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Aufzug der Schlampen

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Angestrichen
“I’m not supposed to say this but (…) avoid dressing like sluts.” Het was – vast – bedoeld als goede raad aan een groep Canadese studentes over hoe ze verkrachting konden voorkomen, maar schoot – begrijpelijk – bij een boel mensen in het totaal verkeerde keelgat.  

„I‘m not supposed to say this but (...) avoid dressing like sluts.“ Es war - eigentlich - als gutgemeinter Ratschlag für eine Gruppe kanadischer Studenten gedacht, wie sie Vergewaltigungen verhindern können. Aber der Schuss ging - verständlicherweise - nach hinten los.  

Wo steht das?
In einem Text bei NRC-Next, einer Tageszeitung in den Niederlanden.

Worum geht es?  
Wahrscheinlich war ihm nicht bewusst, dass so viel Pulver in dem Satz steckte. Der Polizist Michael Sanguinetti stellte sich vor die Gruppe Jura-Studentinnen, es sollte ein Vortrag über die Campus-Sicherheit werden an der Osgoode Hall Hochschule in Toronto, Kanada. Der Polizist setzte an: „Mir wurde gesagt, ich solle das nicht sagen.“ Er seufzte. Dann sprach er es doch aus: „Damit Frauen nicht zu Opfern werden, sollten sie aufhören, sich wie Schlampen anzuziehen.“ Mehrere Studentinnen haben die Sprengkraft erkannt und waren entsetzt: Damit werde - von offizieller Seite - den Opfern von Vergewaltigungen eine Mitschuld gegeben, argumentierten sie. Die Zeitung der Universität berichtete darüber, die Stadt hatte ihren Eklat. Die Studentinnen in Toronto haben Demonstrationen organisiert, sie nannten sie „Slutwalks“. Über das Internet hat sich die Empörungswelle schnell weltweit ausgebreitet und erreicht nun Europa. Am kommenden Samstag finden die ersten „Slutwalks“ in Amsterdam und London statt. Junge Frauen wollen gegen eine häufig verbreitete Meinung kämpfen, erklärt Mirjam van Heugten, eine der Organisatorinnen des „Slutwalks“ in den Niederlande in einer Tageszeitung: „Die Opfer einer Vergewaltigung sind daran nicht Schuld.“ Die Frauen der Slutwalk-Initiative meinen, viele Männer würden so denken. Deshalb gehen sie auf die Straße.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



„Wir haben genug, aufgrund unseres Geschlechts oder der Sexualität beurteilt zu werden“, steht auf der Facebook-Seite des Amsterdamer Slutwalks. Das „Slut-Shaming“ müsse aufhören. Inzwischen geht es in der Diskussion nicht mehr nur um Äußerlichkeiten, sondern um Freiheit allgemein: Frauen, Transvestiten, Homosexuelle - auch Männer - sollten selbst entscheiden können, was sie tragen. Deshalb kleiden sich die Frauen bei den Demos aufreizend und auffällig. „Wir protestieren gegen eine Gesellschaft, in der Opfer sexueller Gewalt die Schuld zugeschoben bekommen“, steht auf der Facebook-Seite. „In der Schwule und Lesben unsichtbar sein sollen und Transvestismus als widernatürlich angesehen wird“. Der Vortrag des Polizisten in Kanada fand übrigens bereits am 24. Januar statt und markiert nun doch noch den Beginn einer globalen Protestbewegung. „Slutwalks“ fanden erst in den USA, später auch in Australien, Neuseeland und Südafrika statt. Am 4. Juni sind die Schlampen-Paraden in Amsterdam und in London geplant. In Amsterdam haben inzwischen über 900 Facebook-Nutzer zugesagt, darunter auch Männer. In London werden ebenso viele Demonstranten erwartet. Der kanadische Polizist, der die Protestlawine losgetreten hat, entschuldigte sich bereits. Die Verantwortlichen sind noch immer um Schadensbegrenzung bemüht. Doch aufhalten konnten sie die Proteste der Schlampen bisher nicht.

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