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Vergangenheit perfektionieren

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Angestrichen: „Ich habe immer gedacht, ich muss vorpoppen. Falls schlechte Zeiten kommen." Wo steht das: In Artikeln, in denen Till Lindemann zitiert wird, der als Chansonnier bei der Band Rammstein arbeitet. Veranlasst wurde Lindemann zu diesen Äußerungen durch das Auffinden einer wahren Liebe und damit einhergehendem Aufarbeiten vergangener Irrtümer. Rhetorisch keine leichte Situation für einen Mann, der es im Tagesgeschäft mit Feuerwerk zu tun hat. Lindemann tut dabei aber das einzig Richtige: Er benutzt das Perfekt. Es signalisiert, dass eine Handlung, in diesem Fall Grund für große Mengen unreflektierten Geschlechtsverkehrs, in der Vergangenheit abgeschlossen wurde. Aber das Perfekt kann in dieser heiklen Situation noch mehr - es vermerkt elegant, dass die abgeschlossene Handlung auch Auswirkungen auf die Gegenwart hat. Till Lindemann instrumentiert das Perfekt, um der Welt zu sagen: „Seht her, hier stehe ich, ich war in einer dollen Katharsis.“ Geläutert und makellos lässt ihn die Grammatik dastehen. Gut gemacht, Till!

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