Ein Ökonom der Harvard-Universität wehrt sich gegen die Klagen der Musikindustrie. Ein Textmarker
stefan-winter
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Der entscheidende Punkt ist, dass wenn ein Produkt in einer Volkswirtschaft günstiger wird, die Zahlungsbereitschaft für sogenannte komplementäre Güter steigt. Das heißt, wenn Musik sehr günstig wird, nimmt meine Zahlungsbereitschaft für iPod, Konzerttickets und Merchandising-Produkte zu.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert
Wo steht das denn?
In einem Interview, das der US-Professor Felix Oberholzer-Gee dem ORF gegeben hat. Darin geht es um die Auswirkungen von Filesharing auf die Musikindustrie. Oberholzer-Gee betont darin, dass Tauschbörsen nicht das Ende der Musik bedeuten müssen. "In den USA, Großbritannien und Schweden sind in den letzten Jahren, das belegen Studien, die Einkommen von Musikern im Durchschnitt gestiegen, weil sie viel höhere Preise für Konzerttickets verlangen können." Schaden nehmen, so der Havard-Professor, die großen Musikunternehmen, die ihr Kerngeschäft darin sehen, Tonträger zu verkaufen. Hier schrumpfe der Markt. Allerdings nicht so, dass die Musik grundsätzlich am Ende sei. Denn in den USA, sagt der Professor, kommen "heute mehr als doppelt so viele neue Alben auf den Markt als zu Beginn der Tauschbörsenära vor zehn Jahren". Oberholzer-Gee fordert deshalb eine Reform des Urheberrechts.
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