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Das nächste Facebook kommt aus Berlin! (Eventuell.)
Angestrichen:
Whilst we don’t know when or where the next Facebook will be created, we do know where to start looking: Berlin.
Wo steht das?
Auf TechCrunch, in einem Gastbeitrag von Roberto Bonanzinga, der als Venture Capitalist etwa 1,5 Milliarden Euro verwaltet.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Was bedeutet das?
Es bedeutet, dass sich eine Verschiebung andeutet. Bisher kamen die großen neuen Internet-Dinger so gut wie immer aus dem Silicon Valley in Kalifornien. Dort residieren Firmen wie Google, Apple und Facebook, die unser Verhalten und unsere Gesellschaft verändert haben und noch immer verändern, vielleicht sogar mehr, als wir jetzt schon absehen können. Wer immer in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Idee hatte, die auch nur annähernd das Potenzial hatte, auch ein großes Ding zu werden und vielleicht sogar Gesellschaft und Leben noch mal so umzukrempeln, wie es Google und Facebook getan haben, dem war klar: Der Firmensitz muss im Silicon Valley sein.
Mittlerweile ist das nicht mehr so klar. Denn solche Firmen lassen sich inzwischen gerne woanders nieder: in Berlin und London. Denn für junge Start-Up-Unternehmen wird es in der Nachbarschaft von Google, Ebay und Konsorten zunehmend schwieriger. Mieten und Gehälter sind gestiegen, der kreative Gründergeist weht zunehmend träger durch die kalifornische Luft.
In Berlin hingegen hat diese Brise wohl stark zugenommen. Bonanzinga schreibt: „It’s a city which defines ingenuity and creativity. Walking between Prenzlauer Berg and Mitte, you could easily believe you were in South of Market (SOMA) in San Francisco during the nineties. There’s the same energy, the same passion and the same creative atmosphere which is transforming Germany’s ‘capital of cool’ into Germany’s ‘capital of start ups’.“
Dass Berlin wegen seiner Freiräume und (noch einigermaßen) günstigen Preise viel Kreativität anzieht und zum globalen Sammelbecken für Hipster, Künstler, und Musiker und Modemenschen geworden ist, ist hinlänglich bekannt. Neu ist, dass aus dem viel zitierten "arm aber sexy" bald "reich und sexy" werden könnte. Wenn sich global erfolgreiche Unternehmen ansiedeln, ist das gut für die Stadtstaatskasse. Anzeichen für den Wahrheitsgehalt der These vom Silicon Berlin gibt es, und damit sind nicht die vielen Laptop-Menschen in Cafés wie dem St. Oberholz am Rosenthaler Platz gemeint. In Berlin wurden in den vergangenen drei Jahren mehr als 120 Internetfirmen gegründet, allein in den vergangenen zwölf Monaten haben 20 dieser Unternehmen jeweils mindestens eine Million Euro als Startkapital bekommen. Auch Stefan Glänzer, der ebenfalls immer auf der Suche nach neuen Internetideen ist, sagte im Interview mit jetzt.de, dass sich "in Berlin ein gewisses Ökosystem" entwickelt hat. Das heißt: Die großen Geldgeber haben Berlin auf ihren Landkarten mit einer deutlichen Markierung versehen. Auch Bonanzinga hat vor, dort zu investieren. Der Grund ist offensichtlich: „I am hunting for the next Facebook!“
Vielleicht wird also einer der Laptop-Menschen aus dem Café St. Oberholz der nächste Zuckerberg.
Text: christian-helten - Foto: Jock+Scott / photocase.com