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Eine arge Geschichte vom harten Leben
Bücher gibt es viele. Auch gute. Doch der schwierige Teil beim Schenken ist es, das richtige Buch für den richtigen Menschen zu finden. Der Textmarker gibt Tipps für den Weihnachtseinkauf. Sechster Teil einer Serie.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Für wen? Für Opa, der immer erzählt, früher sei alles besser gewesen. Angestrichen: „Ich für meinen Teil gab nicht eher Ruhe, als bis ich die magische Flasche erreicht hatte, die Acht Männer fortgeworfen hatte. Sie enthielt immer noch einen feinen Schluck, und nachdem ich diesen in meinem Magen hatte, war eine bemerkenswerte Veränderung über die Welt gekommen. Die Luft war süß, das Erscheinungsbild der Landschaft hatte sich wesentlich verbessert, und bei all dem Regen hatte sich doch das Entzücken in mein Herz gesenkt.“ Wo steht das denn? Nicht im neunten Harry Potter, sondern in Flann O’Briens „Das Barmen. Eine arge Geschichte vom harten Leben“! Immerhin findet aber auch „Das Barmen“ auf einer Insel statt, nur nicht in England, sondern in Irland. Flann O’Brien beschreibt hier die tragikomische Jugend Bonaparte O’Coonassas in einem irischen Kaft namens Corkadoragha. Wenn man den Eindruck hat, dort passiere nicht viel außer Kartoffelessen und Whiskeytrinken, täuscht man sich aber. Dank des alten Knaben, Bonapartes Lehrmeister, lernt er schon bald, eherne Regeln kennen, z. B., daß Schweine stinken, daß es nie aufhören wird zu regnen und wie genau eine Jagd funktioniert. Steht im Bücherregal zwischen: der Bibel, weil die genauso episch ist und einer 50 Jahre alten Flasche Malt Whiskey.