Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Morgensex im Stehen - Beckhams wollen ein Mädchen

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Angestrichen: Fußball-Beau David Beckham wünscht sich angeblich nichts sehnlicher als eine kleine Tochter. Nach drei Söhnen wollen der 31-Jährige und seine Ehefrau bei der Empfängnis nichts mehr dem Zufall überlassen. "David möchte unbedingt, dass Victoria noch ein Baby bekommt. Aber er will ein Mädchen. Er hat durch Gespräche herausgefunden, dass die Chancen ein Mädchen zu empfangen größer sind, wenn man an bestimmten Tagen des Monats Sex im Stehen hat." (ORF.at, Wien) (...)In seinen Nachforschungen habe David Beckham herausgefunden, dass Sex am Morgen die Wahrscheinlichkeit erhöht, ein Mädchen zu bekommen. Ein Freund: "Er hat durch Gespräche mit ein paar Leuten entdeckt, dass die Chancen auf die Geburt eines Mädchens steigen, wenn man zum Beispiel an bestimmten Tagen Sex direkt nach dem Aufstehen hat. Er hat sich sogar eine Webseite angeschaut, die behauptet, einem Paar die Geburt eines Mädchens garantieren zu können." (20minuten, Zürich)

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wo steht das denn: In den Klatschspalten geographisch benachbarter Qualitätspostillen, in denen live aus der Besucherritze bei Beckhams berichtet wird. So sehr man sich dort über die nachrichtliche Brisanz des vierten Kinderwunsches von David Beckham einig ist, so sehr herrscht offenbar alpenländische Uneinigkeit über die Methode, mit der die beiden possierlichen Eheleute dabei ein Mädchen erzwingen wollen. Fest steht nur, dass David Beckham höchstselbst seit mehrfach erwähnter „Gespräche“ im Besitz von Informationen über den Zusammenhang von Kopulation und späterem Kindsgeschlecht ist. Während aber der Schweizer Korrespondent hinter dieser in „Gesprächen“ erarbeiteten Strategie, den romantischen Sex im Morgengrauen vermutet, hat der Österreicher eher Handfestes im Sinn und fabuliert kühn vom Sex im Stehen. Dabei gilt Sex im Stehen im österreichischen Volksglaube zwar als probates Mittel gegen Kopfschmerzen und den bösen Blick, zur Mädchengewinnung wurde die Technik aber noch nie herangezogen. Dagegen ist die Schweizer Methode zumindest mythologisch nachvollziehbar – Sex in der Morgenröte steht, wie jeder weiß, unter dem Schutz der Göttin Aurora. Die ist ja immerhin ein Mädchen und könnte deswegen einen guten Einfluss auf das Promi-Empfängnis haben. Beiden Theorien gemein ist dann wieder die temporäre Begrenzung auf „bestimmte Tage“, die allerdings beim genauem Hinschauen auch etwas fadenscheinig wirkt - dass die Frau, egal ob schweizerisch, österreichisch oder britisch, nun eben nur an „bestimmten Tagen“ empfängt, weiß jeder, der den Grundkurs „Alternative Verhütungsmethoden“ besucht hat. Gründlich wie es seinem Wesen entspricht, bietet der Zürcher Informationsprofi aber noch genauere Auskunft über die Beckhamsche Stellungssuche und damit Mehrwert gegenüber der ORF-Recherche. Der Fußballer habe „sich sogar eine Webseite“ angesehen, wird da behauptet und dem Leser so mit feinem Stilmittel die absolute Verzweiflung eines Ehepaars greifbar gemacht, das den Unwägbarkeiten der Biologie hilflos ausgesetzt ist. Foto: AP

  • teilen
  • schließen