Angestrichen:
Geisteswissenschaftler haben ein Studium hinter sich gebracht, haben sehr oft auch eine Promotion, das heißt, sie haben auch einen akademischen Titel erlangt. Das muss sich irgendwo in der Bezahlung auch zeigen. Und sie müssen – wie alle anderen, die arbeiten, auch leben können, ohne noch zum Amt zu gehen, um sich zusätzliches Geld zu holen.
dana-brueller
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Wo steht das denn?
Im Skript des Interviews des Deutschlandfunk mit dem Kulturrat Olaf Zimmermann. Beim Deutschen Kulturrat e.V. handelt es sich um den Spitzenverband der Bundeskulturverbände, Olaf Zimmermann ist dort als Geschäftsführer tätig.
Während der hitzigen Debatten um Mindestlöhne für Briefträger und Lokomotivführer ist die Frage nach einem Mindestlohn für Absolventen geisteswissenschaftlicher Fächer berechtigt. Viele Geisteswissenschaftler finden keine angemessene Arbeit und selbst die, die eine Stelle bekommen, müssen sich oft mit unterbezahlten und dennoch sehr begehrten Volontariaten herumschlagen. Die Nachfrage hierbei ist viel höher als das Angebot und so wird gemäß den Basisregeln der Ökonomie der Preis, also die Bezahlung, gedrückt. Zimmermann fordert deshalb ein Eingreifen des Staates, um den Geisteswissenschaftlern das finanzielle Überleben zu garantieren, schließlich müsse sich der erlangte akademische Grad nicht zuletzt auch in der Gehaltsabrechnung ausdrücken.
Natürlich klingt das zuerst einmal reizvoll, doch ist es wirklich Aufgabe des Staates, für Menschen, die vor dem Studium ihre –wohl eher schlechten- Berufsausichten ganz genau kennen, zu sorgen?
Wird es sich eine Firma dann nicht dreimal überlegen, ob sie sich einen ohnehin nicht im klassischen Sinne "ausgebildeten" Hochschulabsolventen ins Haus holt, der auch noch mehr kostet? Vielleicht sollten Akademiker sich eher um Zusatzqualifikationen bemühen, um ihren eigenen Wert selbst zu steigern.