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Aufruf zur weltweiten Empörung
Angestrichen:
On October 15th, we will meet on the streets to initiate the global change we want. We will peacefully demonstrate, talk and organize until we make it happen. It’s time for us to unite. It’s time for them to listen.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Wo steht das?
Auf der Webseite www.15october.net - eine von vielen, die zurzeit zu weltweiten Protesten am kommenden Samstag aufrufen. Genau wie alle anderen Blogs und Websites ist auch diese eher undurchschaubar. Die anhaltenden Proteste der "Occupy Wall Street"-Bewegung werden bei "15.october.net" nicht erwähnt. Allerdings sind auf der intergrierten Karte, die alle angekündigten Aktionen für den 15. sammelt, auch einige "Occupy"-Aktionen angekündigt.
Was steckt dahinter?
Besser sollte man fragen: Wie viel Gehalt steckt dahinter? Denn das ist die große Frage. Bei Facebook schießen "Occupy"- Seiten wie Pilze aus dem Boden - Frankfurt, Hamburg, Frankreich, Boston, North Dakota - überall finden sich Menschen, die sich mit den Wall-Street-Besetzern solidarisieren und auch mitmachen wollen. Fast ausnahmlos finden sich auf den Pinnwänden der deutschen Seiten Links zu "15.october.net" oder zu anderen Seiten, die eben für diesen 15. Oktober mobilisieren wollen. "Occupy Frankfurt" gab vor kurzem sogar eine Pressemitteilung heraus, in der es heißt, man wolle am Samstag im Zuge des Prostesttags den Platz vor der Europäpischen Zentralbank besetzen - auf unbestimmte Zeit. Bei "trendsmap.org" sind ausgesproche viele Tweets, die das Wort "occupy" enthalten, markiert. Im Internet ist das Thema also ziemlich präsent.
„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Laut dem anti-kapitalistischen Netzwerk Attac, das zu den offiziellen Initiatoren gehört, ist der Protesttag schon lange geplant; lange bevor die Proteste in New York begannen. Offensichtlich hoffen die Aktivisten, durch die Wall-Street-Besetzung mehr Öffentlichkeit zu bekommen. Drei Jahre nach Beginn der Finanzkrise hat sich in Deutschland nämlich noch immer keine wirkliche Protestbewegung entwickelt. Wird sich das nun am Samstag ändern? Experten sind da eher skeptisch. Einem Bericht des Handelsblatt zufolge gehen Wissenschaftler wie der Soziologe Simon Teune nicht davon aus, dass die Protestwelle nach Deutschland überschwappt. Die Probleme seien hier einfach nicht so gravierend - die Krise nicht so schlimm, die Jugendarbeitslosigkeit nicht so hoch. Selbstkritisch fügt Teune jedoch hinzu: Kein Soziologe habe die friedliche Revolution 1989 oder die arabische Revolution kommen sehen.
Hintergrundinformationen über die "Occupy Wall Street"-Bewegung findest du hier.
Text: steffi-hentschke - Foto: screenshot www.15oktober.net; www.twitter.com