Die DGB-Jugend orientiert sich an Seiten wie spickmich.de und betreibt Aufklärung in Sachen Praktikum - mit einem Bewertungsportal
yvonne-gamringer
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Angestrichen:
Jeder blickte verstohlen und argwöhnisch auf den Anderen, unterschwelliges und lästerndes Mobbing war an der Tagesordnung. Ich habe das Praktikum nach zwei Monaten per Auflösungsvertrag beendet.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Wo steht das?
In einer Bewertung auf der Praktikumswebsite, die die Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes online gestellt hat.
Was ist das?
Ein mittlerweile ziemlich gut genutztes Portal, das allerhand Wissenwertes zum Thema Praktikum offeriert. Das prominenteste Feature ist aber die Bewertung von Unternehmen oder Institutionen, die Praktika anbieten. Das Unterfangen erinnert an Seiten wie spickmich.de, wo Schüler zum Beispiel ihre Lehrer bewerten können. Gut 1700 Firmen wurden auf der DGB-Seite mittlerweile von Ex-Praktis schon einer Begutachtung unterzogen. Manchmal, siehe oben, ziemlich harsch. In anderen Fällen gibt es aber auch gelassenes Lob: "Sehr lockeres Unternehmen. Überstunden konnten gemacht und "abgefeiert" werden. Wöchentlich wird ein Praktikantenessen in der Mittagspause veranstaltet." Die Unternehmen haben offenbar bereits die Wirkung der Seite entdeckt und versuchen mitunter, schlechte Bewertungen durch Eigenbewertungen zu tünchen. Doch die DGB-Menschen sind wachsam und werfen zumindest Bewertungen aus dem System, die von Mailaccounts der besprochenen Unternehmen abgeschickt werden. Wer sich gerade für ein Praktikum bewirbt, tut also gut daran, zumindest einen Blick auf die Seite zu werfen.