Praktisches für Praktikanten: Die Initiative "Fair Company"
Praktisches für Praktikanten: Die Initiative "Fair Company"
Angestrichen:
Wir sind bei dem Projekt „Fair Company“ dabei, weil ... „Praktikanten ausnutzen nicht der Stil der deutschen Wirtschaft sein sollte. Sind es nicht die jungen Menschen, die unseren zukünftigen Erfolg bestimmen? Wir bieten unseren Praktikanten Einblick und Erfahrungen in den Unternehmensalltag. Besonders engagierte Studenten fördern wir vorrangig deswegen, um sie später als Einsteiger in unseren Konzern zu gewinnen. Als Fair Company bieten wir unseren Mitarbeitern z.B. betriebliche Alterssicherung, Leasing-Car-Modell, E.ON-Investmentplan, Direktversicherung, flexible Arbeitszeiten, Aus- und Weiterbildungsprogramm.“
lea-hampel
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Wer sagt das?
Hartmut Geldmacher, Vorstandsmitglied bei der E.ON Energie AG.
Wo steht das?
Im Karriere Fair Company Job Guide. Den hat das Berufsinfomagazin „Karriere“ im Juli herausgegeben. Das Heft ist Teil der Aktion Fair Company, die „Karriere“ gestartet hat und mit der die Rechte und Arbeitsbedingungen von Praktikanten verbessert werden sollen. Die mehr als 300 Firmen, die sich als „Fair Company“ verpflichtet haben, sind mit Kontaktadressen und Informationen zu den von ihnen angebotenen Praktika aufgelistet.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Worum geht es da?
Ziel des Projektes ist es, dass so viele Firmen wie möglich ihren Praktikanten anständige und verlässliche Arbeitsbedingungen bieten. Dass das notwendig ist, ist in der Diskussion um das Schlagwort „Generation Praktikum“ deutlich geworden.
Für das Fair Company Projekt hat „Karriere“ den Bundesarbeitsminister Franz Müntefering als Schirmherr gewonnen. Das Gütesiegel dürfen Firmen tragen, die fünf Grundsätze befolgen: 1. Praktikanten werden nicht eingesetzt, um Vollzeitkräfte zu ersetzen. 2. Der Zweck von Praktika ist die berufliche Orientierung, daher werden sie an junge Menschen vergeben, die sich noch in der Ausbildung befinden. 3. Praktikanten sollen nicht durch die Aussicht auf einen festen Job geködert und zur Annahme inakzeptabler Arbeitsbedingungen gezwungen werden, in der Hoffnung, irgendwann einmal einen festen Job zu erhalten. 4. Fair Companies verpflichten sich, Bewerber auf eine feste Stelle nicht mit einem Praktikum zu vertrösten. 5. Eine angemessene Aufwandsentschädigung gehört ebenfalls zu den Standards der Fair Companies.
Als die Initiative vor zwei Jahren startete, haben sich 37 Firmen zu einer fairen Behandlung ihrer Praktikanten verpflichtet. Mittlerweile sind es 327 Firmen, die die Bedingungen für das Gütesiegel unterzeichnet haben - darunter bekannte Unternehmen wie die Deutsche Bank, Motorola, Henkel, BMW, Bertelsmann, Ikea, Nestlé oder Tchibo.
Diese Unternehmen nennen im „Fair Company Guide“ die Ansprechpartner, Branche und Vorraussetzungen für ein Praktikum. Übrigens: Die Unternehmen zahlen zwischen 150 Euro und 1500 Euro. Fleißige können sich bei manchen Unternehmen einen Leistungsbonus verdienen und eine große Bausparkasse steuert sogar etwas bei zum Bausparvertrag ihrer Praktikanten.