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Adam gibt alles

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Angestrichen:

„Finding a media job is really, really difficult. That may sound a bit obvious, but when hundreds (if not thousands) of people are applying für every vacant position in the industry it can be quite hard to stand out amongst the crowd... which is, why I started this website.“

Wo steht das?

Der Textmarker stammt von der Internetseite Employ Adam. Hier wirbt der arbeitslose Adam Pacitti mit einem lustigen und – ehrlich gesagt – auch ein wenig mitleiderregenden Video für sich selbst. In der Hoffnung, dass endlich jemand auf ihn aufmerksam wird und ihn einstellt.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert
Mit diesem Plakat in London versucht Adam Pacitti einen Job zu bekommen. 

Ist das wirklich nötig?

Adam Pacitti ist 24 Jahre alt, hat einen erstklassigen Universtätsabschluss als „Media Producer“ und einiges an Praxiserfahrung, denn er hat bereits zwei recht erfolgreiche Dokumentationen gedreht. Mit seinem Nerdy-Look kommt er eigentlich auch ganz sympathisch rüber. Dennoch: Niemand wollte ihn bisher einstellen, obwohl der arme Kerl 250 Bewerbungen geschrieben hat.

Ob es vielleicht an den Berwerbungen selbst lag, ist ungewiss. Adam jedenfall schreibt auf seiner Seite, dass es einfach schier unmöglich ist, sich von der Masse abzusetzen. In seiner Not hat er einen letzten, verzweifelten Versuch gestartet: Mit den 500 Pfund, die er noch hatte, mietete er sich in London eine Plakatwand und rief die Internetseite www.employadam.com ins Leben. Dort wirbt er nun mit einem Video für sich, was zu je einem Drittel aus Peinlichkeit, Ehrlichkeit und Witzigkeit besteht und ruft die Medienbranche dazu auf, ihn einzustellen.

Wie man eine ordentliche Medienwelle lostritt, wusste Adam bereits. Vor fünf Jahren träumte er von einem Mädchen. Mit einer Zeichnung, die ein Fünfjähriger nicht grusliger hinbekommen hätte, baute er die Website „The Girl of My Dreams“ und startete seinen Aufruf: Das Mädchen, das sich wiedererkenne, möge sich doch bitte melden. Die romantische Geschichte von Adams naiver Suche nach der Liebe ging durch alle Zeitungen, bis er sogar in Fernsehshows eingeladen wurde. Seine Traumfrau hat er damals zwar nicht gefunden, aber die Aktion hat ihn gelehrt, wie einfach man Aufmerksamkeit erregen kann.

Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. Immer wieder versuchen Arbeitssuchende mit albernen, skurrilen oder extravaganten Bewerbungsvideos aufzufallen. So wie auch Matthew Epstein. Im vergangenen Jahr hat er sich auf der Seite Google please hire me mit einem YouTube-Clip für einen Job bei Google beworben - den er dann auch tatsächlich bekommen hat.

 

Adam Pacitti hat bisher noch keinen Job gefunden. Aber am 6. Januar twitterte er: "I'm not allowed to say who it's with, but i have my first job interview tomorrow and it's thanks to all of you." Er hat also sein erstes Bewerbungsgespräch.

 

Die Strategie scheint Erfolg zu versprechen. Ohnehin hört man von allen Seiten, man müsse sich heutzutage zu einer Marke machen, um auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben. Anscheinend braucht jeder, der einen Job will, erst einmal eine eigene Internetseite, einen Blog und am besten noch einen YouTube-Kanal um sich zu präsentieren und um aufzufallen.

 

Da stellt sich die Frage: Was machen wir wohl in zehn Jahren? Wenn jeder bloggt und die Arbeitgeber mit Videos überschüttet werden - wie sollen wir dann noch herausstechen? Einfacher wird das mit der Jobsuche wohl nicht.

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