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Anonymität zum Nachlesen

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Angestrichen:
"Wie Anonymous in ein paar Monaten oder in einem Jahr aussehen wird, lässt sich kaum vorhersagen. Fraglich ist, ob das Kollektiv Institutionen ausbildet, so wie soziale Bewegungen schließlich Gewerkschaften hervorgebracht haben oder wie die Fürsprecher Freier Software sich organisiert haben. (...) Doch selbst wenn der Name "Anonymous" nicht fällt, sind die vom Kollektiv erprobten Mittel und Wege nun da und können von Gruppen genutzt werden, die sich um die Belange des Netzes kümmern."

Wo steht das denn?
In dem gerade veröffentlichen Buch "We are Anonymous", in dem sich die Journalisten Christian Stöcker, Konrad Lischka und Ole Reissmann mit der "Maske des Protests" befassen. Gemeint ist die Guy-Fawkes-Maske, die in den vergangenen Monaten zur Grundausstattung des netzaffinen Demonstranten wurde. Das 250-seitige Buch erzählt meist lesenswert, was es mit der Maske und der sie nutzenden Anonymous-Bewegung auf sich hat. Wie kann sich ein Kollektiv organisieren, das sich dem Grundprinzip der personalisierten Medienöffentlichkeit entzieht und auf Gesichter und greifbare Repräsentanten verzichtet? Wie setzt ein solches Kollektiv seine Interessen durch und auf welche Widersprüche stoßen sie dabei?

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das Buch zeichnet die Geschichte der Bewegung nach und liefert damit nicht nur Erklärmaterial für die erstaunten Eltern, die z.B. bei der Anti-Acta-Demonstration am kommenden Wochenende fragen werden: Warum tragen die diese komischen Masken?

Vor allem geht es um die Ursprünge der Bewegung, ihren Bezug zu 4chan, ihren Widerspruch gegen Scientology und ihren Kampf gegen das mexikanische Drogenkartell. Menschen, die sich im Web bewegen, ist all das nicht neu und manche Stelle würde man gerne im schnellen Vorlauf lesen. Umgekehrt wiederum hätte man zu den sehr aktuellen Aktionen gerne mehr erfahren. Beides funktioniert nicht recht, was aber weniger an den Autoren als vielmehr am Medium Buch liegt. Das jedoch hat den großen Vorteil: Man kann es mitnehmen und verschenken. Für beides eignet sich "We Are Anonymous" in jedem Fall.

Für Menschen, die auch Die Piratenpartei - Alles klar zum Entern mochten.

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