- • Startseite
- • Textmarker
-
•
Textmarker: Gestatten, Mike Schweinepriester
Angestrichen:He's behind you, he's got Swine Flu Wo steht das denn? Der geistvolle Reim ist der Titel von Mike Skinners neuestem musikalischen Werk, in dem er die Schweinegrippe besingt.
Die jetzt-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von youtube angereichert
Um deine Daten zu schützen, wurde er nicht ohne deine Zustimmung geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von youtube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit findest du unter www.swmh-datenschutz.de/jetzt.
Dieser externe Inhalt wurde automatisch geladen, weil du dem zugestimmt hast.
Immer nah am Volk bleiben lautet die Devise. Mike Skinner ist einer, der, wie der Name seines Musikprojektes "The Streets" schon sagt, Musik von der Straße macht. Während das vor wenigen Jahren bedeutete, musikalisch untermalt die Selbstgefälligkeit der Damenwelt anzuprangern oder den eigenen schmerzlichen Liebeskummer zu besingen, sieht sich der Brit-Rapper heute zu Höherem berufen. Er wagt sich auf gesellschaftspolitisches Parkett. Und welches relevante Thema käme da besser in Frage als der massenmedial ausgeschlachtete Diskussionsstoff Nummer eins - die Sombrero-Sieche (vom jetzt-Kosmos zum neuen In-Wort für die Schweinegrippe gewählt). So versucht sich der Authentizitäts-Verfechter, der er nun mal ist, neuerdings als Weissager in Sachen Influenza und steuert den Song zur Epidemie bei. Den musikalischen Clou verbreitet Skinner über seinen Twitter-Account. In "He's behind you, he's got Swine Flu" karikiert er die Panikmache um die Mexiko-Grippe und liefert mit dem zugehörigen Video, passend zur aktuellen Schreckensstimmung, eine überzeichnete Darstellung ihrer Auswirkungen. Was die filmisch dargestellten Weissagungen verheißen, ist wohl der Worst Case. Statt wie üblich beschränken sich die Folgen der Influenza hier nicht auf solch lächerliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Ganz im Gegenteil: Heruntergekommene Kannibalen zerfleischen abgehackte Körperteile, während süße amerikanische Nachbarsmädchen kreischend davonlaufen; Zombies taumeln gezeichnet vom Virenbefall von hinten auf ahnungslose Frauen zu; spritzende Blutschwalle ergießen sich vor der Kameralinse; dazu kurze Sequenzen mit keuchenden Infizierten, pulsierenden Fleischwunden und beängstigenden Friedhofsszenarien. Die Ekelbilder sind Zusammenschnitte von Sequenzen aus Horrorfilmen wie „Dawn“, „28 Days later“ und „Land of the Dead“. Sie begleitet der eindringliche Refrain ("He's behind you, he's got Swine Flu"), der sich unvermeidlich und unwiderruflich in die Köpfe einbläut. Zu hören ist aber auch der Aufruf des Sängers, schleunigst den besten Freund zu enthaupten. Neben dem Engländer haben inzwischen auch andere Musikgrößen den Trend zur Seuchenvertonung entdeckt. Die US-Hip-Hopper Clipse, Kanye West und Bun B lassen die Schweinegrippe in ihren Song „Kinda like a big Deal“ einfließen. Noch gibt es aber kein Video zu dem Song. Wir sind gespannt. Und drehen uns vorsichtshalber mal um ...