erzählen, womit man sich die Nächte vertreibt. Und man sollte niemals mit Äxten und Schwertern für Fotos in der PC Games posieren.

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